Bewerben Sie sich für unseren Tierwohl-Preis

Das Staatsministerium vergibt im Jahr 2024 zum elften Mal den "Bayerischen Tierwohl-Preis für landwirtschaftliche Nutztierhalter". Prämiert werden technische beziehungsweise bauliche Lösungen oder Managementmaßnahmen, die das Tierwohl in der bayerischen Landwirtschaft verbessern. Sie sollen nachhaltig, praxisgerecht und auf andere Betriebe mit Nutztierhaltung übertragbar sein. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und kann auf mehrere Preisträger aufgeteilt werden. Er ist ein wichtiger Baustein des Ministeriums in der Initiative für tiergerechte Haltungsbedingungen.

Aktualisiert am: 25.03.2024
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Teilnahmebedingungen

Bewerben können sich landwirtschaftliche Unternehmen mit Nutztierhaltung zu Erwerbszwecken in Bayern. Vorschläge können, mit Einverständnis der Betriebsleiter, auch von Dritten eingereicht werden. Die Bewerber bzw. die Vorgeschlagenen erklären sich bereit, der Jury, die über die Preisvergabe entscheidet, die Maßnahmen bzw. Objekte vor Ort zu erläutern. Jeder Bewerber räumt dem Veranstalter die räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkten ausschließlichen Nutzungs- und Verwertungsrechte an den eingereichten Beiträgen ein. Ausführliche Bestimmungen hierzu finden Sie in der zum Download verfügbaren Ausschreibung. Bereits staatlich ausgezeichnete Projekte bzw. Maßnahmen werden nicht mehr prämiert.

Bewerbung

Die Bewerbung erfolgt ausschließlich über das Onlineformular und die zum Download bereitgestellte Vorlage.

Bewerben Sie sich hier für die Teilnahme am Wettbewerb.

Bewerbungsschluss ist der 19. Mai 2024.

Anmeldung zum Tierwohl-Preis 2024 - Onlineformular
In der Vorlage sind folgende Ausführungen erforderlich:
  • Kurzbeschreibung Betriebsspiegel (maximal 2 DIN-A4-Seiten Text)
  • Beschreibung der Maßnahme mit Angabe der Kosten (max. 3 DIN-A4-Seiten Text und zusätzlich max. 10 aussagekräftige Bilder)
  • Erläuterung, wie durch diese Maßnahme das Tierwohl verbessert wird (max. 2 DIN-A4-Seiten Text)

Eine Fachjury bewertet die Bewerbungen, insbesondere inwieweit die Maßnahme oder das Objekt dem Tierwohl dient und auf andere Betriebe übertragbar ist. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen soweit es um die Jurybewertung sowie um die Art, Höhe und Aufteilung der Preise geht.

Die Preisverleihung erfolgt voraussichtlich im Oktober 2024.

Für Rückfragen steht Alexander Götze (Tel. 089 2182-2441) zur Verfügung.

Staatsministerin Michaela Kaniber hat am 25. Oktober 2023 drei gleichwertige Preisträger auf dem Betrieb der Familie Straßer mit dem Bayerischen Tierwohl-Preis für landwirtschaftliche Nutztierhalter 2023 ausgezeichnet. Zu den weiteren Siegerbetrieben zählen neben dem Betriebe Straßer in Mühldorf a. Inn (Lkr. Mühldorf a. Inn) der Mutterkuhbetrieb der Familie Klöck aus Burggen (Lkr. Weilheim-Schongau) und der Schweinehaltungsbetrieb der Familie Markstein aus Gattendorf (Lkr. Hof). Staatsministerin Michaela Kaniber lobte die Preisträger für ihre Bemühungen und den Aufwand, den die Preisträger zur Verbesserung des Tierwohls und des Betriebsmanagements leisten.

