Wie vermeide ich Müll im Haushalt?

Unverpacktes Obst und Gemüse kaufen oder ein festes Seifenstück statt Flüssigseife verwenden – diese Maßnahmen zur Abfallvermeidung kennen die meisten. Aber welche Möglichkeiten gibt es noch, Müll zu reduzieren und Verpackungen einzusparen? Das Kompetenzzentrum Hauswirtschaft (KoHW) gibt Tipps.

Aktualisiert am: 07.02.2023
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Wäsche auf einer Wäscheleine draußen.
Eine junge Frau trinkt ein Glas Leitungswasser

1. Reduzieren Sie Getränkeflaschen – Trinken Sie Leitungswasser

Leitungswasser hat in Deutschland eine sehr hohe Trinkqualität. Ein Erwachsener hat einen Flüssigkeitsbedarf von mindestens 1,5 Litern Wasser pro Tag. Führen wir uns diese Flüssigkeit über Getränke in PET-Flaschen zu, entstehen im Jahr pro Person bis zu 36,5 kg Kunststoff-Abfälle (eine Mehrweg-PET-Flasche wiegt ca. 100 Gramm). Eine Menge Müll, die man sich sparen kann, wenn man Wasser aus der Wasserleitung trinkt.

Eine Person sortiert Kleider auf einen Kleiderbügel

2. Vermeiden Sie textile Abfälle

Kommunale Abfallentsorger geben an, dass rund sieben Prozent ihrer Abfälle aus Textilien bestehen. Diese Textilien gelangen zu großen Teilen in die Verbrennung. Die Kleidungsproduktion erzeugt viel CO2, schadet der Umwelt und verbraucht Ressourcen. Deshalb ist es wichtig, diese Kleidungsstücke nicht in den Abfall zu geben, sondern die Tragezeit der Kleidung zu verlängern. Geben Sie Ihre alten Kleidungsstücke in einen Second-Hand-Shop, spenden oder schenken Sie sie Freunden und Verwandten. Vielleicht können Sie Kleidung auch tauschen oder verleihen. Und: Reparieren Sie kaputte Kleidung anstatt sie zu entsorgen.

Ein Stapel verschiedener großer Versandkartons

3. Tätigen Sie Online-Bestellungen mit Bedacht

Insgesamt 18,9 Millionen Tonnen Verpackungsmüll fielen 2018 in Deutschland an. Einen großen Anteil machen Versandkartons des Online-Handels aus. Online-Bestellungen in Klein- und Kleinstmengen treiben die Verpackungszahlen nach oben. Daher empfehlen wir, nur Dinge online zu kaufen, die Sie vor Ort nicht erhalten. Wenn Sie Waren online bestellen müssen, bündeln Sie Ihre Bestellungen. Kaufen Sie also gleich mehrere Produkte bei einem Händler. Vermeiden Sie Rücksendungen. Bestellen Sie zum Beispiel Kleidungsstücke nicht in mehreren Größen. Maßtabellen des Online-Anbieters helfen bei der Auswahl der richtigen Modelle. Müssen Sie doch mal etwas zurückschicken, verwenden Sie die Verpackung, in der Sie das Paket auch erhalten haben.

Eine Hand schneidet einen Stoffrest.

4. Upcycling verlängert die Lebensdauer von Materialien

Mit wenigen Handgriffen machen Sie aus alten Dosen und Gläsern Stiftehalter oder Aufbewahrungsboxen. Textilien, die Sie nicht mehr nutzen oder weitergeben, werden zu Putzlappen. Upcycling bietet zahlreiche Möglichkeiten. Verpacken Sie beispielsweise Ihre Geschenke in wiederverwendbare Materialien statt in das klassische Geschenkpapier: Halstücher, Geschirrtücher oder Ähnliches eignen sich dafür. Eine Anleitung, wie Sie Geschenke alternativ verpacken können, haben wir hier für Sie.

Verpackungen zur Weihnachtszeit
Schalen von Karotten, roten Zwiebeln und Lauch auf einer Küchentheke.

5. Vermeiden Sie Lebensmittelabfälle

In Bayern landen im Durchschnitt pro Person und Jahr 70 Kilogramm Lebensmittel im Abfall. Rund 31 Kilogramm davon, also 44 Prozent, wären vermeidbar. Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen hat das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) zusammengestellt.

KErn: Materialsammlung Lebensmittelverschwendung externer Link
Entsorgte Kabel, Steckdosen und Fernbedienungen in einer Kiste.

6. Umgang mit Elektroschrott

Aktuell werden in Deutschland nur ca. 43 Prozent der Elektroaltgeräte recycelt. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher behalten ihre alten Geräte. Die Gründe dafür sind vielfältig: 55 Prozent möchten die Geräte später noch einmal nutzen, 41 Prozent vergessen das Produkt nach dem Wegräumen und ca. 40 Prozent befürchten einen Datenmissbrauch. Das Recyceln lohnt sich aber. Im Gerät stecken wertvolle Ressourcen und seltene Metalle. Der Abbau dieser Rohstoffe kostet viel Energie und verursacht CO2. Verbraucherinnen und Verbraucher können die Geräte am Wertstoffhof abgeben oder beim Händler, bei dem sie es erworben haben, zurücktauschen.