Herausforderungen der internen Wäscheversorgung im Altenheim

Ein studentisches Projekt der Hochschule Niederrhein untersuchte die interne Wäscheversorgung zweier Pflegeeinrichtungen mit dem Ziel, diese zu verbessern. Das Kompetenzzentrum Hauswirtschaft (KoHW) fasst die Ergebnisse zusammen. Die Studie erfolgte am Beispiel zweier Altenheime in Nordrhein-Westfalen (NRW). Die Studierenden analysierten den gesamten internen Wäschekreislauf der Häuser: Sie zählten Wäsche, beobachteten Arbeitsprozesse und interviewten die Verantwortlichen.

Aktualisiert am: 14.02.2023
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Stuhlreihen in einem Hörsaal

Situation der Häuser

Betriebswirtin kontrolliert Wäsche im Regal (Foto: Annette Kradisch/FAK)

Beide Heime gehören zum gleichen Träger. Sie versorgen 48 bzw. 56 Bewohnerinnen und Bewohner. Die Wäscheversorgung übernehmen Dienstleister. In den Häusern selbst gibt es je eine Beauftragte, die die Abläufe im Wäschekreislauf koordiniert und mit den Dienstleistern in Kontakt steht.

Ergebnisse der Studie

Die Analyse zeigt folgende Schwachstellen im Bereich der Wäscheversorgung:
  • Die Menge der im Umlauf befindlichen Wäschestücke entspricht nicht den empfohlenen Mengen. Das führt zu ständigen Engpässen im Arbeitsalltag.
  • Beide Häuser beschreiben den internen Wäschekreislauf nicht.
  • Für die Wäschebeauftragten gibt es keine Tätigkeitsbeschreibung. Sie agieren aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen.
  • Das Schnittstellenmanagement ist nicht definiert.

Empfehlungen der Studie

Die Studie empfiehlt, ...
  • die Aufgaben der Wäschebeauftragten schriftlich festzuhalten. Das hilft anderen Mitarbeitern dabei, diese Tätigkeiten im Falle einer Abwesenheit zu übernehmen.
  • einzelne Arbeitsschritte und Lenkungsfunktionen festzulegen. Dabei ist eine Vorgehensweise nach DIN ISO 9000 zu empfehlen. Sie hilft, innerbetriebliche Prozesse rund um die Wäscheversorgung zu verbessern sowie Kosten zu sparen und macht Abläufe transparent und übertragbar.
  • ein Qualitätsmanagementhandbuch einzuführen, um die Prozesse zu standardisieren.
  • eine zusätzlichen Qualitätsbeauftragte einzustellen, die Prozesse überwacht, mögliche Abweichungen feststellt und beseitigt.
  • kennzahlenbasierte Lenkungspunkte im Wäschekreislauf festzulegen, um Fehler bzw. Engpässe im Voraus zu vermeiden. Beispielsweise können Wäschebeauftragte bestimmen, wie viel Reservewäsche sie in den Pflegearbeitsräumen und den Wäscheräumen lagern. Sind alle Zimmer bestückt, kann die Wäschebeauftragte aus der Reserve im Wäscheraum ableiten, welche Wäsche fehlt. 

Die komplette Studie erschien unter dem Titel "Herausforderungen der internen Wäscheversorgung im Altenheim – Unter­suchung des Prozesses am Beispiel zweier Altenheime in NRW". Die Originalstudie finden Sie unter dem folgenden Link.

"Herausforderungen der internen Wäscheversorgung im Altenheim – Unter­suchung des Prozesses am Beispiel zweier Altenheime in NRW" (dgh) externer Link