Qualitätskontrollen von Reinigungsdienstleistungen

Qualitätskontrollen von Reinigungsdienstleistungen dienen dazu, ein definiertes Qualitätsziel zu kontrollieren. Dabei ist die Qualität abhängig von den – im Leistungsverzeichnis vereinbarten – Anforderungen und Erwartungen an die Reinigungsdienstleistenden. Ziel der Qualitätskontrolle ist es, festzustellen, ob Abweichungen zwischen dem vereinbarten (Soll) und dem geleisteten Sachverhalt (Ist) vorliegen. Die Kontrollen erfolgen durch Überprüfen, Überwachen, Messen oder Feststellen eines Sachverhaltes. Rolf Schöniger, Sachverständiger im Gebäudereiniger-Handwerk sowie Trainer, Berater und Gutachter, gab im Rahmen des Symposiums Hauswirtschaft 2021 Einblicke in das Thema "Qualitätskontrollen von Reinigungsdienstleistungen".

Aktualisiert am: 01.11.2021
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Stühle in einem Hörsaal

Ziel von Qualitätskontrollen

Durch Qualitätskontrollen lassen sich Schwachstellen in der Reinigung aufdecken und Möglichkeiten zum Nachbessern schaffen. Das erhöht langfristig die Kundenzufriedenheit.

Wer führt Qualitätskontrollen durch?

Verschiedene Personen können Qualitätskontrollen durchführen:
  • Leistungserbringer durch eine interne Prüfung, z. B. durch die Objektleitung zur Eigenkontrolle
  • Kunden (Leistungsempfänger)
  • Gebäudemanagement/Hauswirtschaftsleitung zur Fremdkontrolle
  • Gemeinsame Prüfung durch Leistungserbringer und -empfänger
  • Externe Prüfung, z. B. durch ein Überwachungsinstitut/einen Sachverständigen zur neutralen Begutachtung bei Unstimmigkeiten oder als Regelüberwachung in bestimmten Intervallen.
Person hakt eine Checkliste ab.

Methoden der Qualitätskontrolle

Vorab müssen Leistungsempfänger das Qualitätslevel festlegen und Standards definieren. Dies beinhaltet alle Vertragsvereinbarungen, fachlich korrekte Flächen-, Turni- und Leistungsverzeichnisse. Außerdem wird eine Toleranz-Gewichtung festgelegt. Wichtig ist ein System mit Regelungen zur Kontrolle, Messung, Prüfung, Überwachung.

Die Kontrolle kann rein visuell, durch Riechen oder auch durch Fühlen (z. B. Klebrigkeit des Bodens) erfolgen. Eine objektive Prüfmöglichkeit sind Abklatschproben.

Vorgehensweise bei Qualitätskontrollen

Schritt 1: Dienstleistung kontrollieren, messen, prüfen und überwachen

Hauswirtschaftsleitungen können zur Kontrolle und Dokumentation webbasierte mobile Qualitätssicherungssysteme einsetzen, aber auch Checklisten in Papierform nutzen. Die Bewertung erfolgt anhand der in den Checklisten aufgeführten Prüfflächen, z. B. Griffspuren an Türen und Verglasungen, Staub auf Einrichtungen, verschmutzte Waschbecken (Außenbereich). Bewertet wird pro Prüffläche auf einer Punkteskala von null bis zehn Abzugspunkten, wobei ein bis drei Punkte eine geringe Abweichung und zehn Abzugspunkte die höchste Fehlerbewertung darstellen.

Schritt 2: Ergebnisse auswerten und Abweichungen bewerten

Dieser Schritt beinhaltet die Erstellung einer Gesamtübersicht der einzelnen Raumgruppen.
  • Erstellung von "Tickets" bei Beanstandungen (ab 4 Punkten)
  • Erfassung der Verschmutzungsart im Raum/Bereich
  • Option, zusätzlich Fotos und Notizen zu machen.

Schritte 3 und 4: Bericht erstellen und Rücksprache mit dem Dienstleistenden treffen

Erstellen Sie abschließend Statistiken und Berichte, z. B. zu den häufigsten/schwerwiegendsten Beanstandungen, machen Sie Meldung bei der zuständigen Stelle (Leistungserbringer) und fordern Sie Verbesserungen ein.

Ursachen für Abweichungen

Die häufigsten Ursachen für Abweichungen sind:
  • lückenhafte Leistungsverzeichnisse
  • falsch gewählte Turni
  • Vorgabe ungeeigneter Verfahren und Methoden
  • nicht kalkulierbare Kundenwünsche
  • unzureichend definierte Qualitätslevel, keine Toleranz
  • überhöhte Leistungswerte
  • unangemessener Preis (Spar-Trend)
  • abweichende Qualitätswahrnehmung des Reinigungspersonals