InnoTour Bayern | Aus der Praxis – für die Praxis

Innovationen sind treibende Kräfte des Wohlstands und tragen zu einer hohen Lebensqualität bei. Selten war der Veränderungs- und Innovationsdruck in der Branche so hoch wie heute. Regionale und globale Herausforderungen wie Ernährungssicherung, Klimawandel, Digitalisierung, Ressourcen- und Artenschutz erfordern mehr Innovation in der Land-, Ernährungs- und Forstwirtschaft. Die InnoTour Bayern findet nach dem Prinzip einer "Roadshow" statt, um Innovationen im Bereich Land- und Forstwirtschaft sowie Ernährung anzuschieben und zu beschleunigen.

Aktualisiert am: 11.08.2022
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Logo der InnoTour Bayern

Was ist die InnoTour Bayern?

Eine bayerische "Roadshow" zu Innovationen in der Land- und Forstwirtschaft sowie Ernährung, um Innovationen anzuschieben und zu beschleunigen. In jedem der sieben Regierungsbezirke findet eine ein- bis zweitägige Veranstaltung auf einem Betrieb/einer Produktionsstätte mit Innovationscharakter statt. Zielgruppen sind neben Land- und Forstwirten interessierte Unternehmen und Verbraucher, die Forschung und die Beratung. Pro Veranstaltung gibt es eine ausgewählte interdisziplinäre Diskussions- und Arbeitsgruppe ("Multi-Actor-Gruppe"). Der Fokus liegt auf nachhaltigen, gesellschaftlich akzeptierten und ökonomisch realisierbaren Ideen und Konzepten mit Mehrwert und Leuchtturmcharakter. Durch eine filmische Dokumentation entsteht eine "Sachbibliothek zu Innovation".

Welche Themen stehen im Fokus?

Schwerpunktthemen wie Biodiversität, Wertschöpfungsketten und Diversifizierung, Emissionsreduktion in der Tierhaltung, Tierwohl, Digitalisierung, Klimawandel und Klimaanpassung (z. B. bei der Baumartenwahl), Vermarktung, Bewässerung, innovative Technik, zukunftsfähiger Acker- und Pflanzenbau etc. Es geht um anschauliche Lösungen zu aktuellen gesellschaftspolitischen Herausforderungen. Die Beispiele sollen Lösungsmöglichkeiten für ein Problem vor Ort zeigen und werden im Anschluss mit den Teilnehmern diskutiert. Die Lösungen sollten auf möglichst zahlreichen weiteren Betrieben anwendbar sein, also zentrale Probleme behandeln. Auf diese Weise entsteht ein vielseitiger Nutzen für die gesamte Branche und die Gesellschaft.

InnoTour Saison 2

InnoTour-Smart Farming Saskia Stühlinger-Weinhändler/Regierung der Oberpfalz

Station 2: Innovation mit Digitalem Feldmanagement wagen

Die Regierung der Oberpfalz lud am 19. September 2023 gemeinsam mit den vier oberpfälzer Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Amberg/Neumarkt, Cham, Regensburg-Schwandorf und Tirschenreuth-Weiden auf den Aignhof in Pielenhofen ein. Auf dem hoch technologisierten Vorzeigebetrieb der Familie Rupert Schmid in Pielenhofen im Landkreis Regensburg kamen interessierte und Precision Farming erfahrene Landwirte aus allen Landkreisen der Oberpfalz mit Expertinnen und Experten aus Forschung und Bildung sowie Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaftlichen Verbände und Verwaltung zusammen. Sie tauschten sich aus, profitierten von den Erfahrungen untereinander und machten sich ein Bild, wie Smart Farming/Precision Farming im landwirtschaftlichen Arbeitsalltag, hier speziell in der Felderbewirtschaftung, erfolgreich umgesetzt werden kann. Rupert Schmid Jun. erläuterte anhand der Innovations-Timeline, welche Prozesse nötig waren, um das Digitale Feldmanagement auf seinem Betrieb zu etablieren, welche Herausforderungen es zu überwinden gab und welche Erkenntnisse er in den letzten Jahren erlangt hat. Schon im Jahre 2008 hielt die Innovation Einzug in seinen landwirtschaftlichen Betrieb, somit konnte er auf eine lange Zeit an Erfahrung zurückgreifen.

