Lebensmittel - Wir haben die Wahl ...

Wir alle können mit unserem Verhalten als Verbraucher zu einer nachhaltigen Entwicklung unserer Ernährung beitragen. Das fängt schon bei der Auswahl unserer Lebensmittel an.

Aktualisiert am: 13.01.2020
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Pro Person und Jahr werden in Deutschland bei einseitig fleischbetonter Ernährung 2,0 Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen, bei pflanzenbetonter Mischkost lediglich 1,7 Tonnen.

Eine pflanzenbetonte Mischkost reduziert die Menge der freigesetzten Treibhausgase um etwa 15 % im Vergleich zu einseitig fleischbetonter Ernährung. Zur Produktion benötigt die pflanzenbetonte Mischkost zudem deutlich weniger Flächen und Wasser.

Anteile des Treibhausgas-Ausstoßes in Deutschland: öffentlicher Konsum 12%, Ernährung 20%, Wohnen 21%, Personenverkehr 23%, sonstiger privater Konsum 24%.

Ressourcen und Klima schonen

In Deutschland werden pro Person und Jahr etwa 11 Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen [1]. Klimaverträglich wären jedoch nur 2 Tonnen [2]. Ziel ist daher eine angestrebte Reduktion um ca. 80 %. Unsere Ernährung trägt mit etwa 20 % zum gesamten Treibhausgas-Ausstoß bei. Etwa die Hälfte davon (10 % absolut) stammt aus der landwirtschaftlichen Erzeugung. Hiervon wiederum 85 % allein aus der Produktion tierischer Erzeugnisse [3]. Weniger Fleisch und Wurst zu konsumieren, kann den CO2-Ausstoß deutlich reduzieren.

Die Welternährung sichern

Nachhaltige Ernährung setzt bei der Lebensmittelauswahl auf Regionalität, gute Qualität und einen fairen Preis. Ackerflächen stehen für die Welternährung nur in begrenztem Umfang zur Verfügung. Da tierische Produkte mehr Flächen benötigen bei gleichem Kalorienangebot wie pflanzliche Produkte, sichert eine pflanzenbetonte Mischkost eher die Welternährung als fleischbetonte Kost. Dennoch hat auch die Weidehaltung auf Grünland ihre Berechtigung. Grünland bindet kontinuierlich viel CO2 aus der Atmosphäre und sollte nicht in Ackerland umgewandelt werden, weil dabei große Mengen an CO2 freigesetzt würden. Eine gewisse Menge an Fleisch und Milchprodukten hat auf dem Speiseplan einer nachhaltigen Ernährung durchaus ihren Platz.

Die Ernährungspyramide des aid: reichlich Wasser, Tee, verdünnte Säfte, Gemüse, Obst, Salat, Brot, Getreide und Beilagen; mäßig Milch, Milchprodukte, Fisch, Fleisch, Wurst, Eier; sparsam mit Fetten, Ölen und Extras wie Knabbereien, Süßes, fetten Snacks und Alkohol.

Essen nach der Ernährungspyramide

Die Ernährungspyramide veranschaulicht gut die von der DGE aus Gesundheitsgründen empfohlene pflanzenbetonte Mischkost. Neben kalorienfreien Getränken können die meisten pflanzlichen Lebensmittel reichlich verzehrt werden. Tierische Lebensmittel stehen weiter oben in der Pyramide und sollten mäßig gegessen werden. Die DGE empfiehlt Erwachsenen pro Woche nicht mehr als 300 bis 600 g Fleisch und Wurst (etwa 2 fettarme Fleischmahlzeiten) [4]. Fette und zuckerreiche Produkte stehen ganz oben und sollten nur sparsam verzehrt werden.

Ernährungspyramide externer Link

Qualität wählen

Gerade bei Fleisch und Wurstwaren achtet die nachhaltige Ernährung auf gute Qualität. Produkte aus artgerechter bzw. ökologischer Tierhaltung und Fütterung oder aus regionalen Markenfleischprogrammen (z. B. "Geprüfte Qualität – Bayern") haben ihren Preis. Wer weniger Fleisch verzehrt, kann sich bessere Qualität bei gleichem Budget gönnen.

[1] Umweltbundesamt: Die CO2-Bilanz des Bürgers, www.ifeu.de, 2007 [2] Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Aktionsprogramm „Klima und Entwicklung“, www.bmz.de, 2007 [3] Enquête-Kommission „Schutz der Erdatmosphäre“ des Deutschen Bundestags (Hrsg.): Landwirtschaft und Ernährung – Quantitative Analysenund Fallstudie und ihre klimatische Relevanz. In: Landwirtschaft, Band 1/II, Economica, S. 42, Bonn, 1994 [4] Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Vollwertig Essen und Trinken nach den 10 Regeln der DGE, www.dge.de, 2009