Engagement und außergewöhnliche Projekte

Die Bürger in Aidhausen blicken mit Stolz auf ihr neues „Aidhäuser Dorflädle“ und ihre Mehrgenerationenwerkstatt. Dank des engagierten Einsatzes der Ortsbevölkerung und mit Unterstützung der Dorferneuerung und des Leader-Förderprogramms konnten diese außergewöhnlichen Projekte unter einem Dach realisiert werden.

Aktualisiert am: 31.03.2023
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Dorfladen und Mehrgenerationenwerkstatt stehen heute mitten im Altort, in einem dafür neu errichteten Gebäude. Der Dorfladen findet bei den Aidhäusern großen Rückhalt, da sich die Grund- und Nahversorgung entscheidend verbessert hat. Gemeinsam mit der Kaffee-Ecke im Laden und der Mehrgenerationenwerkstatt im Obergeschoss ist für die Aidhäusener ein Dorftreffpunkt entstanden.

Der Dorfladen mit Mehrgenerationenwerkstatt in Aidhausen. Vor dem Gebäude stehen Stühle, Tische und ein Sonnenschirm. Das Dach des Gebäudes ist mit Photovoltaiksensoren belegt. Links und rechts im Bild steht je ein Baum. Die Fassade des Mehrgenerationenhauses ist im Erdgeschossbereich rot, im Obergeschoss weiß angestrichen.

Ein Dorfladen

Wie in vielen Dörfern des Landkreises Haßberge hat auch Aidhausen mit einem Rückgang der Bevölkerung und zunehmenden Gebäudeleerständen im Altort zu kämpfen. Nach der Schließung des einzigen Gemischtwarenladens in Aidhausen im Jahre 2007 wurde die Idee eines Dorfladens in einem Arbeitskreis entwickelt und zum Schlüsselprojekt der Dorferneuerung. Erste Ideen entstanden in einem Workshop an der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim. Es folgte eine Machbarkeitsstudie mit Aussagen zur Wirtschaftlichkeit und zum geplanten Standort. Das Ergebnis war positiv. Von der Notwendigkeit des Handelns überzeugt, beschlossen die Aidhäuser das Vorhaben anzupacken und gründeten die Gesellschaft mit beschränkter Haftung „Aidhäuser Dorflädle“. Die große Unterstützung der Dorfbevölkerung dieser neu gegründeten Unternehmensgesellschaft „Dorflädle“ hält unverändert an und steht letztendlich für die Nachhaltigkeit des Projektes. So ist auch jeder zweite Haushalt in diesem 700 Einwohner-Dorf eingetragener Gesellschafter und somit als finanzieller Teilhaber am wirtschaftlichen Erfolg des Projekts 30 beteiligt. Das ist eine starke Basis für ein neues dörfliches Zentrum, das weit über die Kernfunktion für die Nahversorgung hinaus auch wirksam zur Verbesserung der Lebensqualität im Dorf beiträgt und von einem enormen Gemeinschaftsgeist der Bürger getragen ist.

Menschen auf einem halb gedeckten Dach. Hub-bühne und Gerüst
Lücken erkannt und geschlossen

Der Dorfladen steht in der Ortsmitte, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rathaus und liegt verkehrsgünstig an einer vielbefahrenen Staatsstraße. Wo früher eine Metzgerei stand, da vereint heute ein moderner und dorfgerechter Neubau den Dorfladen und die Mehrgenerationenwerkstatt unter einem Dach. Dank des großzügigen Raumangebotes im Dorfladen können nun der ortsansässige Metzger und ein Bäcker die Fleisch-, Wurst- und Backwaren aus ihrer handwerklichen Produktion im Dorfladen anbieten und so einen wichtigen Teil der Grundversorgung abdecken. Der Neubau war das Ergebnis eines Ideenwettbewerbes. Das Gebäude selbst, neben Rathaus und Kirche zentral im Dorf gelegen, stärkt den Ortsmittelpunkt in seiner Funktion als Treffpunkt. Der Neubau zeigt, wie zeitgemäße Architektur sich nicht nur in ein historisches Ensemble einfügen kann, sondern zugleich die überlieferte straßenund platzräumliche Wirkung ergänzt und verstärkt.

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Service und Konzept überzeugen

Ein heller Verkaufsraum mit barrierefreiem Zugang, breiten Gängen und niedrigen Warenregalen sowie das freundliche Personal aus der Nachbarschaft schaffen eine angenehme Einkaufsatmosphäre, gerade für die Kinder und die älteren Bürger. Der ortsansässige Metzger und ein Bäcker bieten ihre Produkte gemeinsam in einer modernen Verkaufstheke an. Eine reichhaltige Auswahl an heimischen und regionalen Erzeugnissen sowie Bioprodukten unterscheidet den Dorfladen Aidhausen vom Angebotssortiment eines "durchschnittlichen" Tante Emma Ladens. Zusätzliche Dienstleistungen wie Warenbestellungen per Telefon oder E-Mail, ein Lieferservice für ältere Mitbürger, der Verkauf von Briefmarken oder 31 ein Annahmeservice für Schuhreparaturen runden das Angebot ab. Eine gemütliche kleine Kaffee-Ecke lädt ein zum Verweilen und wird von den Bürgern gerne zu einem kurzen Gespräch genutzt. Der Dorfladen soll immer auf der Höhe der Zeit sein und orientiert sich deshalb an den Bedürfnissen der Dorfbevölkerung. Auf einer eigenen Webseite werden im Internet nicht nur die aktuellen Angebote veröffentlicht, hier können auch Anregungen und Wünsche vorgebracht werden.

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Mehrgenerationenwerkstatt

Die Konzeptstudie sah neben dem Bau eines Dorfladens mit Kaffee-Ecke auch die Einrichtung einer sogenannten Mehrgenerationenwerkstatt vor. Mehrere Funktionen sollten zentral und in einem Gebäude vereint sein. Vorrangiges Ziel war die Stärkung des Dorflebens. Neben einer verbesserten Nahversorgung sollte zugleich ein neuer Treffpunkt und Kommunikationsort für Jung und Alt entstehen – ein neuer Lebensmittelpunkt. Die Mehrgenerationenwerkstatt liegt im ersten Stock des neu gebauten Gebäudes und ist dank eines Aufzuges auch für diejenigen, die nicht so gut zu Fuß sind, problemfrei zu erreichen. Die Räumlichkeiten bieten Platz für Veranstaltungen, an denen bis zu 120 Personen teilnehmen können. Obwohl sich die Mehrgenerationenwerkstatt noch im Aufbau befindet, hat der örtliche Arbeitskreis bereits erste Veranstaltungen organisiert. Die angebotenen Ernährungskurse, Ausstellungen, Lesenachmittage mit Kindern oder Computernachhilfen für ältere Bürger finden großes Interesse und machen Mut, das Programm zu erweitern.

Die Zukunft

Der Gedanke, den Dorfladen und die Mehrgenerationenwerkstatt unter einem Dach zu vereinen, ist äußerst erfolgreich. Beide Einrichtungen ergänzen sich und schaffen Synergien. So erfolgt die Bewirtung bei Veranstaltungen in der Mehrgenerationenwerkstatt aus dem Sortiment des Dorfladens. Anregungen aus Vorträgen über gesunde Ernährung werden aufgegriffen und im Sortiment des Dorfladens umgesetzt. Die Mehrgenerationenwerkstatt stärkt das Miteinander im Dorf. Berührungsängste zwischen den Generationen und Vorurteile werden abgebaut, einer sozialen Isolation Einzelner wird entgegen gewirkt. Das „Aidhäuser Dorflädle“ und die Mehrgenerationenwerkstatt nehmen die Herausforderungen des demografischen Wandels an und entwickeln sich zu einem Modellprojekt im Landkreis Haßberge.

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Junger Mann kauft sich im Dorfladen an der Wursttheke eine Brotzeit. Im Hintergrund ist der Brotverkauf. Links beginnen die Regalzeilen.
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Le Ufr Aidhausen Mehrgenerationenhaus 04
Junger Mann kauft sich im Dorfladen an der Wursttheke eine Brotzeit. Im Hintergrund ist der Brotverkauf. Links beginnen die Regalzeilen.
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Projektträger

Dorferneuerung Aidhausen, Landkreis Haßberge