InnoTour-Cafe Saskia Stühlinger-Weinhändler/Regierung der Oberpfalz

In anschließenden Workshops wurden, im Rahmen des InnoTour Cafès, mit den Expertinnen und Experten wichtige Fragen erörtert: zum Beispiel "Wie kann der Einstieg von kleineren und mittleren Betrieben in Digitales Feldmanagement gelingen?" und "Was würde den Einstieg ins Precision Farming erleichtern". Chancen, wie zum Beispiel der Gründung von landwirtschaftlichen Unternehmensgemeinschaften zur gemeinsamen Nutzung der neuen Technologien wurden aufgezeigt, aber auch Risiken und Grenzen diskutiert.

Neben betriebswirtschaftlichen Nutzen durch Einsparung von Betriebsmitteln, einer besseren Nährstoffbilanz und Arbeitserleichterung, ist vor allem der gesellschaftliche Nutzen verdeutlicht worden: eine noch präzisere und dem Bedarf der Pflanzen noch genauer angepasste Düngung verringert die Nitratbelastung des Grundwassers und dezimiert die Einträge in Oberflächengewässer. Pflanzenschutzmittel können noch genauer platziert und auf das unbedingt notwendige Maß reduziert werden. Ein enormer Gewinn für den Arten- und Umweltschutz.

Maschine, zur Ausbringung von Pflanzenschutz für Pflanzen auf dem Acker Saskia Stühlinger-Weinhändler/Regierung der Oberpfalz

Vor allem aber sind Innovationsbereitschaft, Neugier, Lernbereitschaft und eine gewisse Begeisterung für Technik, die Bereitschaft, neue Wege zu gehen und die Risikobereitschaft finanziell in neue Projekte zu investieren, unabdingbar. Denn eine der größten Herausforderungen stellt sicherlich der finanzielle Aspekt in Form der hohen Anschaffungskosten der Maschinen dar. Aber auch hierfür wurde auf dem Betrieb eine Lösung gefunden: Zur besseren Auslastung und Senkung der Kosten hat er sich mit anderen landwirtschaftlichen Betrieben zu einer Maschinen-GmbH zusammengeschlossen, in die alle Maschinen zur gemeinschaftlichen Nutzung ausgelagert wurden. Dies setzt neben guter Kommunikationsfähigkeit auch eine genaue Planung der Maschineneinsätze voraus. Eine gute persönliche Beziehung, Kompromissbereitschaft und Toleranz sind das Fundament der jahrelang guten Zusammenarbeit.

Hafer 4 Phasen Rita Bartl/Regierung Oberbayern

Station 1: Regionale Wertschöpfung: Vom Haferkorn zum Müsli

Unter dem Motto "Weißt du, wo dein Müsli wächst?" fand am Dienstag, 20. Juni 2023 die neue Saison der InnoTour statt. Die Regierung von Oberbayern lud gemeinsam mit dem örtlichen AELF Töging nach Mühldorf ein. Dabei ging es um die Zusammenarbeit zwischen dem Müsliproduzenten Barnhouse, der Mühle PrimaVera sowie den Landwirtinnen und Landwirten im Landkreis Mühldorf, die ein Best-Practice-Beispiel für 100% regionale Wertschöpfung darstellen, in diesem Fall erzeugt nach ökologischen Grundsätzen. Entscheidende Erfolgsfaktoren vor Ort sind nicht nur faire Preise und langjährige Lieferverträge, sondern auch die Möglichkeit, Überproduktionen an andere Verarbeiter abgeben zu können. Gäste aus Politik, Landwirtschaft, Wissenschaft, Lebensmittelindustrie und Verwaltung haben sich vor Ort ein Bild der Wertschöpfungskette gemacht.

