Klimawandel und Tourismus

Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus sind bereits spürbar und machen vielfältige Anpassungsstrategien nötig.

Aktualisiert am: 28.02.2025
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zwei Personen stehen auf einer Wiese und betrachten ein Bergpanorama Frank Heuer

Urlaub Dahoam – das Gute liegt so nah

Die höchsten Treibhausgasemissionen im Tourismus entstehen vor allem durch die Verkehrsströme – insbesondere durch An- und Abreise, Ausflüge und die Logistik der Lebensmittel. Daher muss vor allem der Aspekt der kurzen Wege bei einer nachhaltigen und klimaschonenden Tourismusentwicklung aufgegriffen werden. Entsprechend ist es im Sinne des Klimaschutzes ein Ziel der bayerischen Tourismuspolitik, Menschen aus Bayern und näher gelegenen Regionen dafür zu gewinnen, Urlaub in Bayern – idealerweise mit der Bahn – zu machen, anstatt eine Fernreise zu buchen und vor Ort möglichst die regionalen Spezialitäten zu konsumieren. Dies erfolgt einerseits durch die Bewerbung und Nutzung nachhaltiger Mobilitätsangebote, sowohl bei An- und Abreise als auch während des Aufenthalts am Urlaubsziel. Andererseits durch gezieltes Marketing, um Wertschätzung für lokale Produkte und Dienstleistungen zu schaffen und so regionale Wertschöpfungsketten zu fördern. Digitale Besucherlenkung und die Vermeidung von Staus können hierbei ebenso einen Beitrag leisten wie innovative Mobilitätsangebote (z.B. Rufbusse oder kostenlose ÖPNV-Nutzung durch Gästekarten) oder die Förderung der E-Mobilität bei Hotels und auf Campingplätzen. Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus sind bereits spürbar und machen vielfältige Anpassungsstrategien nötig. Es geht dabei etwa darum, für ausreichende Beschattung an Hitzetagen zu sensibilisieren, wetterangepasste Angebote für schneearme Winter zu entwickeln oder Wegsperrungen bei Starkregen schnell digital zu erfassen und mittels BayernCloud-Tourismus entsprechend zu informieren. Sie haben aber auch positive Auswirkungen wie:

  • Urlauber könnten künftig den heißen Mittelmeerraum meiden und stattdessen im klimatisch deutlich gemäßigteren Bayern ihren Urlaub verbringen.
  • Die durch den Klimawandel auftretenden gesundheitlichen Indikationen bieten großes Potenzial für Kurorte und Heilbäder. Zudem weisen die bayerischen Kurorte und Heilbäder eine gute Lage in überwiegend ländlichen Regionen auf und haben damit einen Vorteil gegenüber den heißeren Städten.
  • Steigende Gästezahlen durch eine Verlängerung der Sommersaison nach vorne und nach hinten.
  • Längere Öffnungsmöglichkeiten für die Außengastronomie.
  • Neue Kundengruppen im Wintertourismus: weniger Interesse an alpinem Skifahren, mehr Interesse an Wandern, Wellness, Entspannung, Kulinarik und Kultur.

Bayerische Tourismuspolitik unterstützt auch dabei, das touristische Angebot an den Klimawandel anzupassen. Hierfür Strategien zu entwickeln, ist Teil der nachhaltigen Destinationsentwicklung. Das Wissen hierfür wird durch das bayerische Zentrum für Tourismus mit einer Wissensdatenbank und vom Bayerischen Landesamt für Umwelt bereitgestellt.