Geht's noch? Kleidungspflege etwas nachhaltiger

In einer Umfrage von Greenpeace gaben 90 % der Befragten an, Kleidung auszusortieren, weil sie verschlissen, ausgewaschen oder kaputt ist. Rund 40 % der Befragten gaben an, ihre Kleidung noch nie selbst ausgebessert zu haben. (1) Kleidung aufgrund kleinster Mängel wegzuwerfen, kostet wertvolle Ressourcen. Kleidung zu reparieren statt wegzuwerfen, ist nachhaltig. Im Internet und in den sozialen Medien finden Sie viele Tipps zum Ausbessern, Stopfen von Löchern, Schließen von Nähten und Anleitungen zum Knopf annähen. Kreatives Reparieren von Kleidungsstücken ist angesagt. Auch die werterhaltende Wäschepflege und das damit verbundene rasche Entfernen von Flecken spielt eine wichtige Rolle. Wir haben noch weitere Tipps für Sie.

Aktualisiert am: 09.02.2023
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Nähzeug und eine Jacke mit abgefallenen Knopf

So geht nachhaltige Kleidungspflege

Fachgerechte Pflege verlängert die Lebens- und Nutzungsdauer von Kleidungsstücken. Bei der Wäschepflege kann vieles schief gehen: Das weiße Hemd kommt rosa aus der Waschmaschine, der Fleckenentferner hinterlässt ausgeblichene Stellen oder der teure Pullover ist nach dem Waschen eine Nummer kleiner. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt, die dabei helfen, Ihre Kleidung gut zu pflegen und so möglichst lange nutzen zu können.

Ich achte auf das richtige Waschprogramm, das richtige Waschmittel und die richtige Dosis.
Porträt des Botschafters Josef

Josef, Betriebswirt für Ernährungs- und Versorgungsmanagement

Wichtig! Sobald ein Fleck entsteht, heißt es: Schnell handeln! So kann der Fleck nicht eintrocknen.
  • Tupfen Sie den Fleck zuerst mit einem saugfähigen Papier oder Tuch ab.
  • Spülen Sie den Fleck mit viel kaltem Wasser und Seife aus. Arbeiten Sie dabei kreisförmig von außen nach innen. So vermeiden Sie, dass der Fleck sich vergrößert.
  • Weichen Sie das Kleidungsstück ein paar Minuten in Mineralwasser ein, falls Sie welches verfügbar haben. Die Kohlensäure hilft, den Fleck zu entfernen.
  • Ist der Fleck danach noch sichtbar, behandeln Sie ihn zu Hause vor dem Waschen mit einem geeigneten Fleckenmittel. Gallseife ist z. B. ein preiswertes, natürliches und sehr gut wirksames Hausmittel. Die Tabelle unten informiert Sie über weitere Hausmittel. Wichtig: Testen Sie das Mittel bei farbigen Textilien zunächst an einer nicht-sichtbaren Stelle, damit es keine Farbveränderungen hervorruft.
  • Lassen Sie das Mittel nach dem Auftragen einwirken und spülen Sie es aus.
  • Waschen Sie das Wäschestück sofort nach der Behandlung mit ähnlichen Textilien in der Waschmaschine.

Nützliche Hausmittel bei der Fleckentfernung
Fleckart
Fleckenmittel
Blut-, Gras-, Kaffee-, Tee-, Kakao-,  Marmelade- oder Kugelschreiberflecken
Gallseife
Fetthaltige Flecken (z. B. Lippenstift)
Seife und Spülmittel
Kaffee-, Tee-, Kakao- und Fruchtsaftflecken
Backpulver
Marmelade- und Fruchtsaftflecken
Zitronensäure

Eine Person nimmt Wäsche aus einem Kleiderschrank

Damit Textilien nach dem Waschen nicht die Farbe, Form oder die Größe ändern, verfilzen oder unangenehm zu riechen beginnen, haben wir einige Tipps zur Wäschepflege zusammengestellt. Auf unserer Seite "Nachhaltig handeln im Haushalt" finden Sie weitere Informationen zur Wäschepflege.

Nachhaltig handeln im Haushalt
So waschen Sie Ihre Textilien klima- und umweltbewusst:
  • Sortieren Sie Ihre Schmutzwäsche nach den Hinweisen auf dem Pflegeetikett.
  • Wählen Sie das passende Waschprogramm nach Pflegeetikett.
  • Beladen Sie die Waschtrommel maximal – je nach Waschprogramm.
  • Verwenden Sie das geeignete Waschmittel.
  • Dosieren Sie das Waschmittel anhand der Verpackungsangabe nach Wasserhärte, Verschmutzungsgrad und Wäschemenge in der Trommel.
  • Trocken Sie Ihre Wäsche am besten auf einem Wäscheständer im Freien.
  • Bügeln Sie Ihre Wäsche effizient. Beachten Sie dabei die Stufe im Pflegeetikett und bügeln Sie ähnliche Wäschestücke hintereinander. Beginnen Sie bei Wäschestücken mit kühleren Temperaturen.
  • Legen Sie Ihre Wäsche ordentlich zusammen und bewahren Sie sie an einem sauberen, trockenen Ort auf.

Kleine Löcher, Risse und lockere Nähte können Sie mit Nadel und Faden oder Bügelflicken unkompliziert selbst reparieren. Wer sich die Reparatur nicht zutraut oder keine Zeit dafür hat, kann die Hilfe von Profis in Anspruch nehmen. Schneidereien und Schuster bessern fachkundig kleine Mängel an Textilien und Schuhen aus.

Ein offener Schrank, in dem Hemden hängen

Auch beim Lagern der Kleidung können Sie vieles beachten, was das Material schont und die Textilien vor einem Befall mit Ungeziefer schützt. Auch übersichtliche Kleiderschränke helfen auf einen Blick zu erfassen, was Sie haben und was Sie neu kaufen müssen. So können Sie auch beim Shoppen neuer Kleidungsstücke strukturierter vorgehen.

So bewahren Sie Ihre Kleidung richtig auf:
  • Bewahren Sie Ihre Kleidung an einem trockenen Ort auf und überprüfen Sie Naturfasern regelmäßig auf den Befall durch Motten o. ä.
  • Lagern Sie nur frisch gewaschene Kleidung im Schrank, sonst könnte die saubere Kleidung den Geruch der gebrauchten Kleidung annehmen. Kleidung, die sauber ist und lediglich ausgelüftet werden muss, können Sie an einem Bügel außerhalb des Kleiderschranks aufhängen.
  • Statten Sie Ihre Kleiderschränke oder -kommoden mit Boxen aus. Das erleichtert die Übersicht, z. B. wenn Sie alle Socken in einer Box aufbewahren.
  • In Kommoden hilft es, die Kleidungsstücke gerollt einzusortieren. Dadurch sehen Sie auf den ersten Blick, was in der Schublade liegt.
Eine eingerissene Naht nähe ich mit ein paar Stichen wieder zusammen.
Porträt der Botschafterin Johanna

Johanna, Fachlehrkraft für Ernährung und Gestaltung

Quellen

1. Greenpeace e. V. (2015): Wegwerfware Kleidung, S. 5.