Verfahren zur ressourcenschonenden Hanftrocknung

Die herkömmlichen Trocknungsverfahren von Hanfpflanzen verursachen Verluste an Cannabidiol (CBD) in den Pflanzen und stehen einem wirtschaftlich landwirtschaftlichen Anbau entgegen. Mithilfe eines Forschungsprojekts soll ein schonendes Verfahren zur Haltbarmachung von CBD-Nutzhanf entwickelt werden. Die Wissenschaftler untersuchen zudem Anbau- und Ernteaspekte für einen günstigen CBD-Gehalt in den Pflanzen.

Aktualisiert am: 08.02.2023
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Feld aus erwachsenen Hanfpflanzen © ADVZ

Problemstellung

Das Cannabidiol (CBD) erfährt ein wachsendes Interesse in der Medizin und in der Ernährungswissenschaft. CBD wird von den Blättern und Blätterhärchen im oberen Drittel der Hanfpflanze gewonnen. Eine entscheidende Rolle bei der Gewinnung von CBD spielen den Anbau, die Erntezeit, die Pflanzensorte sowie die verschiedenen Behandlungsschritte des Erntematerials wie Trocknung, Lagerung und Extraktion. Die geernteten Blätter sind frisch nicht lange lagerfähig und können nicht immer sofort weiterverarbeitet werden, sondern müssen bis zur weiteren Verarbeitung gelagert werden. Trocknung gehört zu einer den ältesten Konservierungsmethoden durch Wasserreduzierung. Derzeitige Untersuchungen weisen jedoch bei handelsüblichen herkömmlichen Trocknungsprozessen mit einer Temperatur von ca. 60° bis 80°C einen hohen Verlust von CBD auf.

Projektziele

Ziel des Projektes ist die Optimierung des CBD-Gehaltes durch Anbau und Ernte von drei Hanfsorten sowie den Erhalt des CBD-Gehalts und Produktqualität nach Behandlung durch ein neues Trocknungsverfahren. Für jede der drei Hanfsorten werden individuell Prozessbedingungen abgestimmt. Weiter werden optimale Bedingungen für die Lagerstabilität ermittelt. Die Wiederholbarkeit der Trocknungseffizienz wird über eine Projektlaufzeit von drei Jahren dargestellt. Sollte durch dieses neue Verfahren ein höherer CBD-Gehalt und Qualität erreicht werden, könnte dies zu einer hochpreisigen Vermarktung des Ernteproduktes führen. Damit könnten die landwirtschaftlichen Betriebe neue Möglichkeit zur Anbaudiversifizierung erschließen.

Innovativer Charakter des Projektes

Durch den im Projekt optimierten Anbau und Ernte sowie entwickelten Trocknungsprozess können neuartige Daten gewonnen und korreliert werden. Das für das Projekt angedachte Trocknungsverfahren stellt eine neue Anwendung dar, um die Trocknung der Hanfpflanze bezüglich Trocknungszeit, Trocknungstemperatur, CDB-Gehalt und Qualitätsaspekten zu verbessern.

Methode/Arbeitsschritte

  • Optimierung des Ernteproduktes und Etablierung der Referenz-Trocknung
  • Untersuchung verschiedener Trocknungsverfahren und Einfluss einer im Projekt erarbeiteten Vorbehandlung, Prozessierungen
  • Wiederholbarkeit etablierter Verfahren, Optimierung, Adaption
  • Langzeitlagerung und Produkt-Evaluierung: Lagertest, Analytik im Lagertest, Cannabinoid-Analytik
  • Wirtschaftlichkeitsbetrachtung: Kostenrechnung, Scale-Up-Strategie, Übertragbarkeit der erarbeiteten Technologien auf weitere Pflanzen
  • Öffentlichkeitsarbeit

Weitere Informationen

Kontakt
ZweiZehn GmbH & Co. KG
Ansprechpartner: Lars Engel
Telefon:
+49 (0)171 762-2444
E-Mail:
kontakt@adam-landwirtschaft.de
Adresse:
Kotzenbach 2 92715 Püchersreuth Internet: https://www.zwei-zehn.com

Operationelle Gruppe: ADVZ Laufzeit: 03.2020 – 03.2023 Leadpartner: ZweiZehn GmbH & Co. KG Projektpartner: 1 Landwirt, Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V. (DIL), Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz eG