Konzept "Ernährung in Bayern"

Eine gesundheitsförderliche Ernährung für alle Bürgerinnen und Bürger in Bayern zählt zu den großen gesellschaftspolitischen Herausforderungen. Das vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten entwickelte Konzept "Ernährung in Bayern" stellt Ziele, Programme und Projekte vor, die dieser anspruchsvollen Aufgabe gerecht werden.

Aktualisiert am: 13.12.2022
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Gesunde Ernährung und mehr Bewegung für alle

Bayern schafft die Voraussetzungen für gesundheitsförderliche Ernährungsverhältnisse. Dies betrifft zum einen das private Umfeld, zum anderen die Verpflegung in Kindertageseinrichtungen, Schulen, Betrieben, Gesundheits- und Sozialeinrichtungen sowie Freizeiteinrichtungen. Da der Freistaat Bayern keine individuelle Ernährungsberatung für einzelne Personen bieten kann, stellt das Konzept "Ernährung in Bayern" die zielgruppenspezifische Ernährungsbildung sowie die Akteure und Multiplikatoren der Gemeinschaftsverpflegung in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten.

Vorrangige Ziele des Konzepts "Ernährung in Bayern"
  • Kinder und junge Eltern für "Ernährung und Bewegung" motivieren
  • Menschen der Generation 55plus für eine ausgewogene, genussvolle Ernährung und mehr Alltagsbewegung begeistern
  • flächendeckend niedrigschwellige Ernährungsbildung anbieten
  • Wertschätzung für Lebensmittel steigern durch geeignete Projekte an Schulen, auch im Rahmen des Konzepts Alltagskompetenzen – Schule fürs Leben
  • unabhängiges Ernährungswissen für Konsumenten ermöglichen
  • Gesundheitsförderliche und nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung im Sinne der Bayerischen Leitlinien Gemeinschaftsverpflegung 
  • Bewusstsein schaffen für die Auswirkungen des täglichen Einkaufsverhaltens

Das Konzept "Ernährung in Bayern" leistet einen wertvollen Beitrag zur Sicherung der Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen.

Ernährungsbildung

Zwei Aufgaben stehen im Fokus der Ernährungsbildung: Die Gründung regionaler Netzwerke Ernährung sowie der weitere Ausbau der unabhängigen "Ernährungs- und Verbraucherbildung" gemeinsam mit qualitätsgesicherten Partnern. Die Netzwerke sind auf die beiden Zielgruppen "Junge Eltern/Familie" und "Generation 55plus" ausgerichtet.

Gemeinschaftsverpflegung

In der Gemeinschaftsverpflegung bietet sich die einmalige Chance, einen großen und wachsenden Teil der Bevölkerung mit gesundheitsförderlicher und nachhaltiger Verpflegung zu erreichen. Den Führungs- und Fachkräften der Gemeinschaftsverpflegung kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Sie zu qualifizieren und das Verpflegungsangebot über Qualitätsstandards zu sichern, ist Kernaufgabe im Schwerpunkt Gemeinschaftsverpflegung.

Nachhaltigkeit in der Ernährung

Nachhaltige Ernährung bedeutet, sich so zu ernähren, dass die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt werden, ohne die Bedürfnisbefriedigung kommender Generationen zu gefährden. Für alle gegenwärtig auf der Erde lebenden Menschen wie auch für zukünftige Generationen soll Chancengleichheit herrschen.

Nachhaltige Ernährung

Wer setzt die einzelnen Maßnahmen um?

Das Konzept "Ernährung in Bayern" ist auf eine arbeitsteilige Vorgehensweise ausgelegt. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten initiiert und moderiert den Prozess. Alle beteiligten Ressorts mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten und Aufgaben sind in den Gesamtprozess eingebunden.

Zuständig für die Umsetzung der Vorgaben aus dem Staatsministerium sind die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF). Sie sind flächendeckend in Bayern präsent und als direkte Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger vor Ort tätig. An jedem AELF gibt es spezielle Ansprechpartner/-innen für Ernährung und Ernährungsbildung. Sie initiieren Netzwerke unter den Akteuren der Ernährungsbildung und vermitteln als "Drehscheibe" im Bereich Ernährung ratsuchenden Bürgerinnen und Bürgern kompetente Dienstleister im Dienstbezirk des Amts. An acht Ämtern gibt es zusätzlich ein Sachgebiet Gemeinschaftsverpflegung.

Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayern

An den acht AELF-Standorten Augsburg, Bayreuth, Ebersberg, Fürstenfeldbruck, Fürth, Landshut, Regensburg und Würzburg widmen sich die Sachgebiete Gemeinschaftsverpflegung speziell den Multiplikatoren und Akteuren der Gemeinschaftsverpflegung (GV). Die Sachgebiete sind innerhalb des Regierungsbezirks für sämtliche GV-Projekte zuständig, einschließlich der Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung. Zielgruppen sind Verantwortliche und Akteure in Kindertageseinrichtungen, Schulen, Betrieben sowie Gesundheits- und Sozialeinrichtungen.

Standorte der Sachgebiete Gemeinschaftsverpflegung

Die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Bayern besteht aus acht regionalen Vernetzungsstellen an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit Sachgebiet Gemeinschaftsverpflegung und einer Fachstelle Kita- und Schulverpflegung am Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn). Sie unterstützen bei der Einführung oder Optimierung von Verpflegungsangeboten in Bayern und vernetzen die Akteure im Bereich der Kita- und Schulverpflegung.

Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung Bayern externer Link

Das Kompetenzzentrum für Ernährung vernetzt die staatlichen und privaten Forschungseinrichtungen der Ernährung eng mit der Ernährungswirtschaft, Dienstleistern und Verbrauchern und bündelt bestehende Kompetenzen. Ziel ist es, den Informationsfluss zwischen allen beteiligten Gruppen zu erleichtern und das aktuelle Wissen rasch in die Praxis zu überführen. Das Zentrum entwickelt maßgeschneiderte Ernährungsbildungs- und Verpflegungskonzepte für Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen.

Kompetenzzentrum für Ernährung externer Link

Interministerielle Arbeitsgruppe Ernährung und Bewegung

Die interministerielle Arbeitsgruppe Ernährung und Bewegung setzt sich aus den Vertretern der bayerischen Ministerien zusammen, um bei der Querschnittsaufgabe "Ernährung und Bewegung" gemeinsame Wege zu gehen. Koordiniert wird die Arbeitsgruppe vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Bei Bedarf lädt die Arbeitsgruppe externe Referenten ein, um sich zum Beispiel gemeinsam über innovative Projektideen zu informieren oder eine Expertise zu geplanten Vorhaben zu erhalten. Die Arbeitsgruppe besteht seit Juni 2009.