Zahlen, Daten und Fakten zum bayerischen Gartenbau

Der bayerische Gartenbau ist vielfältig. Zahlen, Daten und Fakten ermöglichen es, die Branche in den Bereichen Obstbau und Gemüsebau zu bewerten und einzuordnen.

Aktualisiert am: 09.01.2023
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Skizze eines Baums und einer Person

Der Gartenbau in Bayern 2020

Die Broschüre "Der Gartenbau in Bayern 2020" gibt einen Überblick über den Produktions-, Dienstleistungs- und Freizeitgartenbau in Bayern, ergänzend zum Bayerischen Agrarbericht und zur amtlichen Statistik.

Statistik für die Branche

Wie wirtschaftlich leistungsfähig sind der Gemüsebau und der Obstbau in Bayern? Das Staatsministerium beauftragte die Technische Universität München (TUM) und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) 2017 und 2020, die Statistik zu aktualisieren. Grundlage war die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung. Auf Basis von Fakten lässt sich die Branche innerhalb der Agrarwirtschaft und der Gesamtwirtschaft einordnen.

Statistik zum Obstbau in Bayern (2021)

Die "Statistik Gartenbau Bayern: Fokus Obstbau" erstellte die Technische Universität München gemeinsam mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf von Februar 2020 bis Juli 2021. Betrachtet wurden einerseits wirtschaftliche Kennwerte. Andererseits flossen Interviews mit Experten der Anbauregionen (bayerischer) Bodensee und Fränkische Schweiz ein, die qualitativ ausgewertet worden sind.

Erwerbsanbau

Bundesweit hat der Obstanbau in Bayern eine untergeordnete Bedeutung. Dies zeigt sich in den Flächenanteilen, im Produktionswert und auch im niedrigeren Selbstversorgungsgrad an Obst bei der bayerischen Bevölkerung. Dennoch sind einzelne Anbauregionen erfolgreich: Sie bauen Frischobst an, vermarkten und verarbeiten es (z. B. Äpfel, Süßkirschen, Erdbeeren).

Freizeit- und Streuobstbereich

Der Freizeit- und Streuobstbereich erfüllt wichtige Funktionen in den Bereichen Versorgung, Landschaftspflege, Naturschutz (Biodiversität) und Tourismus.

Umsätze im Obstsektor in Bayern
  • Umsätze jährlich: 5,2 Milliarden Euro; darin eingerechnet: der Handel mit Importobst, das nicht in Bayern angebaut wird (z. B. Zitrusfrüchte).
  • Umsätze heimischer Obstbau (ohne Importobst) jährlich: knapp 640 Millionen Euro; davon knapp 50 Millionen Euro Produktionsstufe, das heißt Obsterzeugung in Bayern.
    
  • Obst-Selbstversorgungsgrad in Bayern: 7 Prozent. 

Statistik zum Gemüsebau in Bayern (2019)

Die "Statistik Gartenbau Bayern: Fokus Gemüsebau" erstellte die Technische Universität München gemeinsam mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf im Zeitraum April 2017 bis Januar 2019. Sie untersuchten dafür auch die Anbauregionen Knoblauchsland und Niederbayern.

Bedeutende Sparte

Der bayerischen Gemüsebau ist eine wertschöpfungsintensive Sparte der Landwirtschaft. Er hat national und international hohe Bedeutung. Der Strukturwandel ist auch hier erkennbar. Obwohl die Zahl der spezialisierten Betriebe sinkt, steigen Erzeugung, Produktionswert und Absatzmöglichkeiten. Sowohl für die Erzeugung von Frischgemüse als auch die Verarbeitungsindustrie bieten sich günstige Rahmenbedingungen, um eine hohe Produktqualität zu gewährleisten.

Umsätze im Produktionscluster Gemüsebau in Bayern
  • Umsätze jährlich: 4,4 Milliarden Euro - davon entfallen
    • knapp 10 Prozent (373 Millionen Euro) auf Produktionsstufe (heimische Gemüseerzeugung) 
    • knapp 90 Prozent auf nachgelagerten Bereich (Handel)