Regionale und gesunde Winterküche

Die schönen Seiten des Winters genießen nicht nur Wintersportler. Auch Kenner der guten Küche kommen in der kalten Jahreszeit auf ihre Kosten. Wintergemüse wie Kohl, Rote Bete, Schwarzwurzeln oder Pastinaken sind nährstoffreich, preisgünstig und super lecker. Zudem kommen diese Lebensmittel aus der Region und schonen mit den kurzen Transportwegen auch die Umwelt. Ein Besuch auf dem Wochenmarkt, beim Direktvermarkter oder Gemüsehändler, lohnt sich.

Aktualisiert am: 17.01.2024
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Frisches Wintergemüse in einem Korb PantherMedia/Harald Richter

Der Gesundheit zuliebe

Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind nur ein Bruchteil der Inhaltsstoffe, die Gemüse so wertvoll machen. Sie sind an vielen Prozessen im Körper beteiligt und unterstützen beispielsweise das Zellwachstum und die Wundheilung oder stärken unser Immunsystem.

Auch sekundäre Pflanzenstoffe wie etwa die farbgebende Polyphenole sind wertvolle Helfer für unseren Körper. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) werden diesen Pflanzenstoffen gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Sie können Entzündungen hemmen, den Blutdruck regulieren und unsere Zellen vor Schäden schützen.

Eine Frage des Geschmacks

Ob scharf, süß, bitter oder würzig - Gemüse hat auch geschmacksgebende Inhaltsstoffe. Ein beliebtes Wintergemüse ist beispielsweise der etwas bitter schmeckende Chicorée. Er lässt sich roh als Salat verwenden oder gegart. Auch Rucola, Endiviensalat oder Rosenkohl enthalten Bitterstoffe. Diese sind gut für Verdauung, Stoffwechsel und Kreislauf. Für die Schärfe sind sogenannte Glucosinolate zuständig. Sie stecken unter anderem in allen Kohlsorten, Meerrettich und Kresse. Sie wirken antibakteriell, entzündungshemmend und fördern die Durchblutung. Zu den "süßen Früchtchen" unter den Wintergemüsen zählen neben Kürbis besonders Pastinaken und Karotten. Sie schmecken nicht nur als Gemüse gut, mit ihnen lassen sich auch Suppen und Soßen verfeinern und verleihen vielen Gerichten das gewisse Extra.

Umami lässt sich als würzig oder herzhaft übersetzen und gilt als fünfter Geschmack, den wir wahrnehmen können. Ausschlaggebend für den fleischartigen, würzigen Geschmack sind Glutaminsäuren. Typische Vertreter für würzige Wintergemüse sind beispielsweise Pilze. Sie sind von Natur aus reich an Glutaminsäuren. Dabei müssen es keine importierten Shiitake-Pilze sein, auch unsere heimischen Steinpilze und Champignons sind hervorragende Geschmacksgeber. Zwiebeln und Knoblauch gehören zwar nicht zu den Pilzen, aber sorgsam geschmort erzeugen sie eine ähnlich intensive aromatische Wirkung. Übrigens produzieren auch fermentierte Produkte wie zum Beispiel Sauerkraut den beliebten Umamigeschmack.

Tut der Umwelt gut

Es gibt viele Gründe, regional und saisonal einzukaufen. Allen voran stehen die Nachhaltigkeit und der Umweltschutz. Kurze Transportwege verringern schädliche Treibhausgase massiv und stärken die heimische Landwirtschaft, Verarbeitungsbetriebe und Vermarkter. Zudem sind regionale Lebensmittel frisch, nährstoffreich und gesund, denn alle Produkte können ausreifen und werden erntefrisch verkauft. Durch die Ernte am tatsächlichen Reifezeitpunkt halten die Lebensmittel länger, und sie besitzen das Maximum an Vitaminen, Aromastoffen und sekundären Pflanzenstoffen.

Regional erzeugte Lebensmittel schaffen auch Unabhängigkeit von internationalen Konzernen. Die Wichtigkeit dieses Aspektes haben uns aktuelle Krisen und die Corona-Pandemie gezeigt. Was besonders für regionale Produkte spricht, ist der überzeugende Geschmack. Importierte Ware ist wegen der besseren Transportfähigkeit viel zu früh geerntet, was zulasten des Geschmacks geht. Essen ist keine reine Nahrungsaufnahme, sondern in erster Linie eine Sache des Genusses. Damit aus Wintergemüse ein kulinarischer Genuss wird, helfen Ihnen raffinierte Rezepte. Lassen Sie sich inspirieren.

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