Direktvermarktung und Bauernhof-Gastronomie

Kurze Transportwege, Kontakt zu Erzeugerinnen und Erzeugern, Frische, Geschmack: Verbraucherinnen und Verbraucher schätzen regionale Produkte. Klassische Absatzwege der Direktvermarktung sind der Verkauf ab Hof und auf Wochen- oder Bauernmärkten. Daneben entwickeln sich weitere Vermarktungsformen: die Bauernhof-Gastronomie, regionale Geschenkkörbe und Schmankerl-Services. Das Landwirtschaftsministerium berät und qualifiziert landwirtschaftliche Unternehmerinnen und Unternehmer, um den Absatz zu fördern und Märkte zu erschließen.

Aktualisiert am: 25.01.2023
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Marktstand mit weißem und grünem Spargel, Tomaten und Paprika © Sophia Goßner, LfL

Qualifizierungen

Direktvermarktung

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Informationen und Anmeldung - AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen externer Link
Bauernhof-Gastronomie

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Informationen und Anmeldung
Junge Frau beißt in einen Lebkuchen © iStock/stockfour
© iStock/stockfour

Geschenkkörbe mit bäuerlichen Spezialitäten

Regionale Geschenkkörbe mit den Spezialitäten heimischer Direktvermarkterinnen und -vermarkter sind beliebt. Sie werden dekorativ befüllt mit selbstgemachten Spezialitäten wie Schinken, Käse, Nudeln, Öl, Essig, Brot, Obstsaft, Most, Wein, Bier, Schnaps oder Likör. Rund 20 bayerische Initiativen bieten eine Auswahl ihrer Lebensmittel als regionale Geschenke an. Die Spezialitäten kommen direkt von bayerischen Bauernhöfen und aus dem Ernährungshandwerk.

Übersicht der Anbieterinnen und Anbieter - Regionalportal externer Link
Regionale Netzwerkpartner für den Erfolg
Geschenkkörbe leben von ihrer Vielfalt. Daher macht es häufig Sinn, sich mit anderen regionalen Direktvermarktern bei der Zusammenstellung und Vermarktung kurzzuschließen. Aber auch weitere Netzwerkpartner tragen zum Erfolg bei:
  • Regionale Handwerker als Zulieferer für Körbe und Accessoires
  • Betreiber von Hofläden und Bauernmärkten
  • Anbieter von Urlaub auf dem Bauernhof
  • Hauswirtschaftliche Fachservices
  • Multiplikatoren aus Landwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft und Politik
Rindfleisch, serviert mit Meerrettich, Gemüse und Kartoffeln.

Landwirtschaft und Gastronomie kooperieren

Angesichts der Globalisierung im Nahrungsmittelsektor wünschen sich Verbraucherinnen und Verbraucher wieder mehr persönlichen Bezug zu Lebensmitteln. Die Gastronomie greift das auf: Sie legt zunehmend Wert auf die regionale Herkunft ihrer Speisen und Getränke. In einigen bayerischen Regionen kooperieren Landwirtschaft und Gastronomie bereits sehr erfolgreich. Die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten begleiten den Aufbau solcher Kooperationen. Ziel ist, möglichst viele bäuerliche Existenzen im ländlichen Raum zu sichern.

Regionale Küche bietet Mehrwert:
  • Transparenz für Verbraucherinnen und Verbraucher, die wissen möchten, wo die Zutaten herstammen und wie sie angebaut werden. 
  • Kurze Transportwege ermöglichen frischere Lebensmittel und geringeren Schadstoffausstoß. 
  • Entwicklung qualitativ hochwertiger kulinarischer Angebote durch persönliche Kontakte zwischen Landwirtschaft und Gastronomie.
  • Stärkung des Regionalbewusstseins und Verbesserung der Wertschöpfung in der Region.
Logo und Schriftzug Wirt sucht Bauer

Gastroplattform "Wirt sucht Bauer"

Mit regionalen Spezialitäten können Gastwirtinnen und Gastwirte punkten. Die Gastroplattform "Wirt sucht Bauer" hilft der Gastronomie, Landwirtinnen und Landwirte mit regionaltypischen Produkten in der Umgebung zu finden - und umgekehrt. Ziel ist, Geschäftsbeziehungen zu fördern. Auch Erzeugerinnen und Erzeuger aus Wein- und Gartenbau, Jagd und Fischerei sowie das Bäcker- und Metzgerhandwerk sind vertreten. Die kostenlose Online-Plattform betreut der Cluster Ernährung in Kulmbach, der mit dem Verbraucherportal "Regionales Bayern" der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) kooperiert.

