Landwirte müssen schlechte Ertragsjahre steuerlich besser ausgleichen können - Kaniber fordert Tarifglättung

Aktualisiert am: 21.10.2022
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(21. Oktober 2022) München - Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber hat im Agrarausschuss des Bundesrates einen Antrag zur sogenannten Tarifglättung für die Land- und Forstwirtschaft eingebracht. Durch die bisherige Tarifglättung können Land- und Forstwirte die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft auf drei Jahre gleichmäßig verteilen. Damit können gute und schlechte Wirtschaftsjahre miteinander ausgeglichen, sozusagen „geglättet“ werden. Das Verfahren mildert die Progressionswirkung des Einkommensteuertarifs ab. Eine Lösung ist dringend notwendig, weil die bisherige Regelung im Einkommenssteuergesetz mit dem Veranlagungszeitraum 2022 ausläuft. Der gemeinsame Antrag von Bayern mit Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt hat zum Ziel, die Regelung zu entfristen und auch in Zukunft mehr Planungssicherheit für die Landwirtinnen und Landwirte zu haben. „Der fortschreitende Klimawandel mit all seinen Folgen wie Trockenheit, die Corona-Krise und vor allem leider auch der schreckliche Krieg in der Ukraine haben uns gezeigt, wie volatil unsere Märkte sind. Die Auswirkungen haben unsere Landwirtinnen und Landwirte durch starke Preis- und Einkommensschwankungen deutlich getroffen. Deshalb ist die Tarifglättung ein gutes Instrument, um zum Beispiel witterungsbedingte Gewinnschwankungen steuerlich abzufedern. Weil die Bundesregierung im Entwurf des Jahressteuergesetzes 2022 noch keine Lösung vorgesehen hat, setzen wir uns dafür ein, dass als Nachfolgeregelung eine Gewinnglättung im weiteren Gesetzgebungsverfahren vorgesehen wird“, so Kaniber. Ernteausfälle aufgrund von Extremwetterereignissen wie Dürren, Starkregen und Hagel, sowie steigende Preise für Energie und Düngemittel stellen viele landwirtschaftliche Betriebe vor enorme Herausforderungen. „Wir dürfen unsere Bäuerinnen und Bauern damit nicht allein lassen. Sie sorgen tagtäglich dafür, dass wir mit Lebensmitteln versorgt werden. Sie kümmern sich um unsere wunderschöne Kulturlandschaft und erhalten natürliche Lebensräume. Sie leisten enorm viel für unsere Gesellschaft. Und sie müssen momentan ohnehin mit den dramatisch steigenden Kosten zurechtkommen. Da kann nicht auch noch die steuerliche Situation schwieriger werden. Deshalb setzen wir uns weiter für die Tarifglättung ein. Sie hat sich in den vergangenen Jahren als wichtige Hilfe bewährt und unterstützt damit gerade auch unsere Schweinehalterinnen und -halter, die in einer ohnehin schwierigen Einkommenssituation auch noch mit extrem starken Einkommensschwankungen zu kämpfen haben“, so Kaniber.