Regionale und ökologische Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung

Die Bayerische Staatsregierung hat sich das Ziel gesetzt, im Rahmen des Maßnahmenpakets zum Volksbegehren Artenvielfalt mindestens 50 Prozent regionale und ökologische Lebensmittel in Bayerns staatlichen Kantinen einzusetzen. Wir unterstützen die bayerische Gemeinschaftsverpflegung darin, mehr regionale und ökologische Produkte in ihr Angebot zu integrieren.

Aktualisiert am: 09.07.2024
Lesezeit: 8 Minuten
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Um das Ziel zu erreichen, werden staatliche Einrichtungen dabei eine Vorreiterrolle für weitere Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung einnehmen. Das ist nicht nur gut für die Ernährung, sondern der Einsatz regionaler und bio-regionaler Lebensmittel in Bayerns Kantinen kommt direkt unseren Bäuerinnen und Bauern, aber auch der heimischen Wirtschaft zugute! Im Rahmen des Ministerratsbeschlusses vom Januar 2020 haben wir beschlossen, dieses Ziel bis 2025 zu erreichen. Daran halten wir fest und seitdem ist viel passiert!

Unsere bisherigen Erfolge

  • Aktuell haben 63 von 98 bewirtschafteten Kantinen das Ziel erreicht oder gar überschritten. Das sind zwei Drittel der Kantinen. Vor allem die Kantinen der Ministerien, der Staatskanzlei sowie des Bayerischen Landtags werden ihrer Vorbildwirkung gerecht.
  • Die Kantine unseres Ministerium gehört nach dem Focus Kantinentest 2024 sogar zu den zehn besten Kantinen in Deutschland.
  • Weitere 22 Kantinen überschreiten schon 30 Prozent Warenanteil und befinden sich damit auf dem besten Weg.

Auf dem Weg zum Erfolg unterstützen wir die Kantinen weiterhin mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket, das auch nicht-staatlichen Verpflegungseinrichtungen zur Verfügung steht: Die acht Sachgebiete Gemeinschaftsverpflegung an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) bieten zahlreiche Beratungsangebote vor Ort, allen voran das Coaching Behördengastronomie, an welchem bereits 40 staatliche Kantinen teilgenommen haben. Sowohl die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten als auch die Heimatagenturen an den Regierungen werden weiterhin Maßnahmen zur Vernetzung aller Akteure entlang der Wertschöpfungsketten initiieren und durchführen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Angeboten im Bereich der Vergabe von Verpflegungsleistungen, die unter anderem bayernweite Infoveranstaltungen sowie den "Wegweiser für die Vergabe von Verpflegungsleistungen" umfassen. Das Angebot wird ergänzt durch weitere Infoveranstaltungen, Workshops, Info- und Arbeitsmaterialien, die Online-Plattform RegioVerpflegung, Projekte zur Kommunikation der bayerischen Siegel "Geprüfte Qualität – Bayern" und "Bayerisches Bio-Siegel" und Maßnahmen entlang der Wertschöpfungskette wie die Förderung für die Verarbeitung und Vermarktung regionaler Erzeugnisse und vieles mehr.

Die Maßnahmen im Überblick

Coaching Behördengastronomie

Das Coaching Behördengastronomie startete am 13. Januar 2023 in eine neue Runde. Es unterstützt Behörden dabei, regionale und ökologische Lebensmittel auf den Speiseplänen sukzessive zu steigern und gemäß der Bayerischen Leitlinien Betriebsgastronomie gesundheitsförderlich und nachhaltig zu gestalten.

Detailinformationen zum Coaching (KErn) externer Link

Online-Informationsangebote

Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) bietet kostenfreie Online-Informationsangebote an, die sich speziell an alle Akteure der Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung richten, um die häufigsten Fragen zur Bio-AHVV in der Praxis zu klären.

Info- und Arbeitsmaterialien für die Behörden- und Betriebsgastronomie

Mit dem Tool "Einkaufsanalyse" stellt das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung die Möglichkeit zur Verfügung, ihren Wareneinsatz zu überprüfen und den Status Quo bezüglich des Einsatzes von regionalen und ökologischen Produkten zu ermitteln. Darüber hinaus sind der "Speiseplan-Check" sowie die Checkliste zu den Bayerischen Leitlinien Betriebsgastronomie auf der Homepage des KErn verfügbar.

Zum Info- und Arbeitsmaterial externer Link

Wettbewerb "gut.gekocht.gewinnt"

Nachhaltigkeit auf den Tellern der bayerischen Gemeinschaftsgastronomie: Wie das möglich ist, zeigen die sieben Gewinner des Wettbewerbs "gut.gekocht.gewinnt". Für ihr Engagement überreichte Referatsleiterin Elisabeth Hagmann diesen herausragenden Einrichtungen am 18. April 2024 im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus ihre Auszeichnung.

Gewinner des Wettbewerbs
Aufsteller für Heimatteller mit Schrift Bio. Regio. Sowieso!

Aktion Heimatteller – macht Appetit auf regional

Mit der Aktion Heimatteller können zum Start ca. 160 Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung zeigen, dass sie sich auf den Weg gemacht haben, mehr (bio-)regionale Produkte anzubieten. Der Heimatteller begeistert Essensgäste für regionale und biologische Produkte aus Bayern und macht eine bewusste Auswahl leichter. Staatsministerin Michaela Kaniber startet am 18. Mai zusammen mit der Kantine der Allianz Versicherungs-AG in Unterföhring den Heimatteller.

