Glanzvolles Ambiente für bedeutsame Friedberger Uhren und Fayencen

Das Museum im Wittelsbacher Schloss im schwäbischen Friedberg zählt zu den frühen Museumsgründungen in Bayern. Wegen der Totalrenovierung des Schlosses war auch das Museum mehrere Jahre geschlossen. Im Mai 2019 hat es seine Pforten nun wieder geöffnet und glänzt mit einer bemerkenswerten Neugestaltung der Dauerausstellung. Die Friedberger Geschichte und ihre Heimatschätze wurden unter dem Titel "Glanzvoll. Das neue Museum im Wittelsbacher Schloss" erlebbar gemacht.

Aktualisiert am: 28.08.2019
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Zeit spielt hier eine herausragende Rolle

In seiner über 130-jährigen Geschichte ist ein Schwerpunkt des Museums die Präsentation der großen Sammlung von Friedberger Uhren. Friedberg war vom 16. bis Anfang des 19. Jahrhunderts ein Zentrum der Uhrmacherei, wobei die Friedberger sich im Laufe der Zeit auf Taschen- und Kutschenuhren spezialisierten. Die Uhren waren nicht nur im gesamten Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (u.a. heutiges Böhmen, Deutschland, Österreich) beliebt. Sie wurden auch nach Ungarn, Polen, in die Republik Venedig und in das Osmanische Reich exportiert. Eine hier ausgestellte Kutschenuhr zählt zu den 100 Heimatschätzen des Freistaats Bayern und somit zu den regionalen Kleinodien mit besonderer Bedeutung.

Museumssaal

LEADER hilft geschichtsträchtige Räume aufzuwerten

Dank einer LEADER-Förderung von 100.000 Euro erstrahlt die in den Südflügel verlegte Museumssammlung nun wieder in neuem Glanz. Das moderne Museum im Wittelsbacher Schloss präsentiert in seiner neu konzipierten Dauerausstellung insgesamt sieben Abteilungen. Neben den Friedberger Uhren widmet sich eine neue Abteilung der Friedberger Schloss- und Stadtgeschichte, die die Rolle Friedbergs als Grenzstadt in den vergangenen Jahrhunderten beleuchtet. In einer weiteren Abteilung werden Exponate der Friedberger Manufaktur für Fayencen ausgestellt. Da die Manufaktur nur kurze Zeit bestand, sind die Friedberger Fayencen selten und sehr kostbar. Weitere Höhepunkte der neuen Ausstellungräume bieten die Abteilungen für überregional bedeutende Funde der Archäologie, für Wallfahrt und sakrale Kunst sowie im Bereich der modernen Kunst die beiden Abteilungen über die Friedberger Künstler Fritz Schwimbeck und Reinhart Heinsdorff. Mitmachstationen und Medienangebote machen Geschichte für alle erlebbar. Mit einer Einkehr im neuen Museumscafé mit Zugang zum Schlossgarten wird der Besuch zu einem Erlebnis für alle Sinne.

Innenhof des Wittelsbacher Schlosses

Landesausstellung 2020 im Wittelsbacher Schloss

Mit seiner vielseitigen Darstellung von ländlicher und bürgerlicher Kultur sowie der Schloss- und Stadtgeschichte des bayerischen Grenzstädtchens Friedberg, bildet die LEADER-geförderte neue Dauerausstellung eine perfekte Ergänzung zum Thema der Bayerischen Landesausstellung 2020: "Stadt befreit. Wittelsbacher Gründerstädte". Die Landesausstellung findet vom 29. April bis 8. November 2020 im Wittelsbacher Schloss in Friedberg und dem FeuerHaus in Aichach statt.