Annika | Rollenwechsel – Von der Studierenden zur "Lehrkraft"

"Und nun einmal bitte die Rolle wechseln!" – dieser Satz beschreibt mein fünfwöchiges Praktikum im Sommer 2022 am besten. An der Fachschule für Ernährung und Haushaltsführung in Bischofsheim, die zum Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bad Neustadt a. d. Saale gehört, hieß es ab sofort für mich: Nicht mehr die Schulbank drücken, sondern unter Anleitung Unterricht planen, vorbereiten und durchführen.

Aktualisiert am: 15.02.2023
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Gruppenbild der Botschafter der Hauswirtschaft

Das zweiten Jahr der Fortbildung zur Betriebswirtin für Ernährungs- und Versorgungsmanagement an der Fachakademie Triesdorf sieht mehrere Berufspraktika vor. Bis Mai 2022 war ich an einer Klinik tätig, danach ging es für mich fünf Wochen an das AELF.

Botschafterin Annika steht vor der Hauswirtschaftsschule in Bischofsheim

Mein Praktikumsbetrieb

Die Fachschule für Ernährung und Haushaltsführung Bischofsheim bietet – neben 47 weiteren Standorten in Bayern – einen einsemestrigen Studiengang Hauswirtschaft an. Dieser richtet sich an Personen, die einen Berufsabschluss außerhalb der Hauswirtschaft haben und Berufserfahrung mitbringen.

Viele Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger nutzen diesen Studiengang, um grundlegende Kenntnisse in der Hauswirtschaft zu erwerben, um anschließend in diesem Bereich berufstätig zu sein. Sie können dann z. B. in einem Tagungshaus, einer Kinder- oder Senioreneinrichtung, einem hauswirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen oder einem landwirtschaftlichen Betrieb arbeiten. Da es für mich schon immer eine Option war, nach meiner Fortbildung zur Betriebswirtin für Ernährungs- und Versorgungsmanagement als Lehrkraft in der Hauswirtschaft tätig zu sein, war es umso spannender für mich, einmal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Nähanleitung für ein Nadelkissen in Herzform

Nähunterricht für "meine" Studierenden

Meine Kolleginnen am Amt unterstützten mich bei meinem Rollenwechsel: Sie gaben mir Tipps zur Vorbereitung und unter Anleitung übernahm ich Teile des Unterrichts. So brachte ich den Studierenden zum Beispiel im Fach "Garten und Natur" die Entstehung und den Aufbau unseres Bodens näher. Auch in den Fächern "Küchenpraxis" und "Haus- und Textilpraxis" war ich aktiv.

Nach ein paar Tagen war es dann so weit: Ich durfte meine erste eigene Unterrichtsstunde halten! Im Fach "Textilarbeit" stand das Nähen eines Nadelkissens in Herzform auf dem Stundenplan. Die Vorbereitung und die Durchführung des Unterrichts waren sehr spannend, denn viele meiner Studierenden waren Nähanfänger oder besaßen wenig Praxiserfahrung im Nähen. Darauf musste ich bei meiner Vorbereitung besonders achtgeben. Also habe ich für die Studierenden kurzerhand eine Schritt-für-Schritt-Anleitung ausgearbeitet und sie im Unterricht und beim Nähen aktiv unterstützt. Die Unterrichtsstunde war ein voller Erfolg, denn am Ende konnten alle ihr fertiges Werk in den Händen halten. Darauf bin ich besonders stolz.

Das Praktikum hat mir gezeigt, wie vielfältig die Hauswirtschaft ist und wie viele berufliche Möglichkeiten ich nach meiner Fortbildung zur Betriebswirtin habe. Die Ausbildung zur Fachlehrerin ist eine von vielen Optionen. Welche Möglichkeiten ihr in der Hauswirtschaft noch habt, könnt ihr im Blog nachlesen. Eure Annika