(13. Oktober 2025) München – Zur heutigen Ankündigung des Bundesumweltministeriums, nur für die kontinentale Wolfspopulation den "günstigen Erhaltungszustand" festzustellen, nicht aber für die alpine Population, erklärt Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber: "Die heutige Entscheidung des Bundes begrüße ich ausdrücklich. Das kann aber nicht das Ziel sein! Der Wolf unterscheidet nicht zwischen Kontinental- und Alpenraum – und genau das sollte auch der Bundesumweltminister endlich begreifen. Wenn der Wolf nicht mehr gefährdet ist, dann muss das für ganz Deutschland gelten und nicht nur für Teile davon! Wenn wir schon 2.500 Wölfe in Deutschland haben, reicht das. Wir können nicht abwarten, bis sie auf unseren Marktplätzen stehen!" Kaniber fordert Bundesumweltminister Carsten Schneider auf, unverzüglich auch für die Population im Alpenraum den günstigen Erhaltungszustand festzustellen: "Der Wolf hält sich an keine Grenzen – weder zwischen Bundesländern noch zwischen Populationen. Es kann doch nicht sein, dass Bayern wegen bürokratischer Definitionen zum Wolfsreservat der Nation wird. Der Bund muss jetzt liefern – und zwar für ganz Deutschland!" Die Ministerin betonte, dass die Alm- und Weideflächen in den Alpen kaum schützbar seien und damit die jahrhundertealte Weidewirtschaft massiv bedroht sei: "Unsere Almen und Alpen sind kein Zoo, sondern gelebte Kulturlandschaft. Hier oben ist Herdenschutz schlicht nicht machbar. Wenn der Bund die Weidewirtschaft im Alpenraum erhalten will, dann muss er auch die Realität zur Kenntnis nehmen und endlich auch hier handeln!" Bayern stehe fest an der Seite seiner Almbauern, so Kaniber weiter. Gemeinsam mit Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer setze sie sich deshalb dafür ein, dass der Wolf ins Bundesjagdrecht aufgenommen wird: "Wir brauchen bundesweit einheitliche Regeln und ein aktives Bestandsmanagement – nicht Symbolpolitik. Der günstige Erhaltungszustand muss für ganz Deutschland gelten, nicht für jedes Bundesland extra. Alles andere ist reine Bürokratie auf Kosten unserer Weidetierhalter!" Kaniber kündigte an, dass Bayern weiter auf den Bund einwirken werde – gemeinsam mit den anderen Bundesländern. Immerhin haben die Bundesländer in der Agrarministerkonferenz vor wenigen Wochen mit breiter Mehrheit den günstigen Erhaltungszustand für ganz Deutschland gefordert. Außerdem brauche es ein grenzüberschreitendes Monitoring mit allen Alpenstaaten, also Frankreich, Österreich, Slowenien, Italien und der Schweiz. "Der Schutz unserer Weidetiere und unserer Almbauern hat oberste Priorität – nicht der grenzenlose Schutz des Wolfs. Das Bundesumweltministerium darf nicht länger auf Zeit spielen."