Gastroplattform "Wirt sucht Bauer" Externer Link externer Link

Aushängeschild für die Region

In den Kooperationen zur regionalen Küche legen die beteiligten Landwirtinnen, Landwirte, Gastronominnen und Gastronomen ihre Aufgaben und Verpflichtungen gemeinsam fest. Sie regeln die Qualität der Rohstoffe, Liefer- und Abnahmeverpflichtungen, Umfang und Art der regionalen Gerichte und anderes mehr.

In allen bisherigen Kooperationen bildet zudem die gemeinsame Werbung einen Schwerpunkt der Zusammenarbeit. Ziel ist es, eine Art Regional-Marke zu entwickeln, die über die Region hinaus wirkt. Beispiele für Werbemaßnahmen:
  • Tischaufsteller informieren den Gast über die Vorteile der regionalen Küche. 
  • Auf Speisekarten werden die landwirtschaftliche Betriebe als Lieferanten der regionalen Zutaten vorgestellt. 
  • Aktionswochen mit saisonalen Produkten oder Aktionstage mit regionaltypischen Leibspeisen erschließen neue Gästegruppen.
  • Im Internet finden Verbraucherinnen und Verbraucher Antworten auf ihre Fragen sowie Beschreibungen und Anfahrtskarten der beteiligten Gastronomie und landwirtschaftlichen Betriebe. 

Die Kooperationspartner selbst treffen sich regelmäßig, um das Projekt weiter zu entwickeln.

Ein Holztisch auf dem eine schön dekorierter Löffel und eine Gabel liegen.

Regionale Produkte in ländlicher Umgebung

Bezug zum landwirtschaftlichen Betrieb und regionale Spezialitäten - das macht die Bauernhof-Gastronomie aus. Sie kann ein erfolgreiches Glied in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette sein. Auf den Speisekarten stehen regionaltypische Gerichte und saisonale Angebote. Die Zutaten stammen vom eigenen landwirtschaftlichen Betrieb, örtlichen Direktvermarktern, Bäckern, Metzgern, Gärtnern und Brauereien. Die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sind Ansprechpartner für landwirtschaftliche Unternehmerinnen und Unternehmer, die einen Betriebszweig Bauernhof-Gastronomie aufbauen möchten.

Lage

Häufig renovieren bäuerliche Gastronomen leer stehende Gebäude wie ehemalige Ställe oder Scheunen und bauen sie zu Gasträumen, Tagungshäusern oder Ferienwohnungen um. Gäste finden Hofcafés, Brotzeitstubn oder Bauernhof-Restaurants am Stadtrand, im Dorf, an frequentierten Landstraßen, an Rad- und Wanderwegen, aber auch in abgelegenen Weilern und auf Einzelgehöften, bei denen der Weg zum Hof bereits ein Erlebnis ist.

Stück Flammkuchen, Salat in einer Schale und Glas mit Joghurt und Fruchtsauce © Janina Schubert, KoHW

Ländliche Schmankerl- und Partyservices

Ländliche Schmankerl-und Party-Services legen ihren Schwerpunkt auf regionale Spezialitäten und hofeigene, saisonale Zutaten. Meist schließen sich Unternehmerinnen zusammen. Die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützen dieses unternehmerische Potenzial in der Landwirtschaft. Sie beraten beim Aufbau einer Kooperation und bieten Qualifizierungen an. Die Angebote reichen vom Lieferservice über Menüs bis hin zu Themenbuffets. Dafür verwenden die ländlichen Schmankerl- und Party-Services hofeigene Produkte sowie Lebensmittel anderer Direktvermarkter aus der Region.

Mögliche Dienstleistungen der Schmankerl- und Party-Services:
  • Lieferservice, Catering
  • Backservice, Kuchenbuffets
  • Organisation von Festen, Service vor Ort
  • Kochen beim Gastgeber
  • Kochkurse, Koch-Begleitung
  • Tisch- und Raumdekoration
  • Service-Gutscheine als Geschenk
Weitere mögliche Geschäftsfelder:
  • Catering auf dem Hof - vom Kindergeburtstag über Familien-, Vereins- und Betriebsfeiern bis zur Tagung mit Übernachtungsmöglichkeiten
  • Angebote zur Mittags- und Pausenverpflegung in Schulen, Kindertages- und Sozialeinrichtungen
  • Nischen im Event- und Verpflegungsservice wie Picknickservice für Wanderer, Essens-Stopp für Busreisen oder Kochkurse für Jugendliche und junge Erwachsene
  • Kombination mit hauswirtschaftlichen Dienstleistungen zum Beispiel Hausreinigung, Pflege von Hausgarten oder Blumen, Grabpflege, Alltagsbegleitung von Senioren, Kinderbetreuung oder Haushalts-Coaching