Mobile Schusterwerkstatt im Tiny Haus

Jahrzehntelang gab es in Schönsee im Landkreis Schwandorf eine Schusterei. Nach dem Tod des letzten Schusters hat der Pascherverein Schönseer Land sichergestellt, dass die alte Werkstatt in neuem Format weiterleben kann.

Aktualisiert am: 16.04.2025
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Im Jahr 1885 gründete Josef Zwick eine Schuhmacherei, die 1909 um ein Schuhgeschäft erweitert wurde. Im November 2019 ist nun mit Franz Zwick Junior der letzte Schuster verstorben. Mit großem Engagement und Einsatz ist es gelungen die alte Schusterwerkstatt zu erhalten und damit ein Stück Regionale Kultur und Identität im Schönseer Land zu fördern.

Mobile Schusterwerkstatt AußenansichtMonika Bugl

Mit Hilfe von LEADER bleibt die Schönseer Schusterwerkstatt erhalten

Als bekannt wurde, dass das Schusterhaus nach dem Tod des letzten Schusters zum Verkauf steht, hat sich der Pascherverein Schönseer Land, der sich die Brauchtumspflege zur Aufgabe gemacht hat, für den Erhalt der Werkzeuge und des gesamten Inventars bemüht. Denn beim Schuster Zwick war alles rund um das Thema "Schuh" zu bekommen, angefangen von Schnürsenkeln über Schuhcreme bis hin zu Einlagesohlen. Die Werkstatt sollte möglichst originalgetreu wieder aufgebaut und für Besucher zugänglich gemacht werden. Dank einer LEADER-Förderung von fast 15.000 Euro konnte dies in die Tat umgesetzt und die Werkstatt wieder zum Leben erweckt werden. Dabei wurde die Variante "Mobiles Tiny Haus" gewählt, damit die Werkstatt an möglichst vielen verschiedenen Orten besichtigt werden kann.

Mobile Schusterwerkstatt InnenansichtMonika Bugl

Das traditionelle Schusterhandwerk für Jung und Alt originalgetreu zu besichtigen

Der komplette Innenausbau der Werkstatt und die notwendigen Anpassungen wurden von Mitgliedern und Unterstützern des Paschervereins ehrenamtlich durchgeführt. Damit die Werkstatt von Besuchern auch dann besichtigt werden kann, wenn diese nicht geöffnet ist, wurden entsprechende Tür- und Fensteröffnungen eingebaut. Das Schusterhandwerk ist eines der ältesten Handwerke der Welt. Bis in die 1970er Jahre war es noch völlig normal, dem Schuster bei seiner Arbeit in der Werkstatt zu zuschauen. Dies ist heute kaum mehr möglich. Das durch den Pascherverein gekaufte Inventar der ehemaligen "Zwick-Schusterei" ist originalgetreu wie vor mindestens 50 Jahren erhalten. Ziel ist es, auch der jungen Generation dieses alte Handwerk nahezubringen. Bei verschiedensten Veranstaltungen kann die Rollende Werkstatt geöffnet und besichtigt werden. Um das alte Handwerk "live" zu präsentieren ist geplant dafür einen noch tätigen Flickschuster zu gewinnen. LEADER hilft hier regionale Identität und Kultur zu erhalten, ganz nach dem LEADER Motto "Heimat sind wir".