Wald am Mangfallknie wird zum Urwald von morgen - Forstministerin Kaniber weist neues Naturwaldreservat aus

Aktualisiert am: 17.09.2025
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(17. September 2025) Weyarn, Lkr. Miesbach – Der Wald der Stadt München am "Mangfallknie" steht ab sofort unter strengem Schutz. Forstministerin Michaela Kaniber hat heute gemeinsam mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Münchens Dritter Bürgermeisterin Verena Dietl das neue, rund 13 Hektar große Naturwaldreservat im Mangfalltal ausgewiesen. Die alten Buchenwälder mit ihren einzigartigen Kalktuffquellen entwickeln sich künftig ganz ohne menschliche Eingriffe, wie Kaniber erklärte: "Dieses Waldgebiet ist ein echtes Juwel der Biodiversität, das sich nun zum Urwald von morgen entwickeln wird. Ganz besonders freue ich mich, dass neben dem Feuersalamander oder dem Großen Mausohr auch der gefährdete Weißrückenspecht hier einen geschützten Lebensraum findet. Das zeigt die hohe Wertigkeit dieser Wälder." Das neue Naturwaldreservat "Mangfallknie" ist nicht nur für den Naturschutz eine Besonderheit: Grundeigentümer ist die Stadt München. Damit ist das Naturwaldreservat eines der wenigen, das sich außerhalb des Staatswaldes befindet. Seit dem Jahr 1978 hat der Freistaat insgesamt 172 Reservate mit einer Gesamtfläche von über 7.700 Hektar ausgewiesen, wobei rund 10 Prozent der Reservate im Privat- und Körperschaftswald liegen. Die Naturwaldreservate bieten wertvolle Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen und zugleich wichtige Forschungsflächen. Fachleute gewinnen hier neue Erkenntnisse für die naturnahe Waldbewirtschaftung in Zeiten des Klimawandels. Davon profitieren alle Waldbesitzer in Bayern. Im Rahmen der Veranstaltung hob Kaniber den erfolgreichen Bayerischen Weg "Schützen und Nutzen" der Waldbewirtschaftung hervor, der auf Freiwilligkeit setzt: "Erfolgreicher Waldnaturschutz gelingt nur gemeinsam mit den Eigentümern. Statt immer neuen Verboten brauchen wir gegenseitiges Vertrauen, gute Kommunikation und Anreize. Naturschutz und Bewirtschaftung gehen bei uns Hand in Hand. Und genau deshalb sind wir so erfolgreich." Neben den Schutzgebieten gibt es in Bayern ein eigenes Förderprogramm für Naturschutzmaßnahmen im Privat- und Körperschaftswald. So konnten allein in der Antragsperiode 2023/24 insgesamt 3.800 Maßnahmen mit rund neun Millionen Euro gefördert werden, darunter rund 32.000 Biotopbäume, als wertvolle Lebensräume für Insekten, Vögel und Fledermäuse. Die Bundeswaldinventur bestätigt den Erfolg: Bayerns Wälder werden immer vielfältiger, naturnäher und reicher an Laubbäumen und Totholz. "Das Naturwaldreservat "Mangfallknie" ist ein Stück Zukunft für unsere Kinder. Ich danke der Stadt München ausdrücklich, dass sie diesen Schatz der Allgemeinheit bewahrt", so Kaniber abschließend.

Das Bild zeigt Forstministerin Michaela Kaniber zusammen mit (v.l.n.r.): Dr. Ruth Dirsch (Vizepräsidentin der LWF), Landtagspräsidentin Ilse Aigner, MdL, Olaf von Löwis of Menar (Landrat Lkr. Miesbach), Verena Dietl (3. Bürgermeisterin der Stadt München), Leonhard Wöhr (1. Bürgermeister der Gemeinde Weyarn) und Jan Linder (Leiter Stadtforstverwaltung München).