Pressemitteilung vom 25. Oktober 2023

Vorstellung der Betriebe

Straßer Bild Straßer

Fresseraufzuchtbetrieb Familie Straßer (Inntaler Strohkalb)

Mühldorf a. Inn, Lkr. Mühldorf a. Inn Maßnahme: Familie Straßer entschied sich 2013 einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Fresseraufzucht neu zu gründen. Aufgrund der großen Freude an der Arbeit mit Kälbern, die durch ihr junges Alter ganz besonders viel Aufmerksamkeit und Zuwendung brauchen, entschied sich Familie Straßer dazu, einen besonders tiergerechten Stall zu bauen, der einerseits förderlich für die Gesundheit der Kälber ist, andererseits aber auch eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz erfährt. Nach intensiver und gut durchdachter Planungsphase wurde 2017 der Fresseraufzuchtstall als sog. Zweiraumstall mit Außenklima errichtet. Das Hauptaugenmerk lag dabei insgesamt auf der tiergerechten und gut durchdachten Aufzucht der Kälber zu sog. Fressern. Dies konnte durch die guten Bedingungen im Stall, wie großzügige Einstreu, viel Platz, viel Licht, verschiedenartige Aktivitäts- und Pflegemöglichkeiten sowie ein sehr gutes Stallklima erreicht werden. Das Stallkonzept ist auf maximales Tierwohl ausgelegt und Familie Straßer achtet darauf, dass die Tiere bei den regionalen Mastbetrieben weiterhin Tierwohl erfahren können.

Zwei weiße Rinder auf einer grünen Wiese Klöck

Mutterkuhbetrieb Familie Klöck

Burggen, Lkr. Weilheim-Schongau Maßnahme: Der ursprünglich konventionell wirtschaftende Betrieb der Familie Klöck, der aktuell im Nebenerwerb und ökologisch geführt wird, wollte mit der Tierhaltung in die Zukunft gehen. Familie Klöck baute mit viel Eigenleistung den alten, eher dunklen und arbeitsintensiven Anbindestall in einen hellen, tiergerechten Stall für Mutterkuhhaltung mit Winterauslauf um. Durch die Kombination der saisonalen Weidehaltung und dem Winterauslauf, haben die Tiere ständigen Zugang ins Freie. Bei der Planung und Umsetzung wurde sehr viel Wert auf gut durchdachte Lösungen gelegt, die den Rindern maximales Tierwohl ermöglichen und die Arbeitswirtschaft erleichtern. Durch die Schlachtung und Verarbeitung im Ort, sowie die Direktvermarktung, sind kurze Transportwege für die Tiere und eine regionale Wertschöpfung sichergestellt. Die Umsetzung zeigt, dass auch Nebenerwerbsbetriebe bereit sind, die Tierhaltung fortzuführen und Investitionen zur Verbesserung des Tierwohls zu tätigen.

Markstein 1 Markstein

Schweinehaltungsbetrieb Familie Markstein

Gattendorf, Lkr. Hof Maßnahme: Trotz unsicherer Zeiten hat Familie Markstein, die den Betrieb bereits in dritter Generation bewirtschaftet, den Bau eines Schweinestalls gewagt. Dadurch gingen sie gleichzeitig den Schritt vom Neben- zum Haupterwerbsbetrieb. Bei der Planung und Umsetzung des Strohschweinestalls standen Funktionalität, hoher Komfort und Tiergerechtheit im Vordergrund. Sie wollten ein System mit möglichst wenig Technik, aber höchstem Komfort für die Tiere schaffen, das gleichzeitig mit wenig Aufwand betrieben werden kann. Die Schweine der Familie Markstein wurden und werden schon immer auf Stroh gehalten, von der Aufzucht bis zur Mast. Durch das hohe Platzangebot, viel Licht, Luft, unterschiedlichen Funktionsbereichen und dem guten Angebot an Beschäftigungsmaterial, haben die Tiere die Möglichkeit ihr natürliches Verhalten auszuleben. Durch die guten Haltungsbedingungen gelingt es ihnen, ausnahmslos Tiere mit Langschwanz zu halten. Die Fütterung erfolgt mit überwiegend eigenem Getreide. Die Verarbeitung über zwei ortsansässige Metzger und über das eigene Wirtshaus stärken die regionale Vermarktung und sorgen für kurze Wege.

