Bürger und Gemeinden gestalten ihre Dörfer und Landschaften mit Unterstützung der Ländlichen Entwicklung. Alle zwei Jahre würdigt das Staatsministerium besonders erfolgreiche Leistungen mit dem Staatspreis Land- und Dorfentwicklung. 2020 wurden elf Kommunen für ihre innovativen Projekte zum Klimaschutz durch Innenentwicklung, Stärkung der biologischen Vielfalt sowie des Hochwasserrückhaltes ausgezeichnet.
Gemeinde Bad Alexandersbad, Lkr. Wunsiedel i.Fichtelgebirge
Mit einem innovativen Bürgermeister an der Spitze, begann die Dorferneuerung, die Bad Alexandersbad das zurückgab, was über Jahre verloren ging. Zusammen mit der Städtebauförderung wurde das Kurmittelhaus unter Einbindung des historischen Alten Kurhauses modernisiert und der Kurplatz wiederhergestellt. Ein umfassendes Energiekonzept wurde umgesetzt. Das sind die weithin sichtbaren Ergebnisse der Arbeit, aber die eigentlichen Errungenschaften der Dorferneuerung zeigen sich in der Gemeinschaft der Bürger. Mehr
Gailsbach, Gde. Hagelstadt, Lkr. Regensburg
Gailsbach zeigt sich heute als grüne Oase. Dazu tragen die naturnah gestalteten Wasserrückhalteprojekte bei, die die Überschwemmungssituation entschärfen und gleichzeitig Lebensraum für Tiere und Pflanzen sind. Bodenordnung und Feldwegebau erleichtern heute die Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft erheblich. Im Dorf wurde der Ortskern neugestaltet und ein Nahwärmenetz verlegt. Der Ort hat sich zu einem attraktiven, liebens- und lebenswerten Raum für Jung und Alt entwickelt. Mehr
Gemeinde Niederwinkling, Lkr. Straubing-Bogen
Primäres Ziel der Ländlichen Entwicklung in Niederwinkling-Welchenberg waren neben der Dorferneuerung das ländliche Wegenetz zu ertüchtigen und Hochwasser zurückzuhalten. Daraus entwickelte sich mit den aktiven Bürgerinnen und Bürgern sowie einem innovativen Gemeinderat und Bürgermeister viel mehr: Es entstand eine moderne Ortsmitte mit Gesundheitsvorsorge und Seniorenbetreuung in zentraler Lage. Durch intelligentes Management siedelten sich 20 Industrie- und Gewerbebetriebe, darunter auch Existenzgründer, an. Mehr
Mit der Gestaltung der Straßen und Plätze sowie mit den neu angelegten Grünflächen und Bäumen wertete die Dorferneuerung das Ortsbild und die Lebensqualität erheblich auf. Zentrales Anliegen der Flurneuordnung war die Schaffung eines lückenlosen Biotopverbundsystems. Dafür konnten 20 ha Landschaftspflegeflächen für die Renaturierung von Bächen und zur Reduzierung der Wasserabflussmengen gestaltet werden. Zudem wurde Platz für erneuerbare Energieerzeugung und einen Aussiedlerhof geschaffen sowie die Feldwege ausgebaut. Mehr
Markt Thierhaupten, Lkr. Augsburg
Auf einer Fläche von 50 Hektar entstand ein Biotopverbund mit verschiedenen Lebensraumtypen. Die Landwirte pflegen diese Kulturlandschaft. Die Flurneuordnung in Thierhaupten gab ökologisch hochwertigen Landschaftsbestandteilen eine Chance. Positiver Nebeneffekt: Die Arbeitsbedingungen für die Landwirtschaft wurden durch zusammengelegte Flächen und Wegebaumaßnahmen optimiert, Ökokontoflächen ausgewiesen, Grundstücke für den Hochwasserschutz bereitgestellt und Landnutzungskonflikte entflechtet. Mehr
Gemeinden Bruck, Aßling und Baiern, Lkr. Ebersberg
