Holzbauinitiative Bayern

Mehr Holzbau für mehr Klimaschutz: Jede Sekunde wächst in Bayerns Wäldern ein Kubikmeter Holz nach. Bäume und Wälder binden beim Wachsen klimaschädliches Kohlendioxid und produzieren dabei reinen Sauerstoff. Produkte aus Holz binden den Kohlenstoff über ihre gesamte Lebensdauer. Bauen mit Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist ein aktiver und unmittelbarer Beitrag für den Klimaschutz. Mit der Bayerischen Holzbauinitiative werden wirksame Maßnahmen und Programme umgesetzt, um Bayern an die Spitze der Holzbaubewegung zu setzen.

Aktualisiert am: 19.03.2024
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1. Staatliche Vorbildfunktion

Die Bayerische Staatsregierung geht beim ressourcen- und klimaschonenden Holzbau als Vorbild voran. Ziel der Bayerischen Staatsregierung ist, dass Holz als Baustoff so viel wie möglich zum Einsatz kommt – ob in Hybrid- oder Vollholzbauweise. Bauen mit Holz wird damit ab sofort im Freistaat zum Regelfall, wenn der Staat selbst Bauherr ist. Mit den neuen Walderlebniszentren in Scherenfeld und Grafrath wurden zuletzt zwei beeindruckende staatliche Holzgebäude eröffnet, die in Ästhetik, Funktion und Klimaschutz neue Maßstäbe setzen.

Walderlebniszentrum Grafrath in Holzbauweise

Der Neubau des Walderlebniszentrums Grafrath bietet rund 400 m² Nutzfläche. Er besteht von der Bodenplatte bis zu den Dachschindeln komplett aus Holz. Verbaut wurden ca. 200 m³ Holz - damit sind im Gebäude überschlägig rund 200 Tonnen des klimaschädlichen Gases CO2 gebunden.

2. Das Bayerische Holzbauförderprogramm

Kran hievt ein Holzelement mit Fenster auf ein komplett eingerüstetes, neues Holzgebäude Eckhart Matthäus

Mit dem bundesweit einzigartigen Holzbauförderprogramm "BayFHolz" werden mehrgeschossige Wohnbauten und kommunale Gebäude bezuschusst, wenn diese zu wesentlichen Teilen aus Holz bestehen und aktiv CO2 gebunden wird. Das überaus erfolgreiche Programm wurde zusammen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr auf den Weg gebracht. Bereits jetzt konnte der Freistaat Mittel in Höhe von 30 Millionen Euro für rund 270 Holzbauten bewilligen. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde das Programm erst kürzlich verlängert. Die Zuwendungshöhe beträgt 500 Euro je Tonne der in den Holzbauelementen und Dämmstoffen gebundenen Menge an CO2. Davon sollen Städte und Gemeinden, aber auch Privatleute und Unternehmen profitieren.

3. Fachberatung Holzbau Bayern

Sie planen ein Bauvorhaben? Haben Sie dabei schon an eine Realisierung in Holz gedacht?

Das ressourcen- und klimaschonende Bauen mit Holz weist zahlreiche Vorteile und Möglichkeiten auf. Damit Sie mit Ihren Fragen nicht allein bleiben, stehen Ihnen fachkundigen Holzbauexperten zur Seite. Ob mehrgeschossige Wohnhäuser im urbanen Bereich, kommunale Kindergärten, oder landwirtschaftliche Betriebsgebäude: Jeder Bauherr erhält kostenlos und unbürokratisch eine telefonische Erstberatung zu den fachlichen Grundlagen der Holz- und Holzhybridbauweise. Bei Bedarf wird auch direkt vor Ort ein fachkundiger Holzbauexperte im persönlichen Gespräch beraten. Nutzen Sie den unabhängigen Service der Holzbaufachberatung in Bayern.

Aus Holz gebauter, moderner Flur mit großen Fenstern. Eckhart Matthäus

4. Zukunftsweisende Holzforschung

Forschung und Innovation sind zentrale Voraussetzungen, um den modernen Holzbau in seiner positiven Entwicklung zu stärken. Die Forschungsförderung des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) setzt seit vielen Jahren auf eine praxisorientierte Holzforschung, um neue Erkenntnisse in der Verwendung von Holzprodukten aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu gewinnen. Allein im Zeitraum 2022 - 2023 wurden rund 1,5 Millionen Euro bereitgestellt, um neues Wissen in den Bereichen Brandschutz, Laubholzverwendung und Holztechnologie zu gewinnen. Ein weiteres wegweisendes Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Klimaschutzleistung von Holzgebäuden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU München finden derzeit im Rahmen der Holzbauinitiative heraus, in welchem Maß der neue Campus der Technischen Universität Nürnberg in Holzbauweise realisiert werden kann.

5. Holzbaupreis Bayern

Moderne Holzgebäude erfreuen das Auge und zeigen die gestalterische Vielfalt beim Bauen mit dem Hochleistungswerkstoff Holz. Mit der Prämierung von beeindruckenden Bauwerken lenken wir die Aufmerksamkeit auf die enorme Leistungsfähigkeit der bayerischen Architekten und Bauingenieure. Der renommierte Holzbaupreis Bayern wird gemeinschaftlich vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und proHolz Bayern ausgelobt. Der alle vier Jahre stattfindende Wettbewerb wird mit der Unterstützung der Bayerischen Architektenkammer, der Bayerischen Ingenieurkammer Bau und dem Landesbeirat Holz Bayern präsentiert.

6. Zertifikatprogramm „TUM.Wood – mit Holz Bauen“

Voll besetzter, bestuhlter Raum mit Absolventen, die Mappen hochhalten Pia Regnet/StMELF

Im Zertifikatsprogramm “TUM.wood – mit Holz bauen” werden die aktuellen ökologischen, ökonomischen, technischen und architektonischen Fachkenntnisse des modernen Holzbaus vermittelt. Die Expertinnen und Experten der TUM bringen den Teilnehmenden wissenschaftliche Sachverhalte praxistauglich nahe und versetzen sie in die Lage, die Anforderungen des Planens und Bauens mit Holz zu verstehen und fachgerecht umzusetzen. Dabei wird das notwendige Wissen um Architektur, Konstruktion und Regelwerk ebenso behandelt wie holzbauspezifische Planungsprozesse, Ökobilanzierung und Kreislaufwirtschaft. Das Forstministerium stärkt das berufsbegleitende Weiterbildungsprogramm „TUM.wood – Mit Holz bauen“ mit einer Anschubfinanzierung von 100.000 Euro.

7. Stärkung der praxisorientierten (Holzbau-) Lehre

Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte und Ideengeber von morgen. Die Bayerischen Hochschulen und Universitäten mit Lehr und Forschungsschwerpunkten in der Holztechnik und im Holzbau prägen die Baukultur in hohem Maße. Im Rahmen der Holzbauinitiative Bayern stellt das Staatsministerium, für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten finanzielle Mittel für die Stärkung der praxisorientierten (Holzbau-) Lehre zur Verfügung. Diese Mittel werden vor allem für Fachexkursionen, Workshops und die Ausstattung von Werkstätten und Laboren eingesetzt.