Die Preisträger der vergangenen Jahre

Staatsministerin Michaela Kaniber hat am 4. August 2022 drei gleichwertige Preisträger auf dem Betrieb der Familie Leonbacher in Maisach (Landkreis Fürstenfeldbruck) mit dem Bayerischen Tierwohl-Preis für landwirtschaftliche Nutztierhalter 2022 ausgezeichnet. Zu den weiteren Siegerbetrieben zählen der Milchviehbetrieb der Familie Grandl aus Marzling (Landkreis Freising) und der Milchviehbetrieb der Familie Himmelstoß aus Michelsneukirchen (Landkreis Cham). Staatsministerin Michaela Kaniber lobte die Preisträger für ihre Bemühungen und den Aufwand zur Verbesserung des Tierwohls und des Betriebsmanagements.

Pressemitteilung vom 4. August 2022
Der neue offene Laufstall der Familie Leonbacher aus der Vogelperspektive

Rindermastbetrieb Familie Leonbacher (Biohof Leonbacher)

Maisach, Landkreis Fürstenfeldbruck Der landwirtschaftliche Betrieb war viele Jahre ein reiner Ackerbau- und Grünlandbetrieb ohne Tiere. 2019 hat sich Familie Leonbacher entschieden, auf eine ökologische Bewirtschaftung umzustellen und in die Rindfleischerzeugung einzusteigen, damit u. a. eine möglichst geschlossene Kreislaufwirtschaft entsteht. Die regionale Erzeugung von hochwertigen Lebensmitteln spielte bei den Überlegungen ebenfalls eine Rolle. Bei der Planung und dem Bau des Maststalles wurde großer Wert auf die artgerechte Tierhaltung gelegt. Dies wurde u. a. durch die günstig geschaffenen Bedingungen im Stall, wie Einstreu, genügend Platz, Licht und die Möglichkeit des Weidegangs umgesetzt.

Drei Kälber liegen in einem Stall auf hohem Stroheinstreu und eines steht an einer Wand

Milchviehbetrieb Familie Grandl

Marzling, Landkreis Freising Der ursprünglich konventionelle landwirtschaftliche Betrieb befindet sich seit einem Jahr in der Umstellung zur biologischen Wirtschaftsweise. Der Betrieb legte insbesondere auf die Umsetzung des gesamtbetrieblich passenden Konzepts sehr großen Wert. Dabei beruht der Bau des neuen Stalles auch auf dem Grundgedanken eines geschlossenen Systems. Familie Grandl möchte u. a. alle ihrer Tiere selbst aufziehen und vermarkten, um den Tieren lange Transportwege oder Betriebswechsel zu ersparen. Ein Schlüssel des Erfolgs im gesamten Betrieb spielt dabei das großzügige Flächenangebot, der Auslauf bzw. Weidegang, erhöhter Liegekomfort, Licht und die sogenannte Ammenkuhhaltung. Die Kälber sind bei diesem Aufzuchtverfahren bis zu drei Monate bei einer sog. Amme und können eine enge Beziehung aufbauen.

Mehrere Kühe liegen oder stehen auf einem Mix aus Sägespäne, Hackschnitzel und Getreidespelzen in einem offenen Stall

Milchviehbetrieb Familie Himmelstoß

Himmelstoß, Landkreis Cham Maßnahme: Umbau der ganzjährigen Anbindehaltung hin zum Laufstallsystem unter Teilnutzung des Altgebäudes. Im alten Anbindestall wurde der Fressbereich für ca. 20 Kühe eingerichtet. Bei den Planungen spielten Tierwohl, Tiergesundheit, Finanzierbarkeit, das Altgebäude und die Arbeitsbelastung eine Rolle. Der Bau verbesserte: Bewegungsfreiheit, Platzwahl, Herdenverhalten, Außenklima, Liegekomfort, Tiergesundheit und Langlebigkeit. Sägespäne, Hackschnitzel und Getreidespelzen bilden einen weichen, trockenen, trittsicheren Bodenbelag. Zweimal täglich wird die Liegefläche mit dem Traktor und einem Grubber belüftet. Durch die so gewonnene Sauerstoffzufuhr kompostiert die Einstreu zusammen mit den Ausscheidungen der Kühe. Das Ammoniak wird gebunden. Der Umbau zeigt: Auch Nebenerwerbsbetriebe sind bereit, die Tierhaltung fortzuführen und das Tierwohl zu verbessern.

