Bereits zum dritten Mal verleiht das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2023 den Bayerischen Klimapreis. Zum ersten Mal wird in diesem Rahmen der Sonderpreis "Klimafreundliche Milcherzeugung" vergeben. Diese Auszeichnung richtet sich gezielt an Milchviehbetriebe, die erfolgreich einen Beitrag zur Verminderung der Treibhausgasemissionen leisten. Der Bayerische Klimapreis 2023 ist inklusive des Sonderpreises mit insgesamt 16.000 Euro dotiert und kann auf mehrere Preisträger aufgeteilt werden.
Dann bewerben Sie sich jetzt mit Ihren Maßnahmen zur Energieeinsparung, zur Verringerung der CO2-Emissionen und CO2-Speicherung in Pflanzen und Böden, zur Erhöhung der Energieeffizienz oder Ressourcenschonung beim Bayerischen Klimapreis!
Beispielhafte Maßnahmen
Maßnahmen zur Senkung von Stickstoffüberschüssen und zur Verbesserung der Stickstoffeffizienz,
Maßnahmen zur Minderung von Lachgas- und Ammoniakemissionen,
Vergärung von Wirtschaftsdüngern und landwirtschaftlichen Reststoffen,
Schutz von Moorböden,
Maßnahmen zur Energieeinsparung oder zum innovativen Einsatz regenerativer Energien in der Landwirtschaft sowie im Weinbau- und Gartenbau,
klimaschonender Unterglasanbau,
torfreduzierter/-freier Gartenbau,
Maßnahmen und Projekte zum Humusmanagement,
besonders ressourcenschonende Anbauverfahren im Ackerbau (Bodenbearbeitung, Fruchtfolge, Agroforst, besonders standort- und witterungsdifferenzierter Einsatz von Betriebsmitteln wie Düngung und Pflanzenschutz u. a.),
digitale Technologien und Smart Farming als Strategien für mehr Klimaschutz (z. B. Verwertung und Anwendung von Agrarwetterdaten und Bodenqualitätsdaten im Zusammenhang mit Wachstumsperioden, Erträgen und Qualität, Energieeinsparung über automatische Lenksysteme, section-control, Einsatz von Robotern, etc.),
innovative, wassersparende Beregnungsverfahren einschließlich Wasserspeicherung und automatische Bewässerungssteuerung,
klimaschonende und ressourceneffiziente Nutztierhaltung (z. B. smarte energiesparende Wärme- und Kühlungskonzepte),
klimaschonende Erzeugung von Produkten oder Lebensmitteln,
klimaschonende önologische Verfahren bei der Weinherstellung,
sonstige Maßnahmen zur CO2-Einsparung bis hin zur CO2-neutralen Landwirtschaft.
langlebige und gesunde Milchkühe mit hoher Lebenstagesleistung,
hohe Leistungen aus Grundfutter,
gutes Weidemanagement,
effiziente Futterwirtschaft,
Vergärung von Wirtschaftsdüngern,
Maßnahmen zur Senkung der Stickstoffüberschüsse und zur Verbesserung der Stickstoffeffizienz,
Fütterung von Nebenprodukten aus der Lebensmittelproduktion,
Innovative Ansätze zur Kohlenstoffspeicherung (wie z. B. Agroforstsysteme).
Teilnahme am Wettbewerb
Bewerben können sich landwirtschaftliche Betriebe sowie Weinbau- und Gartenbaubetriebe in Bayern, die zu Erwerbszwecken produzieren. Landwirtschaftliche Betriebe mit Betriebszweig Milchviehhaltung bewerben sich entsprechend für den Sonderpreis "Klimafreundliche Milcherzeugung". Vorschläge können mit dem Einverständnis der Betriebsleiter auch von Dritten eingereicht werden.
Die Bewerber bzw. die Vorgeschlagenen erklären sich bereit, der Jury, die über die Preisvergabe entscheidet, die Maßnahmen bzw. Objekte auch vor Ort zu erläutern. Sie sind außerdem mit der Veröffentlichung in den Medien einschließlich Internet bzw. Sozialen Medien einverstanden. Betriebliche Maßnahmen, die bereits eine staatliche Auszeichnung erhalten haben oder aus Forschungsmitteln finanziert wurden, können nicht eingereicht werden.
Name, Adresse, BALIS-Nummer
Betriebsspiegel
Beschreibung der Maßnahme sowie Erläuterung zum Klimaschutz-Beitrag, Fotos
Für den Sonderpreis "Klimafreundliche Milcherzeugung" ist zusätzlich der CO2-Fußabdruck des Milchviehbetriebes nachzuweisen
Wenn Sie am Projekt "CO2-Fußabdruck Milch und Rindfleisch in Bayern" teilgenommen haben, tragen Sie die Ergebnisse daraus in die Bewerbungsunterlagen ein und fügen Sie auch den Ergebnisbericht bei.
Alternativ können Sie den CO2-Fußabdruck mit dem Klima-Check Tool der LfL berechnen: Im Programm sind für die Produktionsverfahren aus Marktfruchtbau, Futterbau und Tierhaltung Kalkulationswerte hinterlegt. Änderungen der Vorbelegungswerte lassen Anpassungen für den jeweiligen Betrieb jederzeit zu. Der Klima-Check Landwirtschaft baut auf der bewährten Internetanwendung LfL-Deckungsbeiträge und Kalkulationsdaten auf. Ihre Ergebnisse reichen Sie als PDF-Datei und als lokal gespeicherte Version der Berechnungen ein.
Hier finden Sie das Programm und hilfreiche Anleitungen
Bewerben Sie sich jetzt!
Verwenden Sie für Ihre Bewerbung bitte ausschließlich die hier zur Verfügung gestellten Vorlagen. Speichern Sie die fertig ausgefüllten Bewerbung als PDF ab und schicken Sie sie uns bis zum 28. Februar 2023 per E-Mail an
klimapreis@stmelf.bayern.deVerantwortlich für die Verarbeitung der für den Klimapreis erhobenen personenbezogenen Daten ist das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Daten werden zur Durchführung des Wettbewerbs einschließlich der wettbewerbsbedingten Veröffentlichungen benötigt. Ihre Personenbezogenen Daten werden zum Zweck der Koordination der Bewertung der Bewerbungen durch die Jury an die Landesanstalt für Landwirtschaft weitergegeben. Weitere Informationen über die Verarbeitung Ihrer Daten und Ihre diesbezüglichen Rechte erhalten Sie unter
www.stmelf.bayern.de/datenschutz.Für Rückfragen – telefonisch oder per E-Mail – steht Dr. Magnus Kellermann zur Verfügung.
Tel.: 089 2182-2349
klimapreis@stmelf.bayern.deBewertung
Die Fachjury setzt sich zusammen aus Vertretern der angewandten Forschung, der einschlägigen berufsständischen Vertretung sowie des Landwirtschaftsministeriums und des Umweltministeriums. Jeweils eine Fachjury bewertet die Bewerbungen der Betriebe auf den Bayerischen Klimapreis und den Sonderpreis "Klimafreundliche Milcherzeugung". Im Zentrum stehen dabei die Klimaschutzwirkungen Ihrer praktizierten Maßnahme(n), die Übertragbarkeit dieser auf andere Betriebe sowie der Beitrag zur Verminderung von Treibhausgasemissionen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, soweit es um die Jurybewertung sowie um die Art, Höhe und Aufteilung der Preise geht.
Preisverleihung
Die Preisverleihung erfolgt voraussichtlich im Juni 2023 durch das Staatsministerium.

