(08. Juli 2025) Würzburg – Der Bayerische Förderpreis Nachwachsende Rohstoffe und der Ernst-Pelz-Preis zählen zu den bedeutendsten Auszeichnungen für Verdienste auf dem Gebiet nachwachsender Rohstoffe und erneuerbarer Energien. In diesem Jahr erhält die Probst Energy GmbH aus Geiersthal den Förderpreis für Nachwachsende Rohstoffe. Die STEICO SE aus Feldkirchen bei München wird mit dem Ernst-Pelz-Preis 2024 ausgezeichnet. Bei einem Festakt in der Würzburger Residenz ehrte Abteilungsleiter Roland Spiller in Vertretung von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber die beiden Preisträger im Rahmen des 33. C.A.R.M.E.N.-Symposiums. In einer Mitteilung erklärte die Ministerin vorab: "Die Energie- und Ressourcenwende ist dringlicher denn je. Sie kann nur gelingen, wenn wir auf alle erneuerbaren Energien setzen und im stofflichen Bereich nachwachsende Rohstoffe nutzen. Damit schaffen wir gleichzeitig Wertschöpfung im ländlichen Raum, ermöglichen Land- und Forstwirten das Diversifizieren ihres Einkommens und erhalten unsere einzigartige bayerische Kulturlandschaft. Gerade unsere regionalen Strukturen sind ein Schatz, den wir unbedingt bewahren müssen", so Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber vorab in einer Mitteilung. Die Probst Energy GmbH hat sich jahrzehntelang bei der Entwicklung regionaler Biomasseheizwerke engagiert und dabei Pionierarbeit geleistet. Doch baut und betreibt die Firma aus dem Landkreis Regen nicht nur Biomassekraftwerke und produziert Strom. Sie stellt in der Region auch Hackschnitzel her: Jährlich rund 130.000 Kubikmeter für 120 Biomasseheizwerke. Deren Leistung variiert zwischen 8 Kilowatt bis 30 Megawatt. Doch damit nicht genug: Probst Energy betreibt auch drei Spanner Re2-Holzgasanlagen, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Wärme aus naturbelassenem Holz erzeugen. Zusätzlich bietet das Unternehmen seit 2023 einen öffentlich nutzbaren Elektro-Supercharger mit 300 Kilowatt Strom aus der eigenen Holzgasanlage. "Die Firma Probst Energy leistet einen herausragenden Beitrag zur regionalen Energieversorgung aus nachwachsenden Rohstoffen", so die Ministerin vorab. Für das Entwickeln des innovativen Einblasdämmstoffs "STEICOtimberfloc" geht der Ernst-Pelz-Preis an die STEICO SE. Das Produkt der oberbayerischen Firma kombiniert erstmals Holzfasern mit Zellulose aus Kartonstanzresten. Verglichen mit herkömmlicher, reiner Zellulose- oder Holzfaser-Einblasdämmung spart das beim Dämmen etwa die Hälfte der Arbeitszeit. Außerdem schont das Material aus PEFC-zertifiziertem Holz und Kartonstanzresten Ressourcen. Es kann zudem bei einem Rückbau wiederverwendet werden und verbessert so die Ökobilanz eines Vorhabens. Alles in allem macht das "STEICOtimberfloc" zu einem Vorzeigeprojekt der zirkulären Bioökonomie. Ministerin Kaniber: "Die Auszeichnungen würdigen das herausragende Engagement und den Pioniergeist beider Unternehmen. Ihre Innovationskraft ist unglaublich. Solche innovativen Unternehmer brauchen wir in Deutschland. Nur so bringen wir die nachhaltige und klimaresiliente Transformation bei der Rohstoff- und Energieversorgung in einem wirtschaftlich machbaren Rahmen voran. Wir sind stolz auf solche Unternehmer. Und sie können stolz auf sich sein!" Seit 1992 werden beide Preise jährlich vergeben. Sie sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Die Auszeichnungen zählen zu den bedeutendsten Preisen im Bereich der Förderung nachwachsender Rohstoffe und erneuerbarer Energien in Deutschland. Sie verbinden auf einzigartige Weise Kriterien wie Tradition, Innovationsförderung, Nachhaltigkeitsorientierung und gesellschaftliche Anerkennung. Das 33. C.A.R.M.E.N.-Symposium fand unter dem Motto "Resilienz durch Transformation. Erneuerbare Energien und nachhaltige Ressourcen jetzt!" statt. Die Tagung brachte in Würzburg Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Praxis zusammen, um aktuelle Herausforderungen und innovative Lösungen rund um die Energie- und Ressourcenwende zu diskutieren. Schwerpunkte des Symposiums waren in diesem Jahr die Transformation der Energie- und Rohstoffversorgung unter Nutzung heimischer Ressourcen wie Holz und Biomasse sowie Innovationen in der Kreislaufwirtschaft. Außerdem wurden Zukunftstrends und Geschäftsmodelle in diesen Bereichen thematisiert. Ein besonderer Fokus lag auf dem Rohstoff Holz. Er gilt im waldreichen Bayern als wichtigster Biomasserohstoff. "Nachhaltig bewirtschaftete, klimatolerante Wälder helfen, die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Sie sind unverzichtbar für Wasserspeicherung, Sauerstoffproduktion, Erosionsschutz und als Erholungsraum. Insofern müssen wir alles daransetzen, unsere Wälder klimatolerant zu machen und das Produkt Holz sinnvoll und innovativ nutzen", so die Ministerin. C.A.R.M.E.N. e.V. ist die Koordinierungsstelle für Nachwachsende Rohstoffe und Erneuerbare Energie. Der eingetragene Verein wurde 1992 gegründet und wird aus allen Teilen der Wertschöpfungskette Nachwachsender Rohstoffe (Unternehmen) und dem Freistaat Bayern getragen. Derzeit hat C.A.R.M.E.N. e.V. 109 Mitglieder.

Es zeigt Abteilungsleiter Roland Spiller gemeinsam mit (v.l.n.r.) Klaus-Peter Potthast, Benjamin Krämer (Steico SE), Christoph Probst, Martin Probst, Alois Probst (Probst Energy GmbH) sowie Jochen Pelz.