"Einsatz für heimisches Alpensalz hat sich gelohnt" Ministerin Michaela Kaniber erfreut über Entscheidung des EU-Parlaments gegen Pläne der Kommission

Aktualisiert am: 17.08.2023
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(17. August 2023) München / Bad Reichenhall – Erfolgreicher Einsatz für heimisches Salz. Mit Zufriedenheit hat Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber die Entscheidung des EU-Parlaments gegen die Pläne der EU-Kommission über Produktionsvorschriften von Bio-Salz aufgenommen: "Die große Mehrheit der Abgeordneten hat sich dagegen entschieden. Das zeigt: Unser Einsatz auf allen politischen Ebenen für unser hochwertiges heimisches Salz aus den Tiefen der Alpen hat sich gelohnt. Das ist ein Sieg der Vernunft über eine unausgewogene Vorschrift", sagte die Ministerin. Die EU-Öko-Verordnung sieht vor, dass die Kommission Bio-Erzeugungsregelungen für Meersalz und andere Salze erlassen kann. Die Kommission hatte im März vergangenen Jahres den Entwurf eines delegierten Rechtsakts mit Produktionsvorschriften für Bio-Salz vorgelegt. Die Pläne hätten dazu geführt, dass nahezu die komplette traditionelle Salzerzeugung aus Bergwerken nicht nur in Bayern (Saline Bad Reichenhall), sondern in ganz Deutschland und Europa von einer möglichen Bio-Zertifizierung ausgeschlossen worden wäre. Die Ministerin hatte sich daraufhin an Bundesminister Cem Özdemir, EU-Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski sowie die bayerischen Abgeordneten der CDU/CSU-Gruppe in der EVP-Fraktion im EU-Parlament Marlene Mortler, Markus Ferber und Manfred Weber gewandt. "Wir haben in den geologischen Lagerstätten Bayerns eines der besten Salze der Welt. Es ist ein Naturprodukt, nämlich Meerwasser, das vor vielen Millionen Jahren verdunstet und abgeschirmt von der Umwelt unter mächtigen Gesteinsschichten eingeschlossen wurde. Mir liegt es fern, Meersalz schlecht zu reden. Aber es kann nicht sein, dass die EU-Kommission die bekannten Probleme beim Meersalz wie Schwermetallgehalte oder Mikroplastik außer Acht lässt und das hochreine und mit weitgehend natürlichen Verfahren gewonnene Alpensalz von Beginn an von einer Bio-Zertifizierung ausschließen will." Es sei absolut nicht nachzuvollziehen, weshalb der in Bayern angewandte Lösungsbergbau aus geologischen Lagerstätten als eine besonders umweltschonende Methode der Salzgewinnung nicht hätte zulässig sein sollen, industriell hergestelltes Meersalz dagegen schon. "Nachdem die EU-Kommission leider nicht für praxisgerechte Änderungen offen war, ist dies nun das bestmögliche Ergebnis aus unserer Sicht", so die Ministerin. Nun gibt es keine EU-weiten Produktionsvorschriften für Bio-Salz, die Mitgliedsstaaten können jedoch selbst nationale Standards festlegen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die Ministerin des Themas angenommen. Das Bild zeigt sie nach einem Gespräch mit Wolfgang Lochner (l.) und Dr. Ralf Biebinger von der Südwestdeutschen Salzwerke AG.