Einführung eines Hausgemeinschaftskonzepts

Sie möchten ein Seniorenheim im Stil des Hausgemeinschaftskonzeptes eröffnen? Sie möchten in einer bereits bestehenden Einrichtung Veränderung hin zu mehr Alltagsorientierung und Aktivierung? Oder Sie sind einfach neugierig und möchten sich näher über das Haus- bzw. Wohngemeinschaftskonzept informieren? Gemeinsam mit der Hochschule Fulda hat das Kompetenzzentrum Hauswirtschaft (KoHW) 19 stationäre Senioreneinrichtungen befragt, die bereits in Haus- bzw. Wohngemeinschaften arbeiten. Die Ergebnisse der Befragung, ergänzendes Wissen von Expertinnen und Experten und weiterführende Links finden Sie hier. Hier vermitteln wir Grundlagen und Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Umsetzung des Hausgemeinschaftskonzeptes. Die nachfolgenden Seiten richten sich an hauswirtschaftliche Fach- und Führungskräfte.

Aktualisiert am: 19.01.2024
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Begriffsklärung

Pflegerin und Seniorin falten gemeinsam am Esstisch Servietten, Senior liest daneben Zeitung Tim Kiertscher

Aufgrund der in der Praxis variierenden und unklaren Begriffstrennung, verwenden wir nachfolgend Hausgemeinschaftskonzept (HGK), Wohngemeinschaftskonzept (WGK) und Pflegewohngemeinschaften synonym. Hierfür verwenden wir die Abkürzung HGK.

Drei Hauptphasen zur Einrichtung eines HGK

Die Einführung eines HGK gliedert sich in drei Hauptphasen. Klicken Sie sich hier durch die jeweiligen Schritte.

1. Einstiegsphase

2. Planungsphase

3. Umsetzung und Verstetigung des HGK

Methodisches Vorgehen

Die vorliegenden Seiten entstanden aus einer Kooperation des Kompetenzzentrums Hauswirtschaft (KoHW) mit dem wissenschaftlichen Zentrum für Ernährung, Lebensmittel und nachhaltige Versorgungssysteme (ELVe) an der Hochschule Fulda. Grundlagen der Veröffentlichung sind leitfadenbasierte Interviews. Das KoHW hat in 13 verschiedenen Einrichtungen im Zeitraum zwischen November 2019 und Februar 2020 Interviews geführt. Die Hochschule Fulda führte sechs. Die vorliegenden Seiten sind das Ergebnis der Befragungen durch das KoHW.

Themen der Interviews

Die Interviewpartner gaben Auskunft zu:
  • den Gründen, die entscheidend waren, das HGK in ihrer Einrichtung zu verwirklichen
  • Erfolgsrezepten für eine gute Umsetzung des HGK
  • den baulichen Besonderheiten bei der Einrichtung von Hausgemeinschaften
  • dem Gesundheitsstatus der Bewohnerinnen und Bewohner
  • der Zufriedenheit der Angehörigen
  • der personellen Zusammensetzung und Zusammenarbeit der Wohngruppen-Teams
  • der hauswirtschaftlichen Versorgung und Aktivierung der Bewohner im HGK
  • den Kosten des HGK sowie
  • Maßnahmen des Qualitätsmanagements im HGK

Teilnehmende Einrichtungen

Die Auswahl der Einrichtungen erfolgte nach Empfehlungen der Netzwerkpartner Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft sowie den Fachzentren für Ernährung und Gemeinschaftsverpflegung.

Folgende Einrichtungen gaben dem KoHW Auskunft:
  • AWO Kreisverband Bayreuth-Stadt e. V.
  • AWO Seniorenzentrum Knetzgau
  • AWO Seniorenzentrum Markt Erlbach
  • AWO Seniorenzentrum Schonungen
  • AWO Marie-Juchacz-Haus Würzburg
  • BeneVit Haus Mainbogen, Gochsheim
  • BRK Seniorenzentrum Heideck
  • BRK Seniorenzentrum Plössberg
  • BRK Seniorenzentrum Treuchtlingen
  • Caritas Seniorenheim St. Josef Ingolstadt
  • Diakoneo Kompetenzzentrum Demenz Nürnberg
  • Haus der Senioren Gundelfingen
  • Seniorenzentrum der Stadt Augsburg, Haus Lechrain

Die Gespräche dauerten zwischen 60 und 150 Minuten. Das KoHW zeichnete diese mit einem digitalen Rekorder auf. Ergänzt haben wir diese um ein Postscript mit Besonderheiten, Störungen oder Aussagen, die die Interviewpartnerinnen und -partner nach dem Abschalten des Rekorders, auch beim Hausrundgang bemerkten oder äußerten. Die Aufbereitung der Daten in wörtliche Transkripte erfolgte nach den Regeln von Dresing und Pehl (2015). Die Transkripte haben wir anonymisiert.

Das KoHW und die Hochschule Fulda werteten die Interviews mithilfe der qualitativen Inhaltsanalye nach Mayring (2010) aus. Ein Expertenrat mit zwölf Teilnehmenden diskutierte die ersten Ergebnisse. Dieser setzte sich zusammen aus Vertretern und Vertreterinnen der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft, der Hochschule Fulda, unterschiedlicher Einrichtungsträger, dem KoHW, einer selbständigen Unternehmensberaterin sowie Praktikern aus Pflege und Hauswirtschaft.