(23. September 2025) München – Als längst überfällig sieht die Bayerische Forstministerin Michaela Kaniber die heutige Ankündigung von EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall die EU-Entwaldungsverordnung, kurz EUDR, um ein weiteres Jahr zu verschieben. Laut Kaniber kann das nur ein Zwischenschritt sein, dem jetzt rasch eine grundlegende Überarbeitung folgen muss. "Die erneute Verschiebung zeigt, welch bürokratisches Monstrum die EUDR in ihrer jetzigen Fassung ist. Die mangelhaften IT-Systeme der EU sind hier nur der Gipfel des Eisberges. Und eines ist sicher: Ein Jahr mehr Wartezeit allein, macht die EUDR keinen Strich besser. Wir brauchen eine inhaltliche Überarbeitung. Wir brauchen die Einführung einer Null-Risiko-Kategorie, wie sie die Bayerische Staatsregierung seit Langem einfordert. Ich setze drauf, dass Kommission, Mitgliedsstaaten und EU-Parlament eine vernünftige und unbürokratische Lösung zu Stande bringen." Die EUDR hätte zur Folge, dass allein in Bayern 700.000 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer künftig Sorgfaltserklärungen, Referenznummern und Geodaten beim Verkauf von Holz aus ihren Wäldern angeben müssen. Dabei gibt es in Bayern kein Risiko für illegale Entwaldung – dafür sorgen die schon bestehende Vorschriften, wie das Bayerische Waldgesetz. Durch eine "Null-Risiko-Kategorie" wären Länder, in denen es nachweislich kein Entwaldungsrisiko gibt, von den Dokumentationspflichten befreit.

Das Bild zeigt die Ministerin bei einem Termin im Wald.