Ottobeuren macht mobil – ein ökologisch-soziales Verkehrsprojekt

Das hohe Aufkommen an privaten Autofahrten belastet zunehmend die Lebensqualität der Bevölkerung, nicht nur in den Städten, sondern auch im ländlichen Raum. Lärm, Parkplatzmangel und eine hohe Feinstaubbelastung sind nur einige der Probleme, die damit einhergehen. Und obwohl die Fahrzeuge immer größer werden und mehr Platz bieten sitzt oft nur eine Person, nämlich der Fahrer, im Auto. Das LEADER-Projekt "Ottobeuren macht mobil“ schafft hier Abhilfe durch die Gründung einer besonderen Mitfahrzentrale.

Aktualisiert am: 13.08.2021
Lesezeit: 3 Minuten
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Beachflag mit Aufschrift Ottobeuren macht mobil © Dr. Andreas Klemm

Dank LEADER mit und ohne Auto mobil

Eine Alternative zur Nutzung des eigenen Autos sind neben den öffentlichen Verkehrsmitteln auch zentrale Mitfahrangebote. Durch gemeinsame Fahrgelegenheiten können täglich viele hundert Kilometer an Pkw-Fahrten eingespart werden, was zu einer erheblichen Verringerung des Kraftstoffverbrauchs und der Umweltbelastung führen kann. Dank einer LEADER-Förderung in Höhe von knapp 15.000 Euro konnte für die Bürger von Ottobeuren und Umgebung eine Alternative zur Nutzung des eigenen Autos, insbesondere für kurze Fahrten wie Einkaufen, Pendeln zum Arbeitsplatz, Besuch von Veranstaltungen, etc. bereitgestellt werden. Hiervon profitieren besonders auch Bürger ohne eigenes Auto und Führerschein. Die Mobilität im Alter wird erhalten, das soziale Miteinander wird im Rahmen der gemeinsamen Fahrten gefördert.

Lokale Mitfahrzentrale "fahrmob" spart Fahrtkosten und hilft CO2-Ausstoß zu verringern

Über die Internetplattform "fahrmob" können vor allem Bürger aus Ottobeuren und der näheren Umgebung Fahrten anbieten oder suchen. Auf einer zentralen Fahrplanseite sind alle Angebote und Gesuche übersichtlich zusammengestellt. Die Nutzung der Internetplattform ist kostenlos. Haben sich Fahrer und Mitfahrer gefunden, erhält der Fahrer vom Mitfahrenden 1 Euro pro angefangene 10 km Fahrstrecke. Das Besondere der Plattform ist die Einbindung der Vereine. Jeder registrierte Fahrer fährt für einen Verein seines Vertrauens. Die Erlöse, die der Fahrer erhält, spendet er am Jahresende an seinen Verein, wodurch die lokale Vereinsarbeit und weitere gemeinnützige Zwecke gefördert werden. Das Projekt wird sehr gut angenommen. 1½ Jahre nach dem Start sind bereits 24 Vereine beteiligt, 274 Fahrer registriert und es wurden hochgerechnet über 1400 km pro Jahr eingespart. Die Themen Umweltschutz, Klimawandel und Energiewende rücken zunehmend in den Fokus. Ein großer Teil am CO2-Ausstoß muss dem Autoverkehr zugeschrieben werden. Die Verringerung des Individualverkehrs ist deshalb ein wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit der Energiewende. Mit Hilfe der LEADER-Förderung konnte für Ottobeuren eine gute Alternative geschaffen werden. Hier zeigt sich wieder einmal, wie eine nachhaltige und eigenverantwortliche Entwicklung im ländlichen Raum erfolgreich unterstützt werden kann.