Johanna | Mein Leben im Wohnheim

Meine Ausbildung absolvierte ich in Vollzeit an der Berufsfachschule (BFS) für Ernährung und Versorgung in Miesbach. Da ich aber nicht direkt ums Eck wohne, habe ich mich dazu entschieden, während meiner Ausbildung in ein Schüler-Wohnheim zu ziehen. Wie mein Alltag im Wohnheim so war und weshalb ich die Zeit dort nicht mehr missen möchte, das berichte ich dir jetzt.

Aktualisiert am: 15.02.2023
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Gruppenbild der Botschafter der Hauswirtschaft
Zwei Mädchen mit Botschafterin Johanna beim Bergwandern.

Ich habe mich gefreut, dass ich mich im Wohnheim so wohlfühlte. Meine Zimmernachbarin war unglaublich nett und auch in der Schule fand ich sofort Anschluss. Viele meiner Mitschülerinnen und Mitschüler kamen, genauso wie ich, von weiter weg. Im Wohnheim waren wir schnell eine große Familie. Und falls jemand einmal Heimweh hatte, fanden wir schnell eine Ablenkung, beispielsweise durch spontane Bergwanderungen oder Ausflüge zum See. Solche Momente ließen uns andere Sorgen schnell vergessen.

Falls du eine Freundin hast, die denselben Berufsweg wie du gehen möchte, ist das natürlich ideal. Dann kannst du dir mit ihr im Wohnheim auch ein Doppelzimmer teilen. So fällt der Anschluss an andere Leute noch leichter.

Johanna gemeinsam mit Mitschülerin beim Hausaufgaben machen.

Abwechslungsreich, spannend, familiär

Mein Alltag im Wohnheim war sehr abwechslungsreich. Morgens stand ich mit meiner Zimmernachbarin auf und wir machten uns gemeinsam für den Schultag fertig. Dabei hören wir immer unsere Lieblingsmusik. Da fällt das Aufstehen noch leichter. Zusammen mit den anderen Mitbewohnerinnen ging es dann auch schon in die Schule.

Drei junge Frauen im Gespräch miteinander.

Mittags aßen wir gemeinsam in der Schule. Dabei tauschten wir uns fleißig über den neuesten Klatsch und Tratsch aus und besprachen unsere Freizeitgestaltung am Abend. Sport, Basteln, Lesen – alles war möglich. Ein Höhepunkt unter der Woche war unser gemeinsamer Smoothie-Donnerstag. Bei neuen Rezepten konnten wir unsere hauswirtschaftlichen Fähigkeiten testen und uns gegenseitig Tipps zur Ernährung geben.

Hier ist keiner alleine

Johanna erklärt einem Kollegen in einer Küche etwas zur Ernährung.

In meinem Wohnheim lebten nicht nur Hauswirtschafterinnen, sondern auch Studierende der Fachakademie, angehende Erzieherinnen und Erzieher sowie Schülerinnen und Schüler der Berufsoberschule. Es war toll, dass wir so eine gemischte Truppe waren. Bei Fragen von der Fleckenentfernung bis hin zum Betriebswirtschaftsunterricht halfen und unterstützten wir uns gegenseitig. Auch wenn man sich mal Gedanken machte, welche Fortbildung zu einem passen könnte, erhielt man im Wohnheim einen wunderbaren Einblick in die Arbeitsbereiche der anderen und man konnten den Älteren jederzeit die Fragen stellen, die einen interessierten.

Was bietet so ein Wohnheim eigentlich?

Jedes Wohnheim ist anders und ermöglicht verschiedene Freizeitaktivitäten. Auch die Schulen bieten in der Regel immer mal wieder kleinere Ausflüge an. Eigentlich hatten wir im Wohnheim alles, was wir benötigten, um sich von einem stressigen Tag zu erholen.

Zum Beispiel:
  • ein Internetcafé
  • verschiedene Aufenthaltsräume
  • einen Fitnessraum
  • ein Klassenzimmer zum Lernen
  • Gemeinschaftsküchen
  • einen Waschraum
  • ein Musikzimmer
  • eine Tischtennisplatte
  • rundherum Berge und Seen
Smoothie-Bowl mit Beeren und Haferflocken

Muss ich nach der Schule noch kochen?

Wenn du dich abends mit deinen Mitbewohnerinnen nicht noch spontan zu einer gemeinsamen Kochsession triffst oder dir selbst etwas zubereiten möchtest, musst du nicht kochen. Mittags kann man in der Schule essen, ansonsten stehen die Gemeinschaftsküchen jeder Bewohnerin und jedem Bewohner des Wohnheims offen. Das Bild gibt z. B. einen Einblick in unseren Smoothie-Donnerstag.

Wie viel zahle ich für einen Platz im Wohnheim?

Bei uns kostete ein Einzelzimmer 410 Euro, ein Doppelzimmer 340 Euro. Insgesamt hatte das Wohnheim Platz für 80 Schülerinnen und Schüler. Dabei gab es keine festen Ein- oder Auszugstage. Auch unter dem Jahr konnte man sich noch entscheiden, in das Wohnheim zu ziehen, sofern noch Plätze frei waren. Mein Wohnheim war eigentlich ein reines Schülerinnen-Wohnheim, aber unterdessen gibt es auch Plätze für Jungs, allerdings getrennt von den Mädchen (zwei Etagen Mädchen und zwei Etagen Jungs).

Porträt der Botschafterin Johanna

Für jeden das Richtige

Wenn du dir jetzt die Frage stellst: "Ist ein Wohnheim wirklich was für mich?", rate ich dir aus Überzeugung dazu! Gemeinschaft, Freizeit und Streiche – das macht das Leben im Wohnheim aus. Auch nach Ende meiner Ausbildung vermisse ich das Wohnheim sehr. Alle meine Mitbewohnerinnen mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten und Interessen sind mir ans Herz gewachsen und mit vielen davon bin ich noch immer gut befreundet.

Möchtest du während deiner Ausbildung in einem Wohnheim leben, kannst du dich am besten vor Ort informieren, welche Wohnheime es gibt und was sie dir so bieten. Natürlich habe auch ich jederzeit ein offenes Ohr für dich, wenn du Fragen zum Leben im Wohnheim und zur hauswirtschaftlichen Ausbildung hast. Ich freue mich von dir zu hören! Deine Johanna