Besuchergruppe steht vor einem Haferfeld Rita Bartl/Regierung Oberbayern

Insgesamt drei Etappen boten die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion in Bezug auf die Historie, die Erfolgsfaktoren und Herausforderungen im Rahmen der Zusammenarbeit. Der Betriebsleiter Hilarius Häußler führte in Gallenbach über seinen landwirtschaftlichen Betrieb und sein Haferfeld. Rund 90 in einer Erzeugergemeinschaft organisierte Landwirtinnen und Landwirte aus einem Umkreis von maximal 100 km liefern mittlerweile ihren Hafer an den Barnhouse-Standort in Mühldorf, sodass das Müsli seit 2020 ausschließlich aus regionalem Hafer gebacken werden kann. Die Gäste bekamen anschließend Einblicke in die Mühle PrimaVera, die den Hafer vom Feld zur Haferflocke verarbeitet und waren eingeladen, die Backstraße des Bio-Knuspermüsliproduzenten Barnhouse zu besichtigen, der sich als Pionier des köstlichen Knuspermüslis "Krunchy" einen Namen gemacht hat. Als dritte Etappe konnten im Tagungsraum der Byodo Naturkost GmbH die Erkenntnisse des Tages während eines Workshops im Stil des "World Cafés" noch einmal vertieft werden. Bei einer Diskussion zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigte sich unter anderem, wie wichtig das Thema Ernährungsbildung ist. So können Verbraucherinnen und Verbraucher ein Verständnis dafür entwickeln, welche Lebensmittel zu welcher Zeit regional verfügbar sind. Auch Aspekte wie eine praxisnahe Forschung und Erzeugerporträts auf den Produkten für eine maximale Transparenz und Nähe zu den Landwirten wurden als Lösungsansätze für die Stärkung der Regionalität genannt. Zukünftig sollen diese konkreten Maßnahmen auch auf andere Bereiche übertragen werden, um so die regionale Wertschöpfung zu stärken.

InnoTour-Produktion Barnhouse Rita Bartl/Regierung Oberbayern
Backstraße des Müsliproduzenten Barnhouse
InnoTour-Haferfeld Rita Bartl/Regierung Oberbayern
Hafer ist ein Hauptbestandteil in Müslis.
InnoTour-Produktion Barnhouse
InnoTour-Haferfeld
InnoTour-Gruppenbild

InnoTour Saison 1

InnoTour Bayern 2022 – Dokumentation

Dokumentation InnoTour Bayern Stationen 1 bis 6 – 2021/22

Warum war die Zeit reif für eine Innovations-Roadshow der bayerischen Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft? Wie sieht eine Innovations-Timeline aus und wie funktioniert eine Innovationsanalyse? Die Dokumentation "InnoTour Bayern, Aus der Praxis - für die Praxis, Stationen 1 bis 6 – 2021/22" erzählt die Entstehungsgeschichte der InnoTour Bayern, erklärt die Methodik des Co-Kreations-Ansatzes und fasst die Ergebnisse der Pilotphase 2021/22 mit sechs InnoTour-Stationen anschaulich zusammen.

InnoTour Bayern 2022 – Dokumentation Downloadlink
Hand mit Gummihandschuh und vielen Larven darauf

Station 6: Insekteneiweiß als Futtermittel

Eiweißreiche Futtermittel können in der Tierproduktion das Zünglein an der Waage sein bei einer qualitativ und quantitativ hochwertigen Lebensmittelerzeugung. Dabei sollte die Verwendung von heimischen Rohstoffen Vorrang haben, insbesondere, wenn sie Teil einer Kreislaufwirtschaft sind. Die letzte Station der InnoTour führte nach Bärnau an der tschechischen Grenze in den Teichwirtschaftsbetrieb von Alfred Stier. Hier werden nicht nur Forellen gezogen, sondern auch Karpfen, Störe, Welse und Aale. Seit kurzem gehört auch eine Kreislaufanlage für Salzwassergarnelen zum Portfolio. Alle Produkte werden weiterverarbeitet und im Großhandel oder in der Direktvermarktung verkauft. Schon seit einer Fortbildung über Insekten als Eiweißfutter in 2016 ließ dieses Thema den Betriebsinhaber nicht mehr los. Seit Mai dieses Jahres nun steht die erste Anlage des Startups "Farminsect" auf dem Betrieb von Alfred Stier. Die Larven werden lebend an die Fische verfüttert, was der natürlichen Ernährung der Fische am nächsten kommt. Nicht nur Teichbetreiber sondern auch viele Hühner- und Schweinezüchter interessieren sich mittlerweile für die Madenproduktion. Doch welche Auswirkungen hat diese Fütterung auf die Fleisch- und Eiprodukte? Gibt es ausreichenden "echten" Mehrwert, auch ökonomisch? Viele mögliche Forschungsthemen der Zukunft wurden diskutiert, aber auch einige Fragen in der Innovationsanalyse beantwortet, so dass mancher Landwirt von der Teilnahme an der InnoTour profitieren konnte.