Bürgerinnen und Bürger, Landwirte und Naturschutz setzten sich im Brucker Moos an einen Tisch. Gemeinsam gelang es ihnen, das wertvolle Moor zu schützen und die Artenvielfalt zu stärken. Das Bayerischen Arten- und Biotopschutzprogramms und die Instrumente der Ländlichen Entwicklung ergänzten sich hier beispielhaft. Der einzigartige Naturraum wurde gestärkt und trägt nun dem Klimaschutz bei. Auf den bereitgestellten Entwicklungs- und Rückzugsflächen entwickelte sich mit guter Pflege eine große Artenvielfalt. Mehr
Ursensollen bietet Vögeln und Fledermäusen ein perfektes Zuhause. Dies kommt nicht von ungefähr, denn die Gemeinde Ursensollen und die Dorferneuerung haben viele Projekte zur Förderung der biologischen Vielfalt umgesetzt, die sich mosaikartig zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Dabei haben sie alte Bauwerke umgestaltet und neue Unterschlupf- und Brutmöglichkeiten geschaffen. Jugendliche aus der ganzen Welt haben bei der Umsetzung mitgearbeitet und zu einem gelungenen internationalen Austausch beigetragen. Mehr
Haidlfing, Markt Wallersdorf, Lkr. Dingolfing-Landau
Wie es gelingt, die Ansprüche der Landwirte mit den Wünschen der Naturschützer zu vereinen, zeigt die Zusammenarbeit in Haidlfing. Es entstand ein „Grünes Band im fruchtbaren Land“. Im Bereich des Lohgrabens wurde Platz für Wasserrückhalt und ein attraktiver Lebensraum für Flora und Fauna in der intensiv genutzter Gäubodenlage geschaffen. Durch die gute Zusammenarbeit von Behörden, Verbänden und Landwirten gelang es, die ökologischen Interessen mit den wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Landwirtschaft in Einklang zu bringen. Mehr
Gemeinde Schleching, Lkr. Traunstein
„Gesunder Lebensraum – Herausforderung für uns alle“ ist das Motto der ganzheitlichen und ökologischen Gemeindeentwicklung von Schleching. Das bauliche Wachstum im engen Achentalraum ist flächenmäßig begrenzt, deshalb war das Flächensparen bei den Dorferneuerungsmaßnahmen ein zentrales Thema. Die Gemeinde Schleching fasste Beschlüsse zur Stärkung der Innenentwicklung. Zahlreiche Dorferneuerungsprojekte im öffentlichen und privaten Bereich verhindern Leerstände und tragen zum Flächensparen bei. Mehr
Gemeinde Retzstadt, Lkr. Main-Spessart
Menschen begeistern, um Baulücken zu schließen und leerstehende Gebäude zum Leben zu erwecken - das ist der Schlüssel, um den fränkischen Weinort Retzstadt zukunftsfähig zu machen. Auch bei der Energiewende geht Retzstadt seinen eigenen Weg. Über eine Bürgergenossenschaft werden Windkraft- und Dachflächenphotovoltaik mit dem Ziel einer unabhängigen Energieversorgung genutzt. Das dörfliche Engagement ist herausragend. Der genossenschaftliche Gedanke für Bürgerenergie, Dorfgemeinschaft und Dorfladen beweisen dies nachdrücklich. Mehr
Gemeinde Dittenheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Das Engagement der Gemeinde, auf Innenentwicklung zu setzen, kommt nicht von ungefähr. Dittenheim arbeitet mit sieben Gemeinden im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung in der Kommunalen Allianz Altmühltal zusammen. Der Bauzustand eines nicht mehr bewohnten Bauernhofs war so schlecht, dass er abgerissen werden musste. Mit der Neuordnung wurden nicht nur fünf neue Bauplätze ausgewiesen, sondern auch die Form der angrenzenden Grundstücke wesentlich verbessert. Zwei Anwesen erhielten eine rückwärtige Zufahrt. Mehr