(21. August 2025) München – Fische sind nicht nur faszinierende Geschöpfe unter der Wasseroberfläche – sie sind auch ein empfindlicher Gradmesser für den Zustand unserer Natur. Am 22. August, dem internationalen Tag der Fische, rückt einer von ihnen ganz besonders ins Blickfeld: der Huchen, auch als "Donaulachs" bekannt. Für Fischereiministerin Michaela Kaniber ist er weit mehr als nur ein Symbol: "Der Huchen ist ein außergewöhnlicher Fisch. Er kommt in Deutschland ausschließlich im Freistaat Bayern vor – und das macht uns für seinen Schutz besonders verantwortlich." Der Europäische Huchen (lateinisch Hucho hucho) ist der Bayerische Fisch des Jahres 2025. Gekürt wurde er vom Landesfischereiverband Bayern e. V. (LFV). "Und zwar mit Fug und Recht", betont Kaniber. In Bayern kommt er in der Donau und ihren Nebengewässern wie der Isar, dem Inn oder Schwarzen Regen vor. Der Huchen gehört zu den Lachsartigen Fischen und erreicht eine stattliche Größe. Huchen können mehr als 140 Zentimeter lang und über 30 Kilogramm schwer werden. Der Fisch bevorzugt, kühle, rasch fließende Gewässer, mit kiesigem Grund, in dem er seine Eier ablegt. In diesen hochwertigen Lebensraumansprüchen liegt das Hauptproblem, das zum starken Rückgang der Huchenbestände geführt hat. Denn durch den naturfernen Ausbau vieler Gewässer sind vielfältigen Lebensräume stark zurückgegangen, die Huchen in ihren unterschiedlichen Lebensstadien aber dringend brauchen. Zudem wirkt sich auch der Klimawandel immer mehr auf die Bestände aus. Und der Druck durch Fressfeinde wie Fischotter nimmt zu, die auch große Laichfische verletzen und töten können. All diese Faktoren haben in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass selbst in Gewässern mit bisher guten Huchenbeständen kaum noch Huchen zu finden sind. Hierzu Staatsministerin Kaniber: "Das macht mir wirklich Sorgen. Bayern hat beim Huchen eine besondere Verantwortung. Wir müssen alles dafür tun, um diesem wunderschönen und einzigartigen Fisch auch künftig in unseren bayerischen Gewässern eine Heimat zu bieten." Für den Schutz des Huchens ist die Fischerei bereits seit Jahren aktiv. Finanzielle Unterstützung kommt dabei insbesondere aus Mitteln der staatlichen Fischereiabgabe. So werden Huchen über das Artenhilfsprogramm in geeigneten Gewässern besetzt. Bisher verbaute Gewässer werden wieder renaturiert, in dem zum Beispiel Wehre entfernt und Kieslaichplätze geschaffen werden. "Es braucht aber noch mehr gesellschaftlicher Anstrengungen zum Schutz des einzigartigen Huchens. Wir müssen den Klimawandel ernst nehmen und noch mehr dafür tun, den Auswirkungen des Klimawandels speziell auch an unseren Gewässern entgegenzuwirken. Nur so können wir den Huchen vor dem Aussterben bewahren", betonte Ministerin Kaniber. Und weiter: "Wer noch mehr über den Huchen, seinen Lebensraum und Gefährdungsursachen wissen will, dem lege ich die Sonderausstellung ‚Der Huchen – Ein König ohne Reich?‘ im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum in München ans Herz. Sie ist ein Erlebnis für Jung und Alt. Und zwar nicht nur am Tag der Fische."
Die Sonderausstellung läuft noch bis zum 31. August 2025; Informationen dazu gibt es unter:
https://www.jagd-fischerei-museum.de/ausstellungen/der-huchen