Teichwirt und Betriebsleiter Alfred Stier mit seinem Sohn Josef.
Innovationsanalyse mit Gruppenarbeiten in der Lagerhalle.
Vor der farminsect Klimakammer, in der die Insektenlarven in Stapelkisten reifen.
Die automatische Steuerung von farminsect mit deren Hilfe die Insekten mit wenig Manpower heranreifen und geerntet werden können.
Abschlussdiskussion am Ende der InnoTour in der Lagerhalle.
Automatische Ernte der Inseltenlarven.
Insektenlarven mit Futterbrei.
Teichwirt und Betriebsleiter Alfred Stier mit seinem Sohn Josef.
Innovationsanalyse mit Gruppenarbeiten in der Lagerhalle.
Vor der farminsect Klimakammer, in der die Insektenlarven in Stapelkisten reifen.
Die automatische Steuerung von farminsect mit deren Hilfe die Insekten mit wenig Manpower heranreifen und geerntet werden können.
Abschlussdiskussion am Ende der InnoTour in der Lagerhalle.
Automatische Ernte der Inseltenlarven.
Insektenlarven mit Futterbrei.
Frisch geerntete Erdnüsse mit Blättern und zwei geöffnete Schalen.

Station 5: Sonderkulturen – neue Wege gehen

Wetterextreme, Wettbewerb, Wertschöpfungsketten – einen landwirtschaftlichen Betrieb zu lenken ist nicht einfach. Viele Entwicklungen schreiten voran und es ist an der Zeit, auch über neue Kulturarten für Bayern nachzudenken. Bei dieser Station wurde der Betrieb von Markus Werner und Andreas Türk in der Rhön in Heustreu besucht. Aus einer Landwirtschaft mit Schweinestall ist mittlerweile ein innovativer Betrieb mit rund 70 verschiedenen Kulturen entstanden. Auch in der Vermarktung hat sich etwas getan, so kann man unter www.echt-rhoen.de einzelne Direktprodukte erwerben, wie Beluga-Linsen, Quinoa, Amaranth oder auch verarbeitete Lebensmittel wie Senf, Knoblauchpaste, Ingwerlikör und vieles mehr. Mit der neuen Trocknungshalle wird ein weiterer Betriebszweig "Kräuter und Gewürze" aufgebaut. Sonderkulturen sind hier tatsächlich zugleich Herausforderung und Chance im Zeichen von Diversifizierung und Klimawandel. Gerade der Klimawandel erfordert es, die Kulturen stark nach den vorhandenen Wachstums- und Bodenbedingungen auszurichten, die in der Rhön nicht immer einfach sind. Wenn es funktioniert locken jedoch auch langfristige Abnahmeverträge, die dem Landwirt eine gute Wertschöpfung ermöglichen. Auch diese InnoTour wurde von den anwesenden Teilnehmern ausgesprochen positiv aufgenommen. Alle waren beeindruckt, was man durch Analyse der Innovation im "InnoTour Cafe" alles herausfindet und wie dies den interessierten Landwirten und Landwirtinnen auf ihrem Weg in die Zukunft möglicherweise behilflich sein kann.

