Der bayerische Weg
Waldnaturschutz in der Praxis
Der bayerische Weg zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität wird von den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern unterstützt und ist erfolgreich.
Die biologische Vielfalt fördern
Viele Arbeiten im Wald – ob als Teil der naturnahen Bewirtschaftung oder als Sondermaßnahmen – fördern die biologische Vielfalt:
- Umbau von Reinbeständen in Mischwälder
- Begründung und Pflege naturnaher Wälder
- Rücksichtnahme während Brut- und Aufzuchtzeiten
- Schutz und Pflege von Waldbiotopen und Waldrändern
- Erhalt und Anreicherung von Totholz und Biotopbäumen
- Umsetzung und Integration von Natura 2000 Maßnahmen
- Beteiligung und Förderung seltener Baumarten
- Kleinflächige Verjüngung, Vermeidung von Kahlschlägen
- Integrativer Pflanzenschutz, Nährstoffnachhaltigkeit
Gezielte Naturschutzmaßnahmen im Wald
Totes stehendes und liegendes Holz und Biotopbäume sind wichtige Elemente naturnah bewirtschafteter Wälder und haben eine überragende Bedeutung für Fauna und Flora. Verbleiben Totholz und Biotopbäume im Wald, verbessern sich die Lebensbedingungen für Vögel, Fledermäuse, Insekten und Pilze.
Biotopbäume sind Bäume mit besonderen Strukturen:
- Höhlen
- Horste baumbrütender Vogelarten
- Kronentotholz
- Pilzbefall
- Stammverletzungen
- ungewöhnliche Wuchsformen
Wir haben eine besondere Verantwortung für:
- Arten alter Wälder
- Arten lichter Wälder
- Arten, die an Sonderstrukturen wie Quellen, Waldtümpel oder Großhöhlen gebunden sind
Möglichkeiten zur Unterstützung der Artengemeinschaft unserer Wälder:
Um bedrohte Lebensgemeinschaften zu unterstützen, werden Maßnahmen für verschiedene Leitarten durchgeführt, z. B.
- Förderung standortsheimischer Baumarten
- Förderung von Pionier- und Mischbaumarten
- Förderung rauborkiger Laubbäume
- Langfristige und kleinräumige Verjüngung, um unterschiedlich alte und strukturierte Wälder zu bekommen
- Erhalt von Altholzanteilen und Biotopbäumen
Intakte Moore sind Lebensraum für seltene Arten und faszinierende Nasstandorte.
Sie helfen Überschwemmungen zu vermeiden und binden Kohlendioxid. Damit dienen sie dem Hochwasserrückhalt und dem Klimaschutz.
In der Vergangenheit wurden viele Moore entwässert. Dadurch hat sich der Torfkörper im Moor zurückgebildet und die moortypische Vegetation ist verschwunden. Deswegen kümmert sich die Forstverwaltung seit mehreren Jahrzehnten um die Renaturierung von Mooren im Wald.
Um einen möglicht naturnahen Zustand zu erreichen, müssen Entwässerungsgräben aufwändig verschlossen werden.
So kann sich das Grund- und Niederschlagswasser im Moorkörper ansammeln.