Bayern forscht weiter zu moorverträglicher Landwirtschaft – Ministerin Michaela Kaniber genehmigt neues Projekt zum Aufbau von Wertschöpfungsketten

Aktualisiert am: 27.09.2023
Teilen Drucken

(23. September 2023) München / Donaumoos – Bayern forscht intensiv, um die landwirtschaftliche Nutzung von Moorböden weiter voranzubringen. Denn intakte Moorböden sind wirksame Speicher von Kohlendioxid. Im Zentrum der Forschung stehen die Verwertung von moorverträglich erzeugten Produkten und der Aufbau von entsprechenden Wertschöpfungsketten. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat nun ein weiteres Forschungsprojekt im Donaumoos genehmigt. "Unser bisheriges Projekt zu Pflanzenfasern aus moorverträglicher Bewirtschaftung war sehr erfolgreich. Es hat uns vielversprechende Ergebnisse geliefert und eine positive Resonanz im Donaumoos ausgelöst. Darauf baut nun das Folgeprojekt 'ProMoFa' zu Produkten aus Moorfasern auf, das wir jetzt genehmigt haben. Denn funktionierende Wertschöpfungsketten in der moorverträglichen Bewirtschaftung sind ganz entscheidend, damit die nachhaltige Nutzung von Moorböden akzeptiert wird. Wir wollen solche Wertschöpfungsketten entwickeln und etablieren", sagte die Ministerin in München. Das Landwirtschaftsministerium fördert das Vorhaben mit rund 690.000 Euro. Mit dem Folgeprojekt kann der Donaumooszweckverband nun ab 2024 noch offene Fragestellungen zu Nutzungsmöglichkeiten von Pflanzenfasern aus Paludikulturen – beispielsweise Schilf- und Rohrglanzgras – für die Papier- und Kartonagenherstellung untersuchen. Im Fokus stehen dabei insbesondere geeignete Anwendungsbereiche, die Prozessoptimierung der Fasergewinnung bis hin zu konkreten Anwendungstests. Ministerin Kaniber sieht hier einen "wichtigen Innovationsansatz, um neue Produkte aus Moorkulturen zu entwickeln, die es bislang nur auf Basis von herkömmlichen Rohstoffen wie Zellstoff, Altpapier und von Industrieabfällen gibt." So soll im Rahmen des Projekts Papier erzeugt werden, das zu 100 Prozent aus Moorfasern besteht. Auch die Herstellung von Kartonagen und Wellpappe mit unterschiedlich hohen Anteilen an Moorfasern wird dabei getestet und weitere Produkte aus reinen Moorkulturen entwickelt. Die enge Zusammenarbeit mit Stakeholdern aus der ganzen Wertschöpfungskette, Industriepartnern und Endkunden soll dazu beitragen, dass das Projekt auch möglichst marktrelevante Ergebnisse liefert.