Betriebsleiter Markus Werner vor dem Brennesselfeld.
Filmaufnahmen im Mohnfeld.
Die neue Trocknungsanlage für den Geschäftszweig Kräuter und Gewürze.
InnoTour Café mit Kleingruppen in der Festhalle in Heustreu.
Innovationsanalyse in der großen und gut ausgestatteten Festhalle.
Gruppenarbeiten in der Festhalle Heustreu.
Betriebsleiter Markus Werner vor dem Brennesselfeld.
Filmaufnahmen im Mohnfeld.
Die neue Trocknungsanlage für den Geschäftszweig Kräuter und Gewürze.
InnoTour Café mit Kleingruppen in der Festhalle in Heustreu.
Innovationsanalyse in der großen und gut ausgestatteten Festhalle.
Gruppenarbeiten in der Festhalle Heustreu.
Junge Pflanzen in der Erde und Traktor fährt darüber und entfernt Unkraut

Station 4: Reduktion von Pflanzenschutzmitteln

Bei der vierten Station waren wir in Ruhstorf an der Rott zu Gast. Dort findet derzeit die "AgriTech-Challenge" statt, ein Wettbewerb in Kooperation zwischen EIT Food, Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und Siemens. Drei Startups wurden für den Wettbewerb ausgewählt: Robotec (Ukraine), Vivent (Schweiz), und Dahlia Robotics (Deutschland). Alle drei Startups haben sich ein hohes Ziel gesteckt, eine Lösung für die Reduktion der Verwendung von Mineraldünger und chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln in der Pflanzenproduktion zu finden. Die Teams verfolgen dabei sehr unterschiedliche Ansätze, doch stehen die Themen „Digitalisierung“ und „Automatisierung auf dem Feld“ bei allen im Vordergrund. Während der InnoTour analysierten wir die Innovationsmodelle der Startups, gaben Impulse von Praktikern und Unternehmen. Auch diese InnoTour wurde sehr gut von den Teilnehmern aufgenommen und durch Diskussionsbeiträge unterstützt. 97 Prozent der Teilnehmer, die sich an einer Umfrage nach dem Event beteiligten, würden die InnoTour weiter empfehlen. Auch die Startup-Teams waren zufrieden und konnten sich über viele Tipps freuen. Der Abschluss der Challenge ist für Anfang Juni geplant, mit der Preisverleihung an das Sieger-Startup. Auch dieses Event wird in der großen und beeindruckenden Siemenshalle ausgerichtet.

Alle Teilnehmer in Ruhstorf.
Die Startup-Gründer unter sich.
Das Startup "Vivent" erläutert seine Sensortechnik.
Die große Siemenshalle in Ruhstorf bietet viel Raum für Veranstaltungen.
Das Startup „Dahlia Robotics“ zeigt seinen Feldroboter.
Das ukrainische Startup "Robotec" stellt sich vor.
Alle Teilnehmer in Ruhstorf.
Die Startup-Gründer unter sich.
Das Startup "Vivent" erläutert seine Sensortechnik.
Die große Siemenshalle in Ruhstorf bietet viel Raum für Veranstaltungen.
Das Startup „Dahlia Robotics“ zeigt seinen Feldroboter.
Das ukrainische Startup "Robotec" stellt sich vor.
Innotour_Teaser_Direktvermarktung

Station 3: Direktvermarktung 2.0

Bei der dritten Station der InnoTour Bayern standen bei den vier Direktvermarktern in Gustenfelden die Lebensmittel im Fokus. In Gustenfelden bei Schwabach haben sich vier Familien an einem Ort zusammengefunden, um gemeinsam Direktvermarktung zu betreiben. In einzelnen Verkaufsläden, aber mit gemeinsamem Parkplatz, Logo und Webauftritt vermarkten sie ihre regionalen Produkte und schaffen so ein besonderes Einkaufserlebnis für den Kunden, direkt vom Hof. Großer Wert wird auf handwerklich gearbeitete Lebensmittel und besondere Spezialitäten gelegt. Die Produktpalette der vier Anbieterfamilien macht sich nicht nur gegenseitig keine Konkurrenz, sondern ist so ausgefeilt, dass der Kunde nahezu alles für den täglichen Bedarf bekommt. Dafür wird fast vollständig auf die analoge Vermarktung gesetzt – bisher hat nur einer der vier Direktvermarkter zusätzlich einen Online-Shop. Das bedeutet Distribution und Logistik spielen für die Gustenfeldener kaum eine Rolle. Bei der InnoTour wurden jedoch auch viele Fragen zur digitalen Direktvermarktung angesprochen. Gerade hier bestehen noch zahlreiche Hemmnisse, die die Entwicklung von Produktinnovationen erschweren, vorhandene Logistikprobleme nicht lösen oder Markttrends nicht nutzen. Diskutiert wurde daher über Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten in Logistik und Vermarktung, vom Bündler bis hin zum Händler oder Großhandel.

