Gesunde Böden für intakte Ökosysteme und hochwertige Lebensmittel
Mit Hilfe einer LEADER-Förderung von mehr als 6.500 Euro bekommen Landwirtinnen und Landwirte im Landkreis Rottal-Inn das nötige Handwerkszeug und Wissen, um ihre Felder selbst zu kontrollieren und falls notwendig zu optimieren. Mit dem Bodenkoffer stehen wichtige Werkzeuge zur Verfügung, um eine Analyse der Ackerböden und Grünflächen eigenständig durchzuführen. Die Ergebnisse können digital oder handschriftlich protokolliert werden. Eine in der Fläche verfügbare Möglichkeit zur Bodenanalyse - unter sachgerechter Anleitung - war bisher weder im Landkreis Rottal-Inn noch in Niederbayern vorhanden. Durch die genaue Kenntnis der Bodenqualität, sind die Landwirte nun in der Lage, ihre Flächen so zu bearbeiten, dass sie einen gesunden Boden erhalten oder langfristig herstellen können. Mit der exakten Düngermenge, die an die Bedürfnisse des Bodens angepasst ist, vermindern Landwirte das Freisetzen von Kohlendioxid und Stickstoff. Sie können den Einsatz von Dünger exakt an die Bedürfnisse des Bodens anpassen und so die Freisetzung von Kohlendioxid und Stickstoff reduzieren. Zudem lässt sich die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln minimieren und mögliche Einträge ins Grundwasser verhindern.
Mit Hilfe von LEADER die eigenen Böden beobachten, untersuchen und verbessern
Der Landkreis hat im Rahmen des Projekts "BODEN:Praxis Rottal-Inn" 10 Bodenkoffer beschafft, die an acht Standorten bei den "Boden:Praktikern", am AELF Pfarrkirchen-Landau und an der Staatlichen Berufsschule Pfarrkirchen zur Verfügung stehen. "Boden:Praktiker sind engagierte Landwirte, die von den Experten des AELF Pfarrkirchen-Landau im Umgang mit dem Bodenkoffer umfassend geschult wurden. Das Thema Bodenkunde ist dabei ein ebenso wichtiger Bestandteil der Schulung als auch eine ausführliche Anleitung zur fachgerechten Anwendung der Analyseinstrumente. Das AELF Pfarrkirchen-Landau hat zusammen mit der LfL in Ruhstorf a.d.Rott und der Berufsschule diese Qualifizierungseinheit für die "Boden:Praktiker" entwickelt. Jeder, zukünftige "Boden:Praktiker", muss vor Beginn diese Qualifizierung absolvieren. Für das Projekt "BODEN:Praxis" laden die "Boden:Praktiker" jeweils maximal zehn Landwirte zu Schulungen direkt auf ein Testfeld ein. Die ausgebildeten Praktiker weisen in diesen "Boden-Praxis-Tagen" die Landwirte an zehn Stationen in die unterschiedlichen Analyseverfahren (chemisch, biologisch, technisch) ein, die im Bodenkoffer enthalten sind. Nach dem Einführungskurs können die Landwirtinnen und Landwirte ihre Bodenanalysen selbst durchführen. Um die Entwicklung der Böden erkennbar zu machen, sollten die Landwirte die Analysen über einen längeren Zeitraum zweimal im Jahr durchführen. Als Antragssteller hat der Landkreis Rottal-Inn die BBV Landsiedlung mit der Projektkoordination beauftragt, die auch Vertragspartner für die Initiative "boden:ständig" ist und bestens mit der Thematik vertraut ist. Die BBV Landsiedlung ist der zentrale Ansprechpartner für alle Fragen der "Boden:Praktiker", koordiniert die Schulungstermine und übernimmt das Monitoring. Durch die "Boden-Praxis-Tage" gewinnen Landwirtinnen und Landwirte ein besseres Verständnis für ihre Flächen und für eine zukunftsfähige, nachhaltige und bodenschonende Bewirtschaftung. So hilft LEADER bei der Verbesserung der Böden und der Umwelt. Denn gesunde Böden brauchen weniger Dünger, weniger Pflanzenschutzmittel und sichern uns hochwertige Nahrungsmittel.
Weiterführende Informationen
LAG Landkreis Rottal-Inn