(23. November 2025) München – Der deutsche Weinbau soll sichtbarer, stärker und zukunftsfähiger werden. Darauf haben sich die Weinbau-Ministerinnen und Weinbau-Minister aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bei ihrem gemeinsamen Treffen im Kloster Eberbach geeinigt. Ziel ist ein kraftvolles Signal für einen zukunftsfähigen deutschen Weinbau, der sich klar über Qualität, Herkunft und starke Marktpräsenz positioniert. "Unsere Winzerinnen und Winzer leisten tagtäglich Außergewöhnliches. Sie schaffen Weine voller Charakter und prägen nachhaltig ganze Regionen. Diese Arbeit verdient Respekt – und eine Politik, die ihre Anstrengungen unterstützt", sagte Bayerns Weinbau-Ministerin Michaela Kaniber. Bei dem Treffen hat sie Amtschef Hubert Bittlmayer vertreten, da sie selbst eine Delegation in Argentinien zum Schwerpunktthema Mercosur leitet. Besondere Beachtung fand bei der Konferenz der fränkische Weintourismus, dessen Vorbildfunktion die anderen Anbaugebiete anerkennen. "Unsere fränkischen Winzer wollen sich nicht auf dem aktuellen Stand ausruhen, sondern den Wirtschaftsfaktor Weintourismus weiter ausbauen. Von Seiten der Bayerischen Staatsregierung werden wir unsere Weinbaubetriebe aktiv unterstützen", fügte die Ministerin mit an. Als Besonders besorgniserregend sehen die Minister die sinkende Marktposition deutscher Weine. Der Inlandsmarktanteil liegt aktuell bei 42 Prozent. "Deutscher Wein verdient mehr Sichtbarkeit und Anerkennung. Unsere Qualität ist Spitzenklasse – das müssen wir konsequent herausarbeiten und gemeinsam besser vermarkten", so die Ministerin weiter. Um den Weinbau nachhaltig zu unterstützen, einigten sich die Länder auf gemeinsame Leitlinien für die künftige Weinbaupolitik: 1. Herausragende Qualität sichtbar machen: Deutsche Weine genießen internationalen Anerkennung – geprägt von einzigartiger Herkunft und handwerklicher Präzision. 2. Mehr Marktposition für deutsche Weine: Die Länder appellieren an die Marktteilnehmer, deutschen Weinen jene Stellung einzuräumen, die ihrer hohen Qualität entspricht. 3. Herausforderungen gemeinsam begegnen: Die Ministerinnen und Minister erkennen den hohen Anpassungsdruck in der Branche an und bekennen sich zu einem gemeinsamen Weg, um die Zukunftsfähigkeit des Weinbaus zu sichern. 4. Weinrecht zügig modernisieren: Mit dem Bund sollen die nötigen Anpassungen im nationalen Weinrecht schnell umgesetzt werden, damit der deutsche Weinbau rasch vom EU-Weinpaket profitiert. 5. Bessere Marktchancen schaffen: Ziel ist es, den deutschen Wein im Inlandsmarkt klarer zu positionieren und zugleich den Export deutlich zu stärken. 6. Auskömmliche Förderung über Rotationsbrache: Die Länder fordern eine temporäre Rotationsbrache als wirtschaftlich wirksames Instrument, das Betriebe entlastet und zugleich Klima und Artenvielfalt fördert. Mit dem Treffen in Kloster Eberbach setzen die Länder ein deutliches Zeichen für Zusammenarbeit, Qualität und nachhaltige Entwicklung im deutschen Weinbau. "Wir wollen unseren Weinbau in eine starke Zukunft führen – mit klaren Regeln, mutigen Schritten und echter Wertschätzung für die Menschen, die ihn tragen. Ich sehe noch viel Potential im Handel und in der Gastronomie für deutschen und fränkischen Wein - diese wollen wir in Zusammenarbeit mit allen Akteuren heben", so die Ministerin abschließend.
Beiliegend finden Sie die Erklärung der Weinbauministerinnen und Weinbauminister der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie die Kernbotschaften vom 21. November 2025, Kloster Eberbach.
