Für den Anstieg an Verpackungsmüll gibt es verschiedene Gründe: Die steigende Zahl alleinlebender Menschen in Deutschland führt z. B. bei Lebensmitteln zu einer erhöhten Nachfrage von Produkten mit kleineren Füllgrößen. Auch die vielen Online-Bestellungen lassen den Verpackungsmüll ansteigen, da ihr Versand – neben der Warenverpackung – zusätzlich noch Versandkartons und gelegentlich noch Füllmaterial benötigt.
Funktionen von Verpackung
Sie dienen der Informationsweitergabe: Herstellerfirmen nutzen Verpackungen, um Verbraucherinnen und Verbrauchern wichtige Informationen zu liefern, z. B. die Inhaltsstoffe des Produkts, Haltbarkeitsdatum, Allergene und Nährstoffinformationen.
Sie sichern die Qualität der Lebensmittel: Verpackungen sichern die Qualität der Lebensmittel. Die Produkte sind länger haltbar, da Verpackungen die Waren vor Licht, Beschädigung, Schädlingen oder vor Keimen schützen.
Sie unterstützen bei Transport und Lagerung der Ware: Ohne Verpackung kann man keine Flüssigkeiten oder leicht zerbrechliche Ware transportieren bzw. lagern.
Sie helfen bei der Portionierung: Der Handel bietet verschiedene Füllgrößen an. Verbraucherinnen und Verbraucher können wählen, welche Portionsgrößen sich für ihren Haushalt am besten eignen.
Sie dienen als Werbemittel für die Herstellerfirmen: Auf der Verpackung können Herstellerfirmen für ihr Produkt werben. Sie haben dadurch die Möglichkeit, sich von Konkurrenzprodukten abzuheben.
Warum lohnt es sich, Verpackungsmüll zu reduzieren?
Verpackungen erfüllen sinnvolle Aufgaben. Ihre Erzeugung und Entsorgung wirken sich aber auf die Umwelt aus.
Es dauert lange, bis Plastik abgebaut ist.
Im Zersetzungsprozess entsteht Mikroplastik, das Mikroorganismen nicht verwerten können. Mikroplastik kann sich dadurch in der Umwelt anreichern und die Gesundheit von Mensch und Tier beeinträchtigen.
Die Herstellung von Papier führt zur Abrodung von Wäldern.
Bei der Produktion fällt Abwasser mit einem hohen Anteil an organischen und schwer abbaubaren Kohlenstoffverbindungen an.
Glas ist ein schwerer und zerbrechlicher Rohstoff. Eine Ladung LKW kann daher nicht dieselbe Menge an Glasflaschen wie an PET-Flaschen transportieren. Glasflaschen erzeugen einen höheren Transportaufwand.
Um Aluminium zu gewinnen, braucht man sehr viel Energie.
Auch die Abbauzeiten von Verpackungen stellen bei unsachgemäßer Entsorgung in der Natur ein Problem dar.
Material | Abbauzeit |
---|---|
Aludose | 10–500 Jahre |
Plastikflasche | 100–1.000 Jahre |
Glasflasche | 4.000 Jahre |
Wie können wir Verpackungsmüll reduzieren?
Unter dem Umweltaspekt betrachtet, ist keine Verpackung optimal. Aus diesem Grund sollten wir versuchen, Verpackungen so gut es geht zu vermeiden.
Müllvermeidung
Vorbereitung zur Wiederverwendung
Recycling
Sonstige Verwertung
Beseitigung
Für Haushalte liegt der Handlungsfokus besonders auf den Aspekten Vermeidung und Recycling.

Recycling
Recycling bedeutet wörtlich "zurück in den Kreislauf". Abfälle werden also zu neuen Produkten wiederverwertet. Mit Hilfe von Recycling sparen wir bei der Produktion Ressourcen und CO2.
Das Aluminium schneidet beim Recycling am besten ab: Die Neuproduktion von einem Kilogramm Aluminium erzeugt elf Kilogramm CO2, eine Produktion mit recyceltem Material nur 0,4 kg CO2. Das bedeutet, der CO2-Ausstoß reduziert sich beim Recycling von Aluminium um 96 Prozent. Auch die restlichen Materialien sparen beim Recycling CO2 ein, jedoch nicht so viel wie beim Aluminium. Der CO2-Ausstoß bei Plastik reduziert sich um ca. 39 Prozent, bei Glas um ca. 45 Prozent und bei Papier um ca. 23 Prozent.
Voraussetzung für das Recycling ist die Mülltrennung. Damit Recycling funktioniert, müssen wir unseren Müll in die "Müllsorten" Gelber Sack/Tonne, Glas, Papier, Biomüll und Restmüll trennen. Jeder Landkreis und jede Stadt hat andere Bedingungen für die Mülltrennung. Informieren Sie sich daher bei den Behörden vor Ort, welche Regeln bei Ihnen gelten.

Manche Landkreise fordern ihre Bewohnerinnen und Bewohner auf, Plastikmüll beim Wertstoffhof abzugeben. Der Recycling-Code unterstützt Sie bei der Zuordnung und bei der Entsorgung des Mülls. Mithilfe des Recycling-Codes können Sie herausfinden, zu welchem Wertstoff der Müll gehört und wie Sie ihn entsorgen. Dabei handelt es sich um ein Dreieck aus Pfeilen. Dieses können Herstellerfirmen freiwillig auf ihre Verpackung abdrucken. Der Code informiert über den Hauptbestandteil des Materials und hilft bei der Mülltrennung. Alle Recycling-Codes und deren Materialbedeutung finden Sie auf der Internetseite der Verbraucherzentrale.
Verbraucherzentrale: PET, PVC oder PP – das bedeuten die Recycling-Symbole auf Verpackungen externer LinkSo vermeide ich Verpackungsmüll
Trinken Sie Leitungswasser, statt Wasser aus dem Supermarkt zu kaufen. Leitungswasser in Deutschland hat eine sehr hohe Trinkqualität.
Vermeiden Sie Einwegverpackungen und Einwegbesteck.
Greifen Sie bei haltbaren Produkten oder bei Produkten, die Sie schnell verbrauchen, auf größere Füllmengen zurück.
Vermeiden Sie Retouren und Einzelbestellungen. Bündeln Sie Bestellungen und nutzen Sie Maßtabellen für die richtige Größe, um nicht mehrere Größen zur Auswahl bestellen zu müssen.
Kaufen Sie unverpackte Lebensmittel, z. B. auf Wochenmärkten.
Greifen Sie zu Nachfüllpackungen, z. B. bei Reinigungsmitteln.
Geschenkpapier mit Glitzer oder anderen Beschichtungen lassen sich nicht richtig trennen – sie müssen in den Restmüll.
Coffee-to-go-Becher gehören aufgrund der inneren Kunststoffbeschichtung in den Restmüll.
Schwarze Müllbeutel werden in Sortieranlagen nicht erkannt und sind nicht recyclingfähig.
Bio-Plastik eignet sich nicht für den Biomüll, da es eine längere Abbauzeit als Lebensmittelreste hat und spezielle Bedingungen benötigt, um sich zu zersetzen. Gelangen biologisch abbaubare Kunststoffe in den Recyclingprozess, vermindern diese die Qualität des Rezyklats.
Quellen
Quellen liegen am KoHW vor.
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