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Verschiedenes Gemüse, Milch, Eier, Käse

BioRegio-Coaching in den Öko-Modellregionen

Sie kochen in einer Kita, Schule, Betriebsgastronomie, Senioreneinrichtung oder einem Krankenhaus in einer der 27 bayerischen Öko-Modellregionen? Sie möchten mehr bio-regionale Lebensmittel in Ihren Speiseplan aufnehmen? Melden Sie bei den Kolleginnen der Sachgebiete Gemeinschaftsverpflegung für das BioRegio-Coaching an. Gemeinsam mit einem erfahrenen Koch unterstützen Sie diese bei der praktischen Umsetzung.

BioRegio-Coaching in den Öko-Modellregionen (KErn) externer Link
Ministerin mit Koch und Landwirt in der Kantine

RegioVerpflegung – Online-Plattform

Regionale Lebensmittel stehen hoch im Kurs. Auch in der Gemeinschaftsverpflegung sollen Lebensmittel aus der Region eine größere Bedeutung bekommen. Landwirtschaftsministerin Kaniber hat deshalb eine neue Online-Plattform gestartet, die den Einsatz heimischer Lebensmittel in Großküchen erleichtern soll. Verantwortliche der bayerischen Großküchen können sich so mit Erzeugern, Verarbeitern und Händlern vernetzen.

RegioVerpflegung (www.regio-verpflegung.bayern) externer Link
Mann richtet Gemüse-Sticks in Gläsern an

Vergabe von Verpflegungsleistungen - Qualitätsstandards verankern

Ihre Kita braucht eine Mittagsverpflegung? Ihre Schule sucht einen anderen Speisenanbieter? Ihre Kantine soll gesünder und ökologischer werden? Der "Wegweiser für die Vergabe von Verpflegungsleistungen" hilft dabei, die Vergabe so zu gestalten, dass Qualitätskriterien sowie soziale und umweltbezogene Aspekte Berücksichtigung finden. Deutschlandweit einmalig enthält der Wegweiser konkrete Hilfestellungen und erläutert die juristischen Rahmenbedingungen für die Ausschreibung von Verpflegungsleistungen.

Vergabe von Verpflegungsleistungen - Qualitätsstandards verankern (KErn) externer Link
Ausschnitt der Titelseite des Saisonkalenders mit buntem Obst und Gemüse

Bayerischer Saisonkalender für Obst und Gemüse

Regionales und saisonales Obst und Gemüse sind in der Gemeinschaftsverpflegung gefragt. Doch wann sind diese aus bayerischem Anbau in entsprechenden Mengen verfügbar? Der Bayerische Saisonkalender des Kompetenzzentrums für Ernährung (KErn) unterstützt Küchenleiter/innen bei der Auswahl und ergänzt zudem den Wegweiser "Vergabe von Verpflegungsleistungen". Der Verzicht auf lange Transportwege schont die Umwelt und stärkt die Wertschöpfung in den Regionen.

Bayerischer Saisonkalender (KErn) externer Link
Schweinsbraten vom DIG Strohschwein auf einem Teller

Ein Projekt mit Modellcharakter – Das "DIG Strohschwein Bayern" für Bayerns Betriebskantinen

Seit Anfang 2017 gibt es in großen bayerischen Unternehmen das "DIG Strohschwein Bayern" – eine Initiative des Deutschen Instituts für Gemeinschaftsgastronomie (DIG) und des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Gemeinsam ist es gelungen, Schweinefleisch aus tiergerechterer Haltung und entsprechend angepasstem Preis zum festen Bestandteil in den beteiligten Betriebskantinen zu machen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen wie beispielsweise Allianz, Bayern LB oder MAN können seither qualitativ hochwertige Strohschweingerichte zum Mittagessen wählen. Das kommt an – bei Köchen wie Gästen und zieht Kreise in der bayerischen Gemeinschaftsgastronomie. Das DIG hat spezielle Kriterien festgelegt, nach denen das Schweinefleisch erzeugt wird. Im Fokus steht ein Mehr an Tierwohl, unter anderem mit mehr Platz pro Tier und Haltung auf Stroh. Das "DIG Strohschwein Bayern" ist auch Teil der Premiumstrategie.

Premiumstrategie für Lebensmittel
Bio-Ausser-Haus-Verpflegung © BMEL

Bronze, Silber und Gold für mehr Bio in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV)

Die Bundesregierung hat die Einführung eines wegweisenden Labels für Kantinen, Mensen und vergleichbare Einrichtungen beschlossen. Damit sollen Verbraucherinnen und Verbraucher künftig auf einen Blick den Bio-Anteil ihrer Außer-Haus-Mahlzeiten erkennen können. Das dreistufige Label – Gold, Silber und Bronze – kennzeichnet das Engagement für eine nachhaltige Verpflegung. Dahinter steht die neue Bio-Außer-Haus-Verpflegung-Verordnung (Bio-AHVV), die künftig eine unkomplizierte Kennzeichnung von Bio-Lebensmitteln in Großküchen ermöglicht. In einer Zeit, in der täglich 17 Millionen Menschen die AHV nutzen, setzt die Verordnung gezielt auf Transparenz, Umweltschutz und Verbrauchersicherheit.

Die Vorteile auf einem Blick
  • Der Bio-Anteil in der AHV soll für Verbraucherinnen und Verbraucher künftig auf einen Blick erkennbar sein: Je nach Bio-Anteil in Gold, Silber und Bronze.
  • Die Bio-AHVV schafft einen klaren Rechtsrahmen, damit Unternehmen mit wenig Aufwand Bio in ihren Küchen kennzeichnen können.
  • Mit der Bio-AHVV werden speziell auf die Belange der AHV zugeschnittene nationale Regelungen zur Bio-Kennzeichnung und Bio-Auszeichnung geschaffen. Dies gilt auch für die damit zusammenhängende Kontrolle und Zertifizierung.

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