Bayern stärkt Hopfenzüchtung und -forschung – Agrarministerin Kaniber eröffnet neues Cabrio-Gewächshaus

Aktualisiert am: 24.06.2022
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(24. Juni 2022) Hüll/Wolnzach - Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat heute am Hopfenforschungszentrum Hüll bei Wolnzach ein klimafreundliches Kaltgewächshaus feierlich eingeweiht. Bereits seit über 90 Jahren verfügt Bayern mit der Einrichtung in Hüll über einen exzellenten und international anerkannten Forschungs- und Zuchtstandort. Die dort gewonnenen Erkenntnisse und neu gezüchteten Hopfensorten leisten einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung des Hopfenstandortes Bayern. „In der ganzen Welt verbindet man Bayern mit unserem guten Bier. Der Freistaat ist Weltmarktführer was die Nutzpflanze Hopfen betrifft. Mit der Hallertau besitzt Bayern das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt, ist Exportweltmeister und verfügt darüber hinaus über den größten Genpool beim Hopfen. Unser Zentrum der Hopfenforschung in Hüll ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, haben wir mit dem neuen Gewächshaus die Grundlage für weitere gute Forschung geschaffen“, so Kaniber. Das neue sogenannte „Cabrio-Gewächshaus“ kommt ganz ohne Heizung aus und ist deshalb besonders klimafreundlich. Mit seinen13 Pflanzbeeten und Platz für 4.500 vorselektierte Sämlinge bietet es beste Bedingungen für die zukünftige Forschungsarbeit. In Hüll arbeiten die Wissenschaftler der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zusammen mit der Gesellschaft für Hopfenforschung e. V. für die Zukunft des Hopfenanbaus in Bayern und Deutschland. Denn ohne laufende Züchtungsforschung wäre eine Fortentwicklung der heimischen, standortangepassten Hopfensorten nicht mehr gesichert. Mangels privater Hopfenzüchtungsunternehmen in dieser sehr spezialisierten Branche kann die Züchtungs- und Forschungsarbeit von der privaten Wirtschaft nicht erbracht werden. Die staatlich unterstützte Hopfenzüchtung zielt darauf ab, die geforderten sortenspezifischen Eigenschaften zu erbringen und die Wettbewerbsfähigkeit bayerischen Hopfens zu erhalten. Über die Gesellschaft für Hopfenforschung e. V. leisten Hopfen- und Brauwirtschaft einen wichtigen Anteil und tragen die Investitionskosten für das neue Gewächshaus von über einer halben Million Euro. Durch die Züchtungsaktivitäten in Hüll konnten in den vergangenen Jahren bereits Hopfensorten mit höherer Trockenheitstoleranz entwickelt werden. Züchtung und Pflanzenschutz sind zudem eng miteinander verbunden, da durch Selektion resistenter Biotypen der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verringert werden kann. „Der Hopfenanbau ist charakteristisch für Bayerns Kulturlandschaft. Das gilt im Besonderen natürlich für die Hallertau. Wir wollen unseren bayerischen Hopfenbauern das nötige Rüstzeug für die Zukunft an die Hand geben, um auch unter veränderten Rahmenbedingungen noch beste Qualität ernten zu können. Das ist auch im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher, die das bayerische Bier so sehr lieben,“ sagte die Ministerin. Forschungsaktivitäten zu Themen wie Bewässerung oder Düngung zielen darauf ab, möglichst klimabewusst, umweltfreundlich und ressourcenschonend zu arbeiten, die Produktqualitäten zu steigern und den Hopfenanbau noch effizienter zu entwickeln. Dies entspricht auch den weiterwachsenden Ansprüchen der Verbraucher an eine nachhaltige Produktionsweise.