BR-Sendung "Gut zu wissen": Besser leben auf dem Land oder in der Stadt? externer Link
Die vier Gustenfeldener Familien vor der Infowand mit der zeitlichen Entwicklung der Direktvermarktung.
Im Gemüse- und Obstgeschäft von Familie Winkler.
Frisch gemahlene Mehlprodukte aus der Mühle nebenan.
Freilaufende Puten vom Geflügelhof Wagner.
Innovationsanalyse und Gruppendiskussion während der InnoTour in Gustenfelden.
Corona-bedingt gab es auch einige Außentermine, hier vor der TimeLine.
In Gustenfelden gibt es mehrere Verkaufsläden. Im Hintergrund der Laden von Metzger Rosskopf.
Die vier Gustenfeldener Familien vor der Infowand mit der zeitlichen Entwicklung der Direktvermarktung.
Im Gemüse- und Obstgeschäft von Familie Winkler.
Frisch gemahlene Mehlprodukte aus der Mühle nebenan.
Freilaufende Puten vom Geflügelhof Wagner.
Innovationsanalyse und Gruppendiskussion während der InnoTour in Gustenfelden.
Corona-bedingt gab es auch einige Außentermine, hier vor der TimeLine.
In Gustenfelden gibt es mehrere Verkaufsläden. Im Hintergrund der Laden von Metzger Rosskopf.
Symbolbild mit Windrad, Kuh und Solarpanelen auf einer Wiese

Station 2: Energieautarke Höfe

Im September machte die InnoTour Bayern Station auf dem landwirtschaftlichen Betrieb "Huabahof" der Familie Demmel in Königsdorf bei Bad Tölz. Auf dem innovativen Betrieb ist ein volldigitalisierter Stall zu sehen, der die kompletten Energieflüsse erfasst und über ein Energiemanagementsystem analysiert. Über Solarpanele kommt Energie ins System, über unterschiedliche Maschinen (Melkmaschine, Kühlenergie, Licht, Landmaschinen etc.) wird der eigene Energieverbrauch registriert und gleichzeitig festgestellt, wie viel Energie für eine Einspeisung in ein Netz netto übrig bleiben würde. Damit geht es grundsätzlich um zwei spannende Themenfelder:

1. Der landwirtschaftliche Betrieb/das Unternehmen als Energieproduzent. Dies könnte eine zusätzliche Wertschöpfung ermöglichen. Aus z.[ ]B. Solarenergie könnte der Betrieb Energie erzeugen und ins dezentrale Netze einspeisen. Und damit eine gesellschaftliche Leistung generieren, die einen kleinen Teil zur "grünen Energiewende" beiträgt. Damit erhält die Landwirtschaft ganz neue Möglichkeiten als Partner in der regionalen Energieversorgung mit gesellschaftlich hoch akzeptierten Leistungen zur Versorgungssicherheit wahrgenommen zu werden. 2. Der landwirtschaftliche Betrieb/das Unternehmen als umweltgerechter Betrieb, der über die eigene Energieautarkie auf fossile Brennstoffe verzichten kann. Auch dies ist eine gesellschaftliche und umweltrelevante Leistung. Während der Diskussionen bei der InnoTour wurden viele Fragen zur Energieautarkie in der Landwirtschaft erörtert: Wie sieht die dezentrale Energieerzeugung der Zukunft im (Kuh)stall aus? Wie reguliert man eine smarte Verteilung der Energie am Hof mit Hilfe von Energiemanagementsystemen - inklusive Eigenverbrauch - und welche Energiemärkte der Zukunft nehmen die übrige Einspeisung auf? Welche Sensoren und intelligente Messsysteme werden benötigt, müssen standardisiert werden? Welche Hürden bestehen und müssen beiseite geräumt werden?

