Der Naturpark Altmühltal blüht auf

In Deutschland leben über 48.000 verschiedene Tierarten, wovon mehr als 33.000 Insektenarten sind und damit den größten Anteil der heimischen Biodiversität ausmachen. Insekten sind für unsere Ökosysteme unverzichtbar, da sie für die Bestäubung von Pflanzen unentbehrlich sind, aber auch ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette sind. Geht es den Insekten schlecht, leiden auch die Vögel und viele andere Tiere. Deshalb ist es überaus alarmierend, dass von den heimischen Insektenarten derzeit etwa 40 Prozent gefährdet sind. Das LEADER-Projekt "Kommunale innerörtliche Blühflächen im Naturpark Altmühltal" widmet sich der Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt durch die Förderung der Vielfalt an Blühpflanzen auf kommunalen Flächen im Innerortsbereich. Denn blütenreiche Wiesen dienen Insekten und Nützlingen als Nahrungsquelle und Lebensraum.

Aktualisiert am: 15.02.2023
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Blühfläche (Foto: Karin Weiss) Karin Weiss
Informationstafel einer Blühfläche

LEADER fördert die innerörtliche Blütenpracht im Naturpark Altmühltal

Die Ursachen für das Insektensterben sind u.a. der zunehmende Flächenverlust durch die Bebauung von Grünflächen, der Verlust der Strukturvielfalt mit einer Vielzahl an Blühpflanzen und die Intensität der Nutzung von Natur und Landschaft. Deshalb ist die Förderung der Wiederherstellung dieser Lebensräume in Qualität und Quantität sowie ihre Vernetzung, wie sie durch das vorliegende Projekt angestoßen wird, so wichtig. Generell dienen Naturparks u.a. auch der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der Arten- und Biotopvielfalt der Landschaft. Um etwas gegen das Insektensterben zu unternehmen hat der Naturpark Altmühltal mit Hilfe der Lokalen Aktionsgruppen Altmühl-Donau (Federführung), Altmühl-Jura, Altmühlfranken und Monheimer Alb ein Kooperationsprojekt gestartet, an dem sich 28 Kommunen beteiligt haben. Ziel des Projektes ist es kommunale Flächen durch die Anlage von Blühflächen aufzuwerten und die Arten- und Biotopvielfalt auch innerhalb der Ortschaften zu erhalten. Die neuen Blühwiesen werden rund um öffentliche Gebäude, Wohnsiedlungen oder bebaute Areale angelegt, um dort neue Lebensräume für Insekten zu schaffen. Dadurch, dass ausschließlich heimisches Saatgut zum Einsatz kommt, wird auch die für die Region typische Pflanzenwelt gefördert. Für die Verbesserung der Situation der Bienen und Insekten im Naturpark Altmühltal wurde eine LEADER-Förderung von über 54.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Drei Männer bearbeiten einen Rasen zur Vorbereitung einer Blühfläche

Der Naturpark Altmühltal wird immer grüner und bunter

Um die nachhaltige Anlage von innerörtlichen Blühflächen zu unterstützen, miteinander zu vernetzen und einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen, wurden in einem Theorieteil Schulungen für Bauhofmitarbeiter durchgeführt. Im Praxisteil konnte dann die Theorie in die Praxis umgesetzt werden. Mit der direkten Vor-Ort-Betreuung durch Fachberater erhielten die einzelnen Gemeinden Hilfe bei der Flächenauswahl, Beratung zu Bodenbearbeitung und Saatgutauswahl sowie Unterstützung bei der Ansaat und Pflege. So wurden die Kommunen langfristig mit dem nötigen "Know-how" zur naturnahen Pflege und weiteren Anlage von öffentlichen Grünflächen ausgerüstet. Außerdem wird im Rahmen verschiedener Maßnahmen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit die Bevölkerung informiert und für das Thema sensibilisiert. Flyer und bei den Flächen aufgestellte Infotafeln informieren über die Aufgabe und Nachhaltigkeit dieses wichtigen Projekts. Zudem wurden "Wiesen-Mitmach-Pakete" an interessierte Schulen verschickt, mit deren Hilfe die Kinder Wissenswertes rund um den Lebensraum Blühwiese praktisch und kreativ erfahren konnten. Je vielfältiger eine Landschaft ist und je mehr verschiedene Strukturen es gibt, desto besser geht es der Insektenfauna und damit auch vielen anderen Arten. Dank LEADER konnten hier Rettungsinseln geschaffen werden, die im Innenortsbereich die Situation der Bienen und Insekten langfristig verbessern.