Monika und Helmut Geisberger – Hellmeierhof und Floristik Geisberger GbR in Heldenstein
Landkreis Mühldorf am Inn (Oberbayern) Der landwirtschaftliche Betrieb mit Floristik-Unternehmen setzt auf regenerative Energien. Durch Photovoltaik-Anlagen, eine Hackschnitzelheizung, Anlage einer Kurzumtriebsplantage, Austausch der vorhandenen Lampen durch LED-Lampen sowie bewusste Einsparung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln konnten Strom, Heizöl und Flüssiggas und damit CO2 eingespart werden. Überzeugt hat die Jury auch der regionale Gedanke, den der Betrieb verfolgt: so werden Schnittblumen und Pflanzen überwiegend regional bezogen, Heu, Stroh, Holz und Rindenteile für Kränze und Gestecke liefert die eigene Landwirtschaft.

Biogasanlage Holzheim GmbH & Co. KG
Landkreis Dillingen an der Donau (Schwaben) Die Betriebe Brenner und Hieber betreiben zusammen eine landwirtschaftliche Biogasanlage. Durch die Erweiterung des bestehenden Wärmenetzes in Verbindung mit der Umstellung auf eine saisonale wärmegeführte Fahrweise wurde die Effizienz der Biogasanlage enorm gesteigert und so fossile Energieträger ersetzt. Damit zeigen die beiden Betriebe, wie sich die Effizienz von Biogasanlagen enorm steigern lässt – zum Vorteil von Mensch und Natur.

MEIER SCHMIDT Weinerlebnis GmbH in Markt Nordheim
Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken) Das Weingut von Markus Meier und Lukas Schmidt wirtschaftet klimaneutral durch den Ersatz fossiler Brennstoffe durch Nahwärme über die örtliche Biogasanlage und Strom von Photovoltaik-Anlagen. Das neue Keller-Gebäude wurde ebenso wie die Weinerlebnis-Vinothek in Niedrigenergiebauweise und mit natürlichen Baustoffen realisiert. Die Weinberge werden ökologisch bewirtschaftet und die Weine werden überwiegend in der Region mit optimaler CO2-Bilanz vermarktet.