Betriebsinhaber Franz Demmel erläutert die Entwicklung seines Hofs anhand einer Zeitschiene
... und erklärt mit Schaubildern das Energiemanagementsystem
Energiemanagementsystem: Über den Monitor kann man in Echtzeit verfolgen, wie viel Sonnenenergie gerade in das System fließt und wie viel Strom verbraucht wird
Kuhstall in Holzbauweise mit großflächigem Liege-, Licht- und Bewegungsangebot
Die eTraktoren auf dem Hof laufen zu 100 % elektrisch
Prof. Heinz Bernhardt von der TUM erläutert wissenschaftliche Fragestellungen
Abschlussdiskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
Betriebsinhaber Franz Demmel erläutert die Entwicklung seines Hofs anhand einer Zeitschiene
... und erklärt mit Schaubildern das Energiemanagementsystem
Energiemanagementsystem: Über den Monitor kann man in Echtzeit verfolgen, wie viel Sonnenenergie gerade in das System fließt und wie viel Strom verbraucht wird
Kuhstall in Holzbauweise mit großflächigem Liege-, Licht- und Bewegungsangebot
Die eTraktoren auf dem Hof laufen zu 100 % elektrisch
Prof. Heinz Bernhardt von der TUM erläutert wissenschaftliche Fragestellungen
Abschlussdiskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
Innotour_Teaser_Humusaufbau

Station 1: Nachhaltiger Humusaufbau

Die erste Station der InnoTour Bayern zum Thema "Nachhaltiger Humusaufbau“ am 30. Juni 2021 fand auf dem Hof des Landwirts Daniel Pröbstle in Kötz bei Günzburg statt. Zwei Landwirte berichteten am Vormittag über ihre langjährigen Erfahrungen beim Humusaufbau. Schonende Bodenbearbeitung ist eine wesentliche Voraussetzung. Nachmittags ging es in Gruppenarbeiten darum, eine Innovationsanalyse zu betreiben und dabei den Problemen der Praxis mit passenden und anwendbaren Lösungen zu begegnen. Ein Anliegen vieler Teilnehmer war, mehr in Forschungsfragen zu investieren, um z. B. die Faktoren beim Humusaufbau zu optimieren. Das Landwirtschaftsministerium plant ein bayernweites Netz von landwirtschaftlichen Experimentierbetrieben im Ökolandbau aufzubauen und dabei neue Wege gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten zu gehen.

Dr. Wolfram Schaecke, Leiter des Referats Forschung und Innovation am Landwirtschaftsministerium, begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Start der InnoTour Bayern (Fotos: StMELF)
Landwirt Josef Hägler aus Bayern (Agrarservice Hägler) erläutert seine Erfahrungen
Landwirt Michael Reber (l.) aus Baden-Württemberg (Innovative Landwirtschaft Reber) diskutiert mit Prof. Dr. Bernhard Göbel von der HSWT im Bodenprofil
Bodenprofil
Betriebsinhaber Daniel Pröbstle schildert die Entwicklung seines Betriebes anhand einer Zeitschiene
Innovationsanalyse und Gruppenarbeiten in der Maschinenhalle des Betriebs Pröbstle
Dr. Wolfram Schaecke, Leiter des Referats Forschung und Innovation am Landwirtschaftsministerium, begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Start der InnoTour Bayern (Fotos: StMELF)
Landwirt Josef Hägler aus Bayern (Agrarservice Hägler) erläutert seine Erfahrungen
Landwirt Michael Reber (l.) aus Baden-Württemberg (Innovative Landwirtschaft Reber) diskutiert mit Prof. Dr. Bernhard Göbel von der HSWT im Bodenprofil
Bodenprofil
Betriebsinhaber Daniel Pröbstle schildert die Entwicklung seines Betriebes anhand einer Zeitschiene
Innovationsanalyse und Gruppenarbeiten in der Maschinenhalle des Betriebs Pröbstle