Staatsministerin Michaela Kaniber hat vier Preisträger am 4. August 2021 auf dem Betrieb des Gewinners des ersten Preises – Rotenbauer GbR – der Familie Hauser in Bergen (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) mit dem Bayerischen Tierwohl-Preis für Nutztierhaltung 2021 ausgezeichnet. Der zweite Preis ging an den Betrieb Kaindl GbR aus Schöffelding (Landkreis Landsberg am Lech), einer der zwei dritten Preise wurde an den Betrieb Stich-GbR aus Oberostendorf (Landkreis Ostallgäu) und der zweite dritte Preis an den Betrieb Tierwohlfleisch Angstl Nitsche GbR aus Buch am Erlbach (Landkreis Landshut) verliehen. Ministerin Kaniber hob die Bemühungen und den Aufwand der Preisträger hervor, den diese zur Verbesserung des Tierwohls und des Betriebsmanagements leisten.

Kuh liegt mit Kalb im Stroh

Milchviehbetrieb Familie Hauser (Rotenbauer GbR)

Bergen, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Maßnahme: Der ursprünglich konventionelle landwirtschaftliche Betrieb wurde 2018 auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt. Der Betrieb, der insgesamt sehr großen Wert auf die artgerechte und wesensgemäße Tierhaltung legt, wurde insbesondere für die sog. muttergebundene Kälberaufzucht prämiert. Die Kälber sind bei dieser Aufzuchtform mindestens vier Wochen lang bei der eigenen Mutter und können somit eine enge Mutter-Kind-Beziehung aufbauen. Ab dem zweiten bis in den dritten Lebensmonat kommen die Kälber dann in den sog. Kälberkindergarten, in dem die Kälber langsam und schonend von der Mutter entwöhnt werden. Dadurch erreicht man ein artgemäßes natürliches Verhalten von Kuh und Kalb.

Rinder im Stall auf Stroh

Milchviehbetrieb Familie Kaindl (Kaindl GbR)

Schöffelding, Landkreis Landsberg am Lech Maßnahme: Der Betrieb mit Kälber-, Jungviehaufzucht und Ochsenmast wurde insbesondere für seinen im Jahr 2019 errichteten Kälber-/Strohstall mit angrenzendem Weidezugang prämiert. Ein großflächiges Liege-, Licht- und Bewegungsangebot, der gute Luftaustausch, das hohe Raumluftvolumen und die daraus resultierende hohe Frischluftzirkulation sowie die großzügige, natürliche Belichtung, die eine angenehme Helligkeit mit sich bringt, bietet Vorteile für alle Gruppen hinsichtlich der Tiergesundheit. Die Tiere haben stets die Möglichkeit, die Weide zu nutzen. Durch die Gruppengestaltung in unterschiedlichen Altersgruppen (14 Tage bis 14 Wochen; 14 Wochen bis 12 Monate; ab 12 Monate), wird zudem der soziale Kontakt untereinander gefördert.

Dach aus Holz mit Listfirst im Stall (Innenansicht)

Milchviehbetrieb Familie Stich (Stich-GbR)

Oberostendorf, Landkreis Ostallgäu Maßnahme: Der Betrieb wurde für eine einfache technische Lösung zur Reduktion des Hitzestresses der Tiere und den Erhalt der Futterqualität durch die Beschattung des Lichtfirstes prämiert. Der im Jahr 2017 errichtete Milchviehstall ist mit einem 2 Meter breitem Lichtfirst ausgestattet. Dieser spendet viel Luft und Licht und trägt damit zum Wohlbefinden von Tier und Mensch bei. Durch eine einfache Konstruktion werden die Nachteile, die der Lichtfirst mit sich bringt, wesentlich verbessert und es kann zudem auf aufwendig und energieraubende Belüftungstechnik verzichtet werden. Diese Maßnahme und die Reduzierung von Geräuschen und Lärm im Stall, trägt zusätzlich zur Verbesserung des Tierwohls bei.

Bullen im Laufstall mit Holzdachkonstruktion

Bullenmastbetriebe der Familien Angstl und Nitsche (Tierwohlfleisch Angstl Nitsche GbR)

Buch am Erlbach, Landkreis Landshut Maßnahme: Das Besondere des Zusammenschlusses der Betriebe Angstl und Nitsche ist der Mut und der Ideenreichtum, ihr besonders tiergerecht erzeugtes "Strohbullenfleisch" geschickt zu vermarkten. Dafür wurden sie von der Jury ausgezeichnet. Die Idee dahinter ist, den Verbrauchern wieder ins Bewusstsein zu rufen, dass es Haltungssysteme in der Rindermast gibt, die effizient und tierwohlgerecht zugleich sind. Gemeinsam mit einem regionalen Metzger, einer der größten Kantinen in München, zwei regionalen Krankenhäusern, einem lokalen Lebensmitteleinzelhändler sowie verschiedenen Restaurants wurde ein Plan erarbeitet, der es ermöglicht, Fleisch aus tiergerechter Haltung auf den Teller zu bekommen und das für nur 10 Cent mehr pro Portion (200 g) als bisher. Von dieser Vermarktungsstrategie profitieren die Landwirte, die Endabnehmer und die Verbraucher. Somit ist Tierwohl über die ganze Wertschöpfungskette gesichert und bezahlbar.

Drei landwirtschaftliche Familienbetriebe hat Amtschef Hubert Bittlmayer in Vertretung von Ministerin Michaela Kaniber am 29. September 2020 in den Räumen der Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub mit dem Bayerischen Tierwohl-Preis für Nutztierhaltung 2020 ausgezeichnet. Die Preise gingen an den Rindermastbetrieb Pöschl aus Dietersdorf (Landkreis Cham), den Ferkelerzeugerbetrieb Loidl aus Weiding (Landkreis Erding) sowie an den Milchviehbetrieb Schillinger aus Schmidstadt (Landkreis Altötting).

Rinder fressen vom Futtertisch

Rindermastbetrieb Familie Pöschl

Betrieb Pöschl, Dietersdorf, Landkreis Cham Maßnahme: Der neu erstellte Rindermaststall für 80 Kalbinnen ermöglicht mit seinen Dreiflächenbuchten (zwei Liegebereiche, ein Fressgang) jedem Tier ein sehr großzügiges Platzangebot. Die Tiere können entspannt ihr natürliches Verhalten ausleben. Die zugekauften Rinder, die aus regionaler Mutterkuhhaltung stammen, fühlen sich im Stall mit viel Licht und Frischluft sehr wohl. Die Stroheinstreu, die extra zerkleinert und entstaubt wird, wird vollautomatisch eingestreut. Damit sind die Bewegungs- und Liegeflächen immer trittsicher und bequem gestaltet. Die Vermarktung erfolgt über regionale Metzgereien und in der heimischen Gastronomie, die die schmackhaften Produkte über den Zusammenschluss "Landgenuss Bayerwald vom Pöschlhof" anbieten.

Ferkel auf Stroh in Buchten

Ferkelerzeugerbetrieb Konrad Loidl

Betrieb Loidl, Weiding, Landkreis Erding Maßnahme: Im neugebauten Ferkelaufzuchtstall werden Ferkel in strukturierten Buchten mit je einem Ruhe-, Fress- und Auslaufbereich gehalten. Die Stroheinstreu im Liege- und Ruhebereich bietet Beschäftigungsmöglichkeit und Komfort für die Tiere. Die Bodentemperatur kann gesteuert werden, so dass je nach Jahreszeit Heizung oder Kühlung der Fläche möglich ist. Der etwas höher gelegte Fressbereich ist auch mit einer anderer Bodengestaltung bewusst von der Liegefläche abgegrenzt. Im überdachten Auslaufbereich wird den Tieren Außenklimareiz geboten. Das trägt zur Gesundheit der Tiere bei. Durch diese Strukturierung wird das natürliche Verhalten des separaten Abkotens der reinlichen Tiere gefördert, so dass der innenliegende Liege- und Fressbereich weitgehend trocken und sauber bleibt.

Kühe im Stall stehen und liegen auf Hobelspänen und Sägemehl

Milchviehbetrieb Christa Schillinger

Betrieb Schillinger, Schmidstadt, Landkreis Landkreis Altötting Maßnahme: Umbau der Anbindehaltung hin zum Laufstallsystem unter Nutzung der vorhandenen Altgebäude. Im alten Anbindestall wurde der Fressbereich für 40 Kühe eingerichtet. Die angelegten Außenlaufflächen mit separaten Außenliegebuchten zwischen dem Fressbereich und der Liegehalle ermöglichen vollen Außenklimareiz für die Tiere. Für Sauberkeit im Fressbereich und Außenlaufhof sorgt der Saugroboter, der zeitgesteuert selbständig die Flächen räumt und absaugt. Die alte Scheune von 1928 wurde zur Liegehalle ohne Abtrennungen im Kompostierungssystem umgenutzt. Hobelspäne und Sägemehl als Einstreumaterial bilden einen weichen, trockenen und trittsicheren Bodenbelag. Die Tiere haben völlig freie Wahl des Liegeortes und ihrer Liegehaltung und mit 10 Quadratmetern je Tier viel Platz.

Drei landwirtschaftliche Familienbetriebe wurden am 6. August 2019 mit dem Bayerischen Nutztierwohl-Preis ausgezeichnet. Die Preise gingen an die Milchviehbetriebe Grubmüller aus Schöllnach (Landkreis Deggendorf) und Mayr aus Bockhorn (Landkreis Erding) sowie an den Mastschweinehalter Naß aus Gosheim (Landkreis Donau-Ries).

Stall mit Kühen

Milchviehbetrieb Familie Grubmüller

Betrieb Grubmüller GbR, Schöllnach, Landkreis Deggendorf Milchkuhhaltung mit ökologischer Bewirtschaftung im Kompostierungsstall, Hackschnitzel mit unterschiedlicher Winter- und Sommersiebung als Einstreumaterial, 10 qm/Tier großzügiges Platzangebot im Liegebereich mit weichem, trockenem und trittsicherem Bodenbelag ohne Einzeltierabtrennungen. Jungviehaufzucht ebenfalls in einem Kompostierungsstall, alle Rinder des Betriebes haben durchgängig ein gewohntes gutes Haltungssystem. Kontinuierliche Optimierungsmaßnahmen zum Management im Einstreusystem.

Offener Stall mit Kühen, die auf Kompost stehen

Milchviehbetrieb Familie Mayr

Betrieb Mayr GbR, Bockhorn, Landkreis Erding Maßnahme: Milchkuhhaltung im Kompostierungsstall, Hobelspäne und Sägemehl als Einstreumaterial mit Vornutzung im Trockensteherbereich. Weicher, trockener und trittsicherer Bodenbelag ohne Einzeltierabtrennungen ermöglicht den Tieren eine völlig freie Wahl des Liegeortes und der Liegehaltung. Sehr großzügiges Angebot mit 15 qm/Tier im Liegeflächenbereich, beständige Anpassung und Verbesserung des Einstreumanagements.

Bucht mit Schweinen im Freien

Mastschweinebetrieb Familie Naß

Betrieb Naß, Gosheim, Landkreis Donau-Ries Maßnahme: Vier Einzelstallungen á 250 Tiere mit je 16 Buchten, strukturiertes Buchtenangebot mit drei Zonen, variabel verstellbarer Liegebereich mit Stroheinstreu. Die nicht überdachte Aktivitäts- und Auslauffläche wird mit einem Oberflurentmistungsschieber und eigenentwickelter Zeitsteuerung mehrfach täglich gereinigt. Wassersprühanlage mit Zeitsteuerung zur Temperaturregelung der Tiere im Sommer.