Ernährungsministerin Kaniber: "Gegen neue Feindbilder in der Ernährung – für Aufklärung und freie Entscheidung"

Aktualisiert am: 05.07.2023
Teilen Drucken

(5. Juli 2023) München – "Geht es der Bundesregierung nur um neue Feindbilder in der Ernährung und um Bevormundung von Eltern oder um aufgeklärte Verbraucher und gute Ernährungsbildung für die Kinder?", fragt die Bayerische Ernährungsministerin Michaela Kaniber nach der Erklärung von Bundesminister Cem Özdemir zum gestern veröffentlichten Produktmonitoring des Bundes zum Fett-, Zucker-, Salz- und Energiegehalt in Fertigprodukten. Wieder würden Überlegungen eines bevormundenden Staates in den Vordergrund gestellt und der Fokus ausschließlich auf die Kinderlebensmittel gelegt, obwohl das Monitoring weit mehr Ergebnisse mit sich bringe. Schon unter der Vorgängerregierung mit Julia Klöckner als Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft wurde die Nationale Reduktions- und -Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten angestoßen. Kernpunkt ist die freiwillige Selbstverpflichtung der Lebensmittelwirtschaft, bis 2025 Reduktionsziele vor allem für Zucker in Lebensmitteln mit Kinderoptik zu erreichen. "Kein Wort der Bundesregierung, dass das Produktmonitoring zeigt, dass bereits jetzt die Einhaltung der Selbstverpflichtungsziele insgesamt übererfüllt wurden", so Kaniber. Die Bemühungen der Lebensmittelwirtschaft würden völlig ignoriert. Deshalb verfestige sich der Eindruck, dass es Özdemir weniger um sachliche Lösungen als um eine ideologisch geführte Diskussion gehe. "Natürlich müssen auch wir Verbraucher und Eltern unsere Bemühungen für eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung fortsetzen. Ich bin aber dagegen, den Menschen immer mehr die eigene Entscheidungsfreiheit einzuschränken, egal ob durch Verbote oder bevormundende Lenkung. Wir bauen weiter auf Bildung und Aufklärung daheim, in Kitas und